ETFs werden immer beliebter. Annähernd 8 Billionen US-Dollar sind weltweit in passiven Indexfonds investiert. Kein Wunder: Indexfonds sind transparent und kostengünstig. Worauf Anleger beim ETF-Kauf achten sollten, wieso der Vermögensaufbau mittels ETF Sparplan und Vorsorgelösungen eine gute Alternative zum Fondssparplan sein kann und welche Investments unter Anlegern besonders beliebt sind. Unsere Empfehlungen und Tipps gibt’s gleich zu Beginn!
Name | ISIN | Index | Gebühr pro Jahr (TER) | Verwendung der Erträge |
---|---|---|---|---|
Lyxor Core STOXX Europe 600 (DR) UCITS ETF Acc | LU0908500753 | STOXX Europe 600 | 0.07 % | thesaurierend |
Xtrackers EURO STOXX 50 UCITS ETF 1C | LU0380865021 | EuroStoxx50 | 0.09 % | ausschüttend |
UBS ETF (LU) EURO STOXX 50 UCITS ETF (EUR) A-dis | LU0136234068 | EuroStoxx50 | 0.09 % | ausschüttend |
iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (Dist) | IE0008471009 | EuroStoxx50 | 0.10 % | ausschüttend |
Vanguard EURO STOXX 50 UCITS ETF Distributing | IE00BF4R5F15 | EuroStoxx50 | 0.10 % | thesaurierend |
Lyxor Core MSCI World (DR) UCITS ETF | LU1781541179 | MSCI World | 0.12 % | thesaurierend |
Invesco MSCI World UCITS ETF | IE00B60SX394 | MSCI World | 0.19 % | thesaurierend |
Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1D* | IE00BJ0KDQ92 | MSCI World | 0.19 % | thesaurierend |
UBS ETF (CH) SPI (CHF) A-dis | CH0131872431 | SPI | 0.20 % | ausschüttend |
iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE) | DE0002635307 | STOXX Europe 600 | 0.20 % | thesaurierend |
iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) | IE00B4L5Y983 | MSCI World | 0.20 % | thesaurierend |
UBS ETF (CH) SMIM (CHF) A-dis | CH0111762537 | SMIM | 0.25 % | ausschüttend |
UBS ETF (LU) MSCI World UCITS ETF (USD) A-dis | LU0340285161 | MSCI World | 0.30 % | ausschüttend |
iShares MSCI World SRI UCITS ETF | IE00BDZZTM54 | MSCI World SRI | 0.30 % | thesaurierend |
iShares SMIM (CH) | CH0019852802 | SMIM | 0.45% | ausschüttend |
Produktempfehlung: Der iShares Core MSCI World UCITS ETF erhält vom Analysehaus Morningstar 5 von 5 Sternen. Der thesaurierende Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C* bekommt im Morningstar-Rating 4 Sterne. Der thesaurierende Lyxor Core MSCI World (DR) UCITS ETF gehört zu den günstigsten MSCI World-ETFs. Mit dem günstigen Lyxor Core STOXX Europe 600 (DR) UCITS ETF Acc investieren Sie in die 600 grössten Unternehmen Europas. Der Xtrackers Euro Stoxx 50 UCITS ETF 1D bildet den EuroStoxx50 vollständig physisch ab. Der iShares SMIM gehört zu den beliebtesten Indexfonds auf den SMIM. Der UBS ETF (CH) SMI (CHF) A-dis und der iShares SMI (CH) sind die zwei grössten SMI-ETFs – gemessen am verwalteten Vermögen.
Tipp: Die aufgeführten ETFs handeln Sie beim führenden Online-Broker der Schweiz Swissquote* zu besonders attraktiven Konditionen.
Im Folgenden verraten wir Ihnen, was ETFs auszeichnet, wie Sie Indexfonds zum Vermögensaufbau nutzen und was diese von klassischen Investmentfonds unterscheidet.
Bei Exchange Traded Funds ist der Name Programm: ETFs, also börsengehandelte Indexfonds, werden nur an der Börse wie beispielsweise an der SIX Swiss Exchange oder der BX Swiss gehandelt – allerdings gibt es keine spezielle ETF Börse. Und wie klassische Anlagefonds bilden sie die Entwicklung einer ganzen Palette von Investments ab – in nur einem einzigen Wertpapier.
