NVIDIA Aktie 994529 / US67066G1040
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27.06.2025 22:24:00
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CoreWeave: Nach Kursrally droht Gegenwind durch hohe Short-Quote und Insiderverkäufe
Die Aktie von CoreWeave ist nach einem zunächst verhaltenen IPO an der US-Börse durch die Decke gegangen. Doch die hohe Short-Quote und nahende Lock-up-Fristen könnten neue Risiken für Anlegern mit sich bringen.
• CoreWeave setzt auf ambitionierte Ausbaupläne
• Hohe Short-Quote bringt Risiko mit sich
CoreWeave nach wackligem Start mit beeindruckendem Lauf
CoreWeave, ursprünglich als Krypto-Mining-Startup gegründet, hat sich in kurzer Zeit zu einem wichtigen Anbieter für KI-optimierte Cloud-Infrastruktur entwickelt - unterstützt durch NVIDIA. Das US-amerikanische Unternehmen stellt speziell auf KI-Workloads zugeschnittene Cloud-Dienste bereit und richtet sich dabei an Entwickler, KI-Labore und Unternehmen jeder Grössenordnung. Die Plattform bietet neben Infrastrukturdiensten auch Softwarelösungen und Sicherheitsfeatures, die eine zuverlässige Umgebung für KI-Anwendungen gewährleisten. Besonderes Augenmerk liegt auf automatisierten Überwachungs-, Test- und Fehlerbehebungsprozessen, um Ausfallzeiten zu minimieren.
Am 28. März 2025 ging die CoreWeave-Aktie an der Technologiebörse NASDAQ an den Start- mit einem durchwachsenen Börsendebüt: Der erste Kurs lag mit 39 US-Dollar unter dem Ausgabepreis von 40 US-Dollar. Nur wenig später stieg die Aktie dann kurzfristig auf mehr als 60 US-Dollar, fiel jedoch auch rasch wieder auf rund 38 US-Dollar zurück. Analysten sprechen deshalb von einem "volatilen Start", beeinflusst durch geopolitische Unsicherheiten, US-Handelszölle und wachsende Skepsis gegenüber KI-Investitionen.
Einige Monate nach dem Börsenstart lässt sich bei der CoreWeave-Aktie nun jedoch eine positive Entwicklung beobachten. Zuletzt kostete das Papier im NASDAQ-Handel 159,50 US-Dollar und konnte damit seit dem Börsendebüt um stolze 298,75 Prozent zulegen (Stand: Schlusskurs vom 25.06.2025).
Zudem verzeichnete CoreWeave auch hinsichtlich der Finanzergebnisse ein aussergewöhnlich starkes Wachstum: Im letzten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um beeindruckende 420 Prozent auf rund 982 Millionen US-Dollar. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von rund 5 Milliarden US-Dollar - ein bemerkenswerter Anstieg gegenüber dem Jahr 2022, als die Einnahmen praktisch bei null lagen. Damit gehört CoreWeave zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in der Geschichte des Marktes, wie The Motley Fool erklärt.
Hohes Wachstum, hohes Investitionsvolumen
CoreWeave konnte bislang so rasant wachsen, da immer mehr KI-Entwickler die speziell für KI-Workloads optimierte Cloud-Plattform des Unternehmens nutzen, um ihre Systeme zu trainieren und zu betreiben, wie The Motley Fool weiter erläutert. Diese Spezialisierung habe CoreWeave einen Auftragsbestand von 25,9 Milliarden US-Dollar eingebracht - ein klarer Indikator für die starke Nachfrage in der wachstumsstarken KI-Sparte. Zwar werde CoreWeave etablierte Cloud-Giganten nicht verdrängen, doch gewinne das Unternehmen zunehmend Marktanteile im Zukunftsbereich der Künstlichen Intelligenz.
Für 2025 plane CoreWeave zudem Investitionen von mindestens 20 Milliarden US-Dollar - das würde dem Vierfachen des erwarteten Jahresumsatzes von 5 Milliarden US-Dollar entsprechen, womit das Unternehmen auf massives Wachstum setzt und vorab in Rechenzentren investiert, um sich langfristig Marktanteile und wiederkehrende Einnahmen zu sichern.
Dieses aggressive Vorgehen bringt jedoch auch hohe Verluste mit sich: Im ersten Quartal 2025 verzeichnete CoreWeave einen negativen freien Cashflow von 1,35 Milliarden US-Dollar. Aufgrund der ambitionierten Ausbaupläne dürfte sich dieser Fehlbetrag noch weiter ausweiten. Da das Unternehmen nur über begrenzte Liquidität verfügt, werde es dabei auf neue Finanzierungsrunden angewiesen sein - etwa durch die Aufnahme von Schulden oder die Ausgabe neuer Aktien, heisst es bei The Motley Fool weiter.
Hohe Short-Quote birgt Gefahr
Der raketenhafte Kursanstieg von CoreWeave wurde zusätzlich durch ein ungewöhnlich hohes Short Interest und die Aussicht auf einen Short Squeeze befeuert. In den Wochen nach dem Börsengang positionierten sich zahlreiche Leerverkäufer gegen die Aktie - vermutlich, weil sie die ambitionierte Bewertung für überzogen hielten, so Seeking Alpha.
So lag das Leerverkaufsinteresse zwischenzeitlich bei mehr als 45 Prozent des Streubesitzes, während die Leihgebühren auf ein Rekordniveau von mehr als 340 Prozent pro Jahr kletterten, wie Seeking Alpha berichtet. Unter Leihgebühren versteht man den Preis, den Leerverkäufer für das Halten ihrer Positionen zahlen. Der akute Mangel an verfügbaren Aktien und die hohen Kosten zwangen viele Leerverkäufer schliesslich zum Rückkauf ihrer Positionen, was die Rally zusätzlich antrieb. Zwar habe sich der Druck durch Leerverkäufe mittlerweile wieder abgeschwächt, doch das Short Interest bleibt mit rund 32 Prozent weiterhin sehr hoch. Jede positive Nachricht könnte damit erneut eine zweite Squeeze-Welle auslösen.
Gleichzeitig droht dem Markt jedoch ein Angebotsüberhang: Rund 84 Prozent der Aktien sind derzeit durch Lock-up-Vereinbarungen gebunden. Diese laufen im September 2025 aus, teils sogar schon früher - ausgelöst durch das Überschreiten bestimmter Kursmarken. Dann könnten Insider und Frühinvestoren, die bereits hohe Buchgewinne verzeichnet haben, verstärkt verkaufen und die Aktie unter Druck setzen.
Was Analysten von CoreWeave halten
Unter Analysten zeigt sich zudem ein gemischtes Bild: Während sechs Experten die Aktie zum Kauf empfehlen, raten 11 Analysten zum Halten der Papiere. Nur ein Analyst empfiehlt hingegen den Verkauf des Anteilsscheins. Aus den insgesamt 18 Bewertungen ergibt sich damit eine moderate Kaufempfehlung.
Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 78,53 US-Dollar und entspricht damit einer Veränderung von -50,75 Prozent gegenüber dem letzten Kurs von 159,50 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 24.06.2025).
Redaktion finanzen.ch
Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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