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Bilanz präsentiert 25.04.2025 22:07:00

Intel-Aktie fällt: Intel schreibt schwarze Zahlen, Ausblick enttäuscht - Intel-Chef stellt Stellenabbau in Aussicht

Intel-Aktie fällt: Intel schreibt schwarze Zahlen, Ausblick enttäuscht - Intel-Chef stellt Stellenabbau in Aussicht

Für Intel-Anleger wurde es am Donnerstag nachbörslich spannend: Das Unternehmen hat seine Bücher geöffnet.

Im ersten Geschäftsquartal 2025 hat der Elektronikkonzern Intel je Aktie 0,13 US-Dollar verdient. Das war eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als noch ein EPS von -0,090 US-Dollar in den Büchern gestanden hatte. Analysten hatten dem Unternehmen zuvor einen Gewinn je Aktie von 0,007 US-Dollar zugetraut, damit hielt sich Intel besser als erhofft.

Der Umsatz lag mit 12,7 Milliarden US-Dollar unterdessen in etwas auf dem dem Vergleichwert des Vorjahres (12,72 Milliarden US-Dollar). Hier hatten die Expertenschätzungen im Vorfeld bei Erlösen von 12,30 Milliarden US-Dollar gelegen.

Neuer Intel-Chef kündigt 'schmerzhafte Entscheidungen' an

Der neue Chef des kriselnden Chipkonzerns Intel hat wenige Wochen nach dem Start "schmerzhafte Entscheidungen" angekündigt und einen Stellenabbau in Aussicht gestellt. Intel müsse Kosten senken und bürokratische Hürden entfernen, sagte Lip-Bu Tan nach der Vorlage von Quartalszahlen. Dabei müsse man auch Arbeitsplätze streichen, betonte er.

Finanzchef David Zinsner sagte zugleich, Intel könne noch keine Zahlen zum Ausmass der Jobkürzungen nennen. Man wolle die Kosten auch auf andere Weise senken. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete kürzlich, Intel könne bald den Abbau von rund einem Fünftel der Arbeitsplätze ankündigen. Die Zahl der Intel-Beschäftigten sank bereits zum Ende vergangenen Jahres auf knapp 109.000 von gut 124.000 Ende September.

Verlorene Spitzenposition

Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.

Der Branchenveteran Lip-Bu Tan wurde Mitte März an die Konzernspitze berufen. Sein Vorgänger Pat Gelsinger hatte versucht, Intel mit neuen Produktions-Techniken erstmals auch als Auftragsfertiger für andere Chipentwickler zu etablieren. Er musste im Dezember seinen Hut nehmen, da er dabei nur mühsam vorankam.

Werk Magdeburg in der Schwebe

Teil des Plans war der milliardenschwere Bau neuer Fabriken, unter anderem in Magdeburg. Dieses Projekt wurde im September zunächst für voraussichtlich zwei Jahre auf Eis gelegt. Aber auch in den USA wurde die Arbeit an einem riesigen Werk in Ohio ausgesetzt. Lip-Bu Tan sagte nun, Intel wolle zunächst darauf achten, dass bereit vorhandene Kapazitäten effizient genutzt würden, bevor man Geld für einen Ausbau freigebe.

Ausblick enttäuscht

Mit der Umsatzprognose für das laufende Quartal enttäuschte Intel die Anleger. Intel stellte für das zweite Quartal Erlöse zwischen 11,2 und 12,4 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit einer Prognose von rund 12,8 Milliarden Dollar gerechnet.

Aus Sicht der Anleger wog das schwerer als die Ergebnisse des ersten Quartals, in dem Intel die Markterwartungen übertraf.

Am Freitag sackten die Papiere des kriselnden Chipkonzerns zum NASDAQ-Start um 10 Prozent ab, schlussendlich verloren sie noch 6,70 Prozent auf 20,05 US-Dollar.

Redaktion finanzen.ch / awp international

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