Mit ETFs kaufen sich Anleger somit einen ganzen Börsenindex, eine ganze Branche oder sogar eine ganze Anlagekategorie ins Depot. Die Idee der ETFs ist dabei keineswegs neu. Schon Anfang der 1970er Jahre wurde in den USA die Idee geboren, einen ganzen Börsenindex über einen Indexfonds handelbar zu machen. Der erste Indexfonds wurde im Jahr 1973 aufgelegt, war jedoch institutionellen Anlegern vorbehalten. Im Jahr 1976 konnten dann erstmals auch Privatanleger einen ETF kaufen. Damals waren Exchange Traded Funds noch die einzigen an der Börse gehandelten Fonds. Mittlerweile ist das anders: Viele aktiv verwaltete Investmentfonds können über die Fondsgesellschaft und zusätzlich über die Börse gehandelt werden.
Ein ETF (Exchange traded fund) ist ein an der Börse (Exchange) gehandelter (traded) Investmentfonds (fund). Anders als bei klassischen Fonds werden die Anteile in der Regel nicht über eine Fondsgesellschaft, sondern an der Wertpapierbörse gehandelt, beispielsweise über die SIX Swiss Exchange oder die BX Swiss.
Weiterer Unterschied: Ein ETF wird nicht aktiv von einem Management verwaltet. Stattdessen bildet ein ETF meist passiv einen Wertpapierindex ab, zum Beispiel den Swiss Market Index SMI oder sein europäisches Pendant, den EuroStoxx 50. ETFs werden daher auch Indexfonds genannt, da sie darauf abzielen, die Entwicklung eines Index 1:1 abzubilden.
ETFs gibt es mittlerweile auf fast alle Anlageklassen: Neben Indexfonds auf Aktienmärkte wie den SMI oder den amerikanischen S&P 500 gibt es auch Indexfonds auf Rohstoffe, Devisen, Anleihen oder spezielle Fonds auf Regionen oder Anlagestrategien. Da Indexfonds ohne Portfoliomanagement auskommen, sind die Kosten für Anleger in der Regel deutlich günstiger als bei klassischen Fonds.
ETFs revolutionieren die Finanzwelt. Anleger können damit besonders leicht Vermögen aufbauen. Sie sind kostengünstig, transparent und so beliebt wie kaum ein anderes Börsenprodukt. Derzeit liegt das weltweit verwaltete ETF-Vermögen bei annähernd acht Billionen US-Dollar – Tendenz: steigend.
Auch die Zahl der Produkte nimmt stetig zu, inzwischen können Anleger aus insgesamt mehr als 2.000 verschiedenen ETFs wählen. Doch was sind ETFs genau und wie funktionieren sie?
ETFs bilden einen Index passiv ab und sie sind wie Aktien ganz einfach an der Börse handelbar. Ziel von ETFs ist es, den zugrundeliegenden Index möglichst exakt nachzubilden und die gleiche Rendite wie der Index zu erzielen. Steigt zum Beispiel der MSCI World-Index um ein Prozent, dann steigt auch der dazugehörige MSCI World-ETF im Optimalfall um ein Prozent (abzüglich Gebühren).
Börsengehandelte Indexfonds vereinen die Vorteile von Anlagefonds und Aktien: die breite Risikostreuung und die leichte Handelbarkeit einer Aktie – ein einfaches und doch geniales Konzept.
Sie als Anleger können jederzeit ETF-Anteile kaufen und verkaufen, den aktuellen Wert Ihres ETFs abrufen und die Kursperformance nachvollziehen. Sowohl ein Einstieg als auch ein Ausstieg ist zu jeder Zeit problemlos möglich.
Analog zu einem klassischen Investmentfonds bieten ETFs zugleich einen diversifizierten Zugang zu den Anlagemärkten in aller Welt. Mit einem ETF müssen Sie als Anleger Ihr Kapital nicht mehr aktiv auf verschiedene Aktien streuen, um das Anlagerisiko zu reduzieren.
