| Medienbericht |
18.12.2025 14:55:37
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UBS-Aktie profitiert: Gericht setzt Massenklage gegen Grossbanken ein Ende
Eine Reihe von Grossbanken, darunter die UBS, JPMorgan und Citigroup hat laut einem Medienbericht eine milliardenschwere Massenklage in Grossbritannien wegen angeblicher Manipulationen am Devisenmarkt blockiert.
Die Klage in Höhe von 2,7 Milliarden Pfund (3,1 Mrd Franken) wurde von Phillip Evans, einem ehemaligen Vorsitzenden der britischen Wettbewerbsbehörde, im Namen von Tausenden von institutionellen Anlegern, Pensionsfonds und Finanzinstituten geführt. Er brachte damals die Klage auf "Opt-out"-Basis ein. Das bedeutet, potenzielle Anspruchsteller werden mit in den Fall einbezogen, sofern sie sich nicht dagegen entscheiden.
Basis der Klage waren dabei Untersuchungen der Europäischen Kommission. Diese hatte 2019 mehrere Banken wegen Kartellbildung und Manipulation des Devisenmarkts zwischen 2007 und 2013 mit über einer Milliarde Euro Bussgeld belegt.
In Grossbritannien war der Fall 2022 zunächst vom Wettbewerbsberufungsgericht (Competition Appeal Tribunal CAT) abgewiesen worden, wurde aber 2023 vom Court of Appeal wieder zugelassen. Die Banken legten daraufhin Berufung beim britischen Supreme Court ein, der allerdings die ursprüngliche Entscheidung nun bestätigte.
Die UBS zeigte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AWP erfreut, dass der Supreme Court "in allen Berufungsgründen einstimmig zugunsten der Banken entschieden" habe. "Das Urteil bietet eine willkommene Orientierungshilfe dafür, wie Opt-out-Anträge wie dieser von den Gerichten behandelt werden sollten."
Evans sagte laut Reuters in einer Erklärung, er werde prüfen, "welche Optionen noch zur Verfügung stehen, um den Betroffenen zu ihrem Recht zu verhelfen".
Zürcher Regierung befürchtet Einbussen im Falle eines UBS-Wegzugs
Ein allfälliger Wegzug der UBS aus Zürich hätte direkte Folgen für den Finanzplatz Zürich, die Stadt und den Kanton. Genau beziffern kann sie der Regierungsrat jedoch nicht.
"Eine allfällige Verlagerung des Hauptsitzes der UBS aus der Region Zürich würde potenziell volkswirtschaftliche Schäden für den Kanton Zürich, die Stadt Zürich sowie weitere betroffene Gemeinden verursachen", heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort des Regierungsrats auf eine Anfrage im Kantonsrat.
Die möglichen Schäden genauen zu beziffern, ist laut Regierungsrat jedoch nicht möglich. Einige Anhaltspunkte geben aber Zahlen aus der Studie "Finanzplatz Zürich 2025/26". So erwirtschafteten die Banken 2024 im Kanton Zürich eine Bruttowertschöpfung von 13 Milliarden Franken. Das entspricht rund 8 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Zu den Steuern, die die UBS im Kanton bezahlt, gibt die Regierung keine Auskunft. Mit Blick auf die Dimensionen der Bank dürfte es aber ein ordentlicher Batzen sein. Im laufenden Jahr beispielsweise vermeldete die UBS einen Halbjahresgewinn von 4,2 Milliarden Dollar.
Von einem Wegzug betroffen wäre natürlich auch ein Teil der rund 18'000 UBS-Mitarbeitenden, die im Kanton Zürich wohnen und ebenfalls hier Steuern bezahlen.
Weitere negative Auswirkungen würden sich laut der Antwort des Regierungsrats durch indirekte Folgen ergeben. So würde etwa der Zugang von KMU zu gewissen Finanzdienstleistungen erschwert. Auch die Kredit- und Hypothekenvergabe könnte beeinträchtigt werden.
Streit um höhere Eigenkapitalanforderungen
Hintergrund der Diskussionen um eine allfällige Verlegung des UBS-Hauptsitzes ins Ausland sind die Pläne des Bundes, die Eigenkapitalanforderungen für die Banken zu erhöhen.
Die verschärften Kapitalvorschriften sind Teil des "Too-big-to-fail"-Pakets, mit dem verhindert werden soll, dass bei Finanzkrisen erneut der Bund einspringen muss, um systemrelevante Banken zu retten.
UBS wird Mitte Januar nächste Abbauwelle starten
Bei der UBS soll laut der Nachrichtenagentur Bloomberg die nächste Abbaurunde von Arbeitsplätzen Mitte Januar starten. Eine zweite Welle sei laut Insidern Mitte 2026 geplant, wenn die IT-Systeme abgeschaltet werden, die mit der Credit Suisse übernommen wurden.
Die UBS trete damit in das letzte Jahr der Integration der Credit Suisse ein. Durch die Notübernahme war die Belegschaft damals auf knapp 120'000 Mitarbeitende angewachsen. Seither wurde der Personalbestand laut den Quellen von Bloomberg um rund 15'000 Stellen reduziert.
Die Grossbank wollte den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren. Sie verwies aber auf frühere Aussagen, wonach man den Stellenabbau in der Schweiz und weltweit als Folge der Integration so gering wie möglich zu halten versuche.
Der Abbau erstrecke sich über mehrere Jahre, erklärte die UBS weiter. Er werde zur Hauptsache durch natürliche Fluktuation, Frühpensionierungen, interne Mobilität und die Internalisierung externer Rollen erreicht.
Die Papiere der UBS gewinnen im Schweizer Handel zeitweise 1,13 Prozent auf 36,37 Franken.
Zürich (awp/sda)
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