ETFs zeichnen sich durch grosse Transparenz aus und bieten Ihnen so eine optimale Kontrolle über Ihr angelegtes Vermögen. Weil ETFs die Wertentwicklung von Indizes widerspiegeln und die Zusammensetzung dieser Indizes öffentlich bekannt ist, wissen Sie jederzeit ganz genau, in was Sie investieren.
ETFs sind sehr leicht vergleichbar: Oft finden Sie mehrere ETFs auf den gleichen Referenzindex. Kosten und Renditen verschiedener ETFs lassen sich miteinander vergleichen.
Auch beim Thema Kosten sind ETFs transparent wie kaum ein anderes Produkt: Sämtliche Gebühren Ihres ETFs können Sie zu jedem Zeitpunkt einsehen. Wichtig ist dabei der Blick auf die Gesamtkostenquote, die sogenannte Total Expense Ratio (TER). Die TER macht einen Gebührenvergleich von einem ETF Fonds zum anderen sehr leicht möglich – mehr dazu lesen Sie in unserem ETF-Lexikon.
Sicherheit spielt für den langfristigen Erfolg einer Geldanlage eine entscheidende Rolle. ETFs sind vergleichsweise sehr sicher, denn sie sind rechtlich Sondervermögen. Das Anlegerkapital ist folglich vom Betriebsvermögen des ETF-Anbieters (Emittent) getrennt. Sollte der Emittent insolvent werden, gehört Ihr ETF-Vermögen nicht zur Konkursmasse – kurz gesagt: Sie erhalten Ihr investiertes und angespartes Kapital vollständig wieder zurück.
Im Gegensatz zu aktiven Investmentfonds ist der Erfolg eines ETFs nicht von der Qualität des Managements abhängig. Es gibt folglich auch keine bösen Überraschungen durch Entscheidungen von Fondsmanagern oder durch den Wechsel an der Spitze des Fondsmanagements.
Wichtig: Alle an der Börse gehandelten Produkte haben Risiken, so auch ETFs. Das grösste Risiko ist das Marktrisiko der Wertpapiere, die der ETF widerspiegelt. Als ETF-Anleger sollten Sie entsprechend bereits etwas Erfahrung mit den Aktienmärkten gesammelt haben.
ETFs kaufen sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren, das weltweit verwaltete ETF-Volumen nimmt stetig zu. Anfang 2020 steckten in ETF Fonds über sechs Billionen US-Dollar, seit der Finanzkrise 2008 hat sich das globale ETF-Vermögen mehr als verfünffacht.
Auch die Zahl der ETF-Produkte steigt. ETFs bilden nicht nur die Entwicklung eines Aktienindex nach, ETFs eröffnen den Zugang zu einem ganzen Portfolio verschiedener Anlageklassen: Es gibt neben den klassischen ETFs auf wichtige Indizes (zum Beispiel MSCI World-ETF, SMI-ETF und S&P 500-ETF) unter anderem auch ETFs auf bestimmte Märkte, ETFs mit Themenschwerpunkten (zum Beispiel nachhaltige ETFs), es gibt Indexfonds auf Rohstoffe, Immobilien, Devisen und Anleihen, darüber hinaus gibt es spezielle Fonds auf Regionen und sogar auf Anlagestrategien (zum Beispiel Momentum-ETF).
Das erhöht die Möglichkeiten für Anleger, die bereits etwas Erfahrung an der Börse gesammelt haben. Für Börsenanfänger kann das auch Nachteile haben: Um den passenden ETF für die eigene Anlagestrategie aus diesem enorm grossen Angebot auszuwählen, benötigen Anleger Zeit und Musse. Wie Sie am besten auf ETF-Suche gehen und worauf Sie dabei achten müssen, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber Vermögensaufbau mit ETF.
Dass ETFs heute bei Anlegern so beliebt sind, war nicht zu erwarten: Als Mitte der 1970er Jahre der Grundstein für den rasanten Aufstieg der ETFs gelegt wurde, hätte niemand mit diesem Erfolg gerechnet. Die Idee, einen Index zu replizieren, also nachzubilden, hatte Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Samuelson.
Der Gründer der Vanguard Group, John C. Bogle, griff diese Idee auf und rief 1976 den ersten Indexfonds auf den S&P 500 ins Leben. Doch Bogles erster Indexfonds floppte, kaum ein Investor sah den Mehrwert, viele stellten sich nur ungläubig die Frage: «Was ist ein ETF?»
Statt der erwarteten 150 Millionen US-Dollar sammelte John C. Bogle nur elf Millionen ein. Die Häme für den Vanguard-Gründer war gross, der Fonds wurde als „Bogle’s folly“ (Bogles wahnwitzige Idee) verspottet.
Die Finanzkrise 2008 verstärkte dieses Anlegerverhalten weiter, der Boom bei ETFs ist seitdem nicht mehr aufzuhalten. Das weltweite ETF-Volumen kletterte nach dem Höhepunkt der Krise erstmals auf über eine Billion US-Dollar.
ETFs zählen heute zu den beliebtesten Börsenprodukten überhaupt – und der ETF-Boom hält weiter an: iShares, der grösste ETF-Anbieter der Welt, rechnet damit, dass das global verwaltete ETF-Vermögen bis 2023 auf rund zwölf Billionen Dollar anwächst.
Welche Bedeutung den passiven ETFs in der modernen Portfoliotheorie zukommt, lässt sich schon daran erkennen, dass heute drei der fünf weltgrössten Vermögensverwalter vorrangig auf passive, indexbasierte Anlagen setzen. Der weltweit wohl bekannteste ETF wurde mit dem SPDR® S&P 500 ETF (ISIN US78462F1030) schon in den 1990er Jahren vom Vermögensverwalter State Street Global Advisors auf den Markt gebracht.
Inzwischen verwalten in Europa ein paar Dutzend Anbieter ein ETF-Vermögen von insgesamt rund einer Billion Schweizer Franken. In der Schweiz gehören Blackrock (iShares) und UBS zu den Marktführern.
Eine wichtige Funktion übt auch die SIX Swiss Exchange aus. Die Schweizer Börse, einer von Europas drei führenden ETF-Handelsplätzen, konnte seit Jahren das Umsatzvolumen in ETFs steigern. 2019 knackte das ETF-Handelsvolumen eine neue Rekordmarke. Mit fast 125 Milliarden Franken Umsatz stieg das Volumen gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent.
Soll ich eher einen ETF oder Fonds kaufen? Viele Anleger stellen die Frage nach den wesentlichen Unterschieden dieser beiden Börseninvestments.
Ein klassischer Investmentfonds funktioniert im Prinzip so: Zunächst definiert die Kapitalanlagegesellschaft im Verkaufsprospekt die Anlagerichtlinien für den Fonds.
Festgelegt wird darin unter anderem detailliert, welchen Anlageschwerpunkt der Investmentfonds haben soll. Auch: Soll der Fonds eher auf kleine, wachstumsstarke Unternehmen setzen, was für den Anleger mit höheren Chancen, aber eben auch mit höheren Kursrisiken verbunden ist? Oder soll das Fondsvermögen ausschliesslich in etablierte Unternehmen mit geringerem Kursrisiko angelegt werden? Beispielsweise in Grosskonzerne wie Nestlé, Siemens, BASF oder L’Oréal. Auch die Anlageregion wird im Verkaufsprospekt exakt definiert.
Erst anschliessend kommt der Fondsmanager ins Spiel. Seine Aufgabe: Aus der durch die Vorgaben im Verkaufsprospekt eingeschränkten Auswahl an Unternehmen diejenigen zu identifizieren, die vielversprechende Kurschancen und den Wert des Fondsvermögens mehren können. Ziel des Fondsmanagers ist dabei zweierlei. Zum einen sollte sein Fonds besser abschneiden als vergleichbare Börsenindizes. Zum anderen sollte er den konkurrierenden Fonds anderer Fondsgesellschaften die Hacken zeigen.
Das Problem: Nur wenige Fondsmanager schneiden besser als der Markt ab, meist liegt die Fondsperformance unter der Performance des jeweiligen Index. Je nach Statistik sind es nur fünf bis dreissig Prozent der Manager, die den zugrundeliegenden Index outperformen, also besser abschneiden.
Als Anleger sollten Sie bei der Fondswahl daher sehr genau darauf achten, welche Fondsmanager über Jahre hinweg gute Ergebnisse erzielen und welche Investmentfonds nachhaltig besser als der Markt abschneiden. Zurück zur Frage ETF oder Fonds: Wenn viele Fonds ohnehin unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielen, liegt es für Anleger nahe, direkt den Index bzw. den passenden ETF-Fonds zu kaufen. Zumal sich mit passiven Indexfonds die mitunter teuren Gebühren für das aktive Fondsmanagement vermeiden lassen. Da die Zusammensetzung eines ETFs durch den Referenzindex vorgegeben ist, ist auch kein Fondsmanagement notwendig, das die Aktienauswahl vornimmt, diese kontinuierlich überwacht und anpasst. Mit einem ETF lassen sich daher die Managementgebühren einsparen, die bei Aktienfonds zirka 0,75 bis 1,5 Prozent pro Jahr betragen.
Im Vergleich zu aktiv verwalteten Investmentfonds sind die Gebühren bei Exchange Traded Funds eher gering. Zu den ETF-Kosten zählen insbesondere die Depot-, Handels- und Verwaltungsgebühren.
Die Kostenstelle Depotgebühr können Anleger getrost abhaken, wenn sie ihr Anlagedepot bei einem modernen Anbieter führen. Zwar berechnen gerade Filialbanken auch heute häufig noch satte Jahresgebühren. Die meisten Direktbanken und Online Broker verzichten hingegen darauf, ihre Kunden Jahr für Jahr mit einer Fixgebühr zur Kasse zu bitten.
Auch der Ausgabeaufschlag spielt bei den ETF-Kosten keine Rolle. Während gemanagte Fonds häufig mit einem Ausgabeaufschlag von fünf Prozent daher kommen, wird beim ETF-Kauf in der Regel kein Ausgabeaufschlag fällig.
Auch die Verwaltungsgebühren spielen bei ETFs keine nennenswerte Rolle. Während die Vermögensverwaltungsgebühren bei klassischen Anlagefonds meist mit etwa 0,8 bis 2 Prozent pro Jahr zu Buche schlagen, müssen Aktien-ETF Anleger am Schweizer Markt lediglich mit Kosten von zirka 0,04 bis 0,75 Prozent pro Jahr rechnen, bei Obligationen-ETF liegt dieser ETF-Kostenblock nur bei 0,05 bis 0,50 Prozent per anno. Und die Gebühren sinken weiter: Sowohl in den USA als auch in Europa versuchen die Anbieter immer mehr, sich bei den Gebühren zu unterbieten.
Beim ETF-Handel sind die Orderkosten der bedeutendste Kostentreiber. Beim ETF-Trading, also dem Kauf und Verkauf, zahlen Anleger eine Handelsplatzgebühr sowie eine Orderprovision an die Depotbank.
Auf die Börsen-/ Handelsplatzgebühren können Anleger de facto keinen Einfluss nehmen. Anders sieht die Sache bei den Courtagen aus. Nicht nur bei grösseren Aufträgen ist dieser Kostenblock erheblich: So berechnen traditionelle Banken noch immer 0,7 bis 1,2 Prozent vom Kurswert. Nach Adam Riese schlägt ein ETF-Trade von 25’000 Schweizer Franken also schnell mit bis zu 250 Franken zu Buche. Online-Anbieter mit günstigen ETF-Handelskonditionen berechnen fürs ETF-Trading hingegen nur wenige Franken pro Order – unabhängig von der Höhe des Auftrags.
Haben Sie ein Depot bei einem Online-Broker eröffnet und zudem festgelegt, wie viel Geld Sie in ETFs investieren und auf welche ETFs Sie setzen wollen? Dann können Sie sich in Ihr E- oder Mobile-Banking einloggen und die Wertpapieraufträge erteilen. Der Kaufprozess kann sich je nach Aufmachung des Anbieters unterscheiden, in der Regel benötigen Sie aber immer die gleichen Daten zum Kauf.
Geben Sie in der Auftragsmaske Ihres Anbieters an, ob Sie den ETF kaufen oder verkaufen wollen und führen Sie die Valorennummer oder ISIN an. Überprüfen Sie dann, ob es sich bei dem angezeigten Produkt tatsächlich auch um den ETF handelt, den Sie kaufen wollen. Jetzt müssen Sie noch angeben, wie viele ETF (Stück) Sie gerne hätten. Das können Sie sich ganz leicht anhand Ihres Investitionsbetrags errechnen:
Wenn Sie ETF kaufen wollen, ist der Kauf- bzw. Briefkurs eines ETFs für Sie entscheidend. Wollen Sie hingegen ETF verkaufen, sollten Sie sich nach dem Verkaufskurs bzw. Geldkurs richten. Um zu ermitteln, wie viele Indexfonds Sie sich für Ihren Investitionsbetrag «leisten» können, teilen Sie Ihre Investitionssumme durch diesen Kaufkurs. Daraus ergibt sich die Anzahl der ETF-Anteile, die Sie mit Ihrer Order kaufen können.
Wichtig: Sie können bei der Einmalinvestition nur ganze ETF-Anteile kaufen. Runden Sie daher am besten das Ergebnis ab, um eine ganze ETF-Stückzahl zu erhalten.
Beispiel: Sie planen, einmalig 10.000 Franken in einen MSCI World-ETF zu investieren. Der Kaufkurs des ETF liegt zum Zeitpunkt Ihres Kaufinteresses bei 63,25 Franken. Teilen Sie Ihre Investitionssumme von 10.000 Franken durch den aktuellen Kaufkurs von 63,25 Franken ergibt das 158,103 – in Ihre Ordermaske tragen Sie bei der Stückzahl beziehungsweise der Nominalzahl jetzt 158 ein.
Im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds können Sie ETFs nicht direkt beim ETF-Anbieter kaufen. Auswahlmöglichkeiten haben Sie beim ETF-Kauf aber trotzdem: Sie können in der Schweiz den Kauf von Indexfonds zwischen der SIX Swiss Exchange oder der BX Swiss wählen.
Qualifizierte Anleger (institutionelle Anleger oder sehr vermögende Privatanleger) können direkt über Market Maker ETF-Anteile handeln. Der Vorteil besteht darin, dass der Market Maker für hohe Beträge oftmals bessere Preisstellungen offerieren kann als beim Handel über die Börse. Ein solcher Handel kann entweder Intraday erfolgen – dann garantiert der Broker den Preis – oder zum Schlusskurs.
Tipp: Prüfen Sie abschliessend Ihren Orderstatus. Stimmt alles? Dann brauchen Sie etwas Geduld, denn häufig dauert es ein paar Tage, bis Ihr ETF in Ihrem Depot liegt.
Zur Altersvorsorge und zum langfristigen Vermögensaufbau sind ETF-Lösungen wie auch und Säule 3a Vorsorgelösungen aus mehreren Gründen interessant: Die Entwicklung des Sparens mit ETFs lässt sich einfach verfolgen, und die Sparraten können jederzeit bequem angepasst werden. So lässt sich schon mit geringen monatlichen Sparraten ganz einfach langfristig ein Vermögen aufbauen. Der beste Weg dazu bieten digitale Lösungen, wie Robo-Advisory-Dienste. Wichtig ist jedoch dem Kostenaspekt Rechnung zu tragen, das heisst: Achten Sie auf tiefe Gebühren, wie Courtage und sonstige Börsenabgaben, denn letztlich vermindern hohe Gebühren die Rendite.
Zudem profitieren Anleger vom Cost Average-Effekt: Zu niedrigen Kursen wandern mehr Anteile ins Depot als zu höheren Kursen. Auf lange Sicht ist das von Vorteil. Ein langfristig orientierter Anleger kann sich über temporäre Kursrücksetzer also freuen, da sein ETF Sparplan ihm mehr Anteile fürs gleiche Geld ins Depot bucht. Durch die monatliche Sparrate schwindet zudem das Risiko, das Wertpapier zum falschen Zeitpunkt zu kaufen.
Was bringt der Vermögensaufbau mit ETFs? Seit Bestehen des breit gefassten SPI Index (1987) konnte dieses Barometer einen durchschnittlichen Kurszuwachs von 8,05 Prozent pro Jahr erwirtschaften. Wer mit einem ETF-Sparplan auf die Fortsetzung dieser Entwicklung setzt, kann mit einer monatlichen Sparrate von 150 Franken in zwanzig Jahren ein Vermögen von 83’000 Franken aufbauen (ohne Kostenberücksichtigung).
Auch bei ETF Fonds gibt es einen kleinen Haken: Die Auswahl des passenden Fonds ist nicht ganz einfach, denn mittlerweile konkurrieren tausende ETF-Fonds mit verschiedenen Strategien um die Gunst des Anlegers.
Bei der Auswahl des passenden ETFs sollten Anleger auch auf die Replikationsmethode achten, der Vorgehensweise des Anbieters bei der Abbildung des zugrunde liegenden Index. Zu unterscheiden sind ETFs mit direkter Replikation von ETFs mit indirekter Replikation.
ETFs mit direkter Replikation bilden einen Index ganz klassisch nach: Ein voll replizierender Indexfonds kauft und verkauft also tatsächlich alle im Index enthaltenen Wertpapiere. Teilweise werden auch nur jene Indexmitglieder ge- und verkauft, die einen signifikanten Einfluss auf die Indexentwicklung haben (Representing Sampling Strategie). Indexmitglieder mit geringem Gewicht sind im Indexfonds damit nicht enthalten, was zu geringen Abweichungen bei der Kursentwicklung von ETF zu Index führen kann. Anders bei ETFs mit indirekter Replikation: Bei diesem Verfahren bilden die ETF-Anbieter die Indexentwicklung über Swaps ab, das sind Tauschgeschäfte zwischen ETF-Anbieter und einem Swap-Kontrahenten. Diese Replikationsmethode ist günstiger als der physische Kauf und Verkauf, was sich auch positiv auf die Gebühren für den Anleger auswirken kann.
Nachteil: Wird der Swap-Kontrahent zahlungsunfähig, können Anleger mitunter ihre komplette Einlage verlieren. Ein eher geringes Risiko, das ETF-Anleger aber unbedingt kennen sollten. Hinweis: Auf finanzen.ch können Sie ganz einfach den für Sie passenden ETF finden mit unserer ETF-Fondssuche.
Wenn Sie es als Anleger weniger kompliziert mögen und Ihr Kapital nicht nur in Einzel-ETFs investieren wollen, dann können Sie auch einen Robo-Advisor wie Clevercircles*, Descartes Finance und Descartes Vorsorge, True Wealth, Selma Finance* oder Viac (letzteres nur für Säule 3a Gelder), zum Vermögensaufbau nutzen. Diese digitalen Anbieter übernehmen für Sie die gesamte Arbeit rund um Ihr ETF-Investment.
Tipp: Durch die Eingabe des Codes finanzbonus bei der Kontoeröffnung werden die ersten 5’000 CHF kostenlos für 1 Jahr von Selma Finance* gemanagt.
Mit börsengehandelten Indexfonds können ETF-Anleger mittlerweile nahezu jede Anlagestrategie abdecken. In der Schweiz besonders beliebt sind ETF-Fonds auf die bekanntesten Aktienbarometer SMI, SMIM, SPI & Co.
Bei ETF auf Schweizer Aktien sollten Anleger unterscheiden zwischen Papieren, die den Kursindex abbilden, und jenen, die den Performanceindex abbilden. Die Performanceindex-Varianten sind generell vorzuziehen, da diese Dividenden und vergleichbare Ausschüttungen berücksichtigen. Der SMI ist ein Kursindex, währenddem der SPI Index als Performanceindex berechnet wird. Beliebte SMI ETFs mit hohem Anlagevolumen sind der iShares SMI (ISIN CH0008899764) und UBS ETF (CH) SMI (CHF) (ISIN CH0017142719). Wer hingegen von einem Performanceindex profitieren möchte, dieser kann aus folgenden drei verfügbaren SPI-ETF auswählen: iShares Core SPI (ISIN CH0237935652), UBS ETF (CH) SPI (ISIN CH0131872431) und ComStage SPI TR UCITS ETF (ISIN LU0603946798).
Für Schweizer Anleger, die auf Schweizer Wertpapiere setzen, lohnen sich nur ETF mit Fondsdomizil Schweiz. Denn Indexfonds mit Domizil Schweiz sind gegenüber ausländischen ETFs steuerlich begünstigt. Für den Schweizer Investor gilt daher eine einfache Regel: ETF auf Schweizer Wertpapiere sollten immer von einem Anbieter gekauft werden, der Fondsdomizil Schweiz hat.
Anleger, die den europäischen Aktienindex abbilden wollen, haben derzeit die Wahl zwischen rund 20 ETF EuroStoxx-50-Fonds verschiedener Anbieter. Der ausschüttende iShares Core EURO STOXX 50 bildet den Eurozonen-Index, der zu den führenden Börsenbarometern Europas zählt, vollständig physisch ab.
Zu den Fonds mit dem grössten Anlagevolumen zählen zudem der Lyxor EURO STOXX 50 (DR) UCITS ETF D-EUR (ISIN FR0007054358) und der Xtrackers EURO STOXX 50 UCITS ETF 1D (ISIN LU0274211217). Die erwähnten ETF kosten zwischen 0,09 und 0,10 Prozent pro Jahr.
Auch der Schweizer SMI-Mid-Cap (SMIM) ist über ETF investierbar. Der SMIM-Index enthält die 30 grössten Mid-Cap-Aktien, die nicht schon im SMI vertreten sind. Gemäss Reglement bestimmen die 30 grössten Titel aus dem SPI Mid-Cap-Segment ohne SMI Titel das Barometer. Zu den beliebtesten ETF auf den SMIM zählen der iShares SMIM (ISIN CH0019852802) und der UBS ETF (CH) SMIM ETF (ISIN CH0111762537) – lesen Sie dazu auch den Ratgeber SMI-ETF.
Mit nur einem Wertpapier in die ganze Welt investieren können Anleger mit einem ETF auf den MSCI World. Der Aktienindex MSCI World bildet die Entwicklung der grössten Firmen der Welt ab, derzeit umfasst der Index mehr als 1’600 Unternehmen. Das größte Anlagevolumen haben derzeit diese ETF MSCI World-Fonds: iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN IE00B4L5Y983), iShares MSCI World UCITS ETF (ISIN IE00B0M62Q58), Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C* (ISIN IE00BJ0KDQ92) sowie Lyxor ETF MSCI World – D-EUR (ISIN FR0010315770).
Der Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1D* (ISIN IE00BK1PV551) schüttet die Erträge aus und bildet den Weltaktienindex mittels optimiertem Sampling physisch nach. Mit 0,19 Prozent Gesamtkostenquote (TER) gehört der ETF der DWS darüber hinaus zu den günstigeren MSCI World-ETFs.
ETFs sind sowohl für Börseneinsteiger als auch für Profis ein spannendes Investment: Sie sind aufgrund ihrer einfachen Produktstruktur besonders transparent. ETFs sind ausserdem flexibel, weil sie unter anderem unterschiedliche Aktienindizes, Branchen und Themen abbilden können. Sie nutzen die Vorteile von aktiv verwalteten Investmentfonds, kosten aber deutlich weniger.
Wer nicht die Zeit und Musse hat, sich noch intensiver mit ETF Fonds zu beschäftigen, kann den ETF-Kauf auch Profis überlassen. Descartes Finance, Selma Finance* oder True Wealth bieten günstige ETF-Komplettpakete zum Vermögensaufbau an.
Das von Ihnen investierte Kapital werden bei diesen Robo-Advisors professionell verwaltet und intelligent in die besten und günstigsten ETFs mit weltweiter Abdeckung angelegt. Das Beste: Sie können alle Entwicklungen in Ihrem Wertpapierdepot oder in Ihren Wertpapierdepots über eine moderne App verfolgen.
Wählen Sie einen ETF passend zu Ihrer Anlagestrategie. Wenn Sie in Eigenregie ETF kaufen wollen, benötigen Sie ein Anlagedepot, zum Beispiel von Swissquote*, dem Sieger im Online-Broker-Test 04/2021 des SIQT.
Sie müssen ein Depot eröffnen. Wählen Sie nicht irgendeinen Anbieter, sondern achten Sie auf günstige Konditionen. Besonders günstig sind reine Online-Anbieter, die sogenannten Online Broker. Nutzen Sie zur Auswahl unseren Online-Broker-Vergleich.
Erteilen Sie dann Ihrer Depotbank den Auftrag, einen ETF auf den gewählten Basisindex (SMI,SMIM, MSCI World usw.) zu kaufen.
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*Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschliessen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschliesslich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.