Hohes Schadenaufkommen |
08.02.2023 14:55:00
|
Hannover Rück-Aktie tiefer: Hannover Rück setzt Preiserhöhungen durch

Der Rückversicherer Hannover Rück hat bei der Vertragserneuerung zum 1. Januar bei seinen Kunden deutliche Preiserhöhungen durchgesetzt.
Am Morgen stieg ihr Kurs zunächst um gut anderthalb Prozent, drehte dann aber um bis zu ein Prozent ins Minus. Am frühen Nachmittag lag das Papier mit 181 Euro fast wieder auf dem Niveau vom Vorabend, gehörte damit aber zu den schwächsten Titeln im DAX. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier rund zwei Prozent eingebüsst. Analysten äusserten sich am Donnerstag überwiegend positiv zu den Ergebnissen der Vertragserneuerung. Vor allem die starken Preiserhöhungen kamen gut an. Allerdings bemängelten einige Experten das etwas schwache Prämienvolumen.
Bei der Erneuerungsrunde zum 1. Januar verhandeln die grossen Rückversicherer wie Munich Re , Swiss Re und Hannover Rück den grössten Teil ihrer Verträge im Schaden- und Unfallgeschäft. Bei der Hannover Rück standen diesmal Verträge mit einem Prämienvolumen von knapp 9,9 Milliarden Euro zur Erneuerung an, was etwa 63 Prozent des bisherigen Geschäftsvolumens entspricht. Für bestimmte Sparten und Regionen gibt es weitere Erneuerungstermine im Jahresverlauf.
Wegen gestiegener Schäden und der hohen Inflation verlangte die Hannover Rück wie andere Rückversicherer von den Erstversicherern diesmal höhere Prämien. Damit konnte sie sich vor allem im sogenannten nicht-proportionalen Geschäft durchsetzen, in dem sie zum Beispiel erst ab einer bestimmten Schadenhöhe für einen Erstversicherer in die Bresche springt. Hier belief sich der risikobereinigte Preisanstieg den Angaben zufolge auf 20,7 Prozent.
Anders im proportionalen Geschäft, in dem Rückversicherer von Erstversicherern von Anfang an einen Teil der Risiken übernehmen und dafür einen entsprechenden Anteil der Prämien erhalten: Hier konnte der Konzern risikobereinigt nur 3,4 Prozent höhere Preise durchsetzen. Entsprechend fuhr er sein Geschäft hier um knapp neun Prozent zurück und weitete es im Gegenzug im nicht-proportionalen Geschäft um mehr als 21 Prozent aus.
"Wir mussten einige bewusste Entscheidungen zur Steuerung unseres Portefeuilles treffen, um auf die Herausforderungen des Marktes zu reagieren", sagte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz. Er verspricht sich davon einen rentableren Vertragsbestand.
Besonders stark verteuerte sich der Rückversicherungsschutz rund um Gefahren durch Naturkatastrophen. Hier setzte die Hannover Rück nach eigenen Angaben risikobereinigt im Schnitt rund 30 Prozent höhere Preise durch und baute ihr Geschäftsvolumen im gleichen Mass aus. Preise und Konditionen hätten sich aufgrund der zuletzt hohen Schäden teilweise so deutlich verbessert wie seit Jahrzehnten nicht mehr, hiess es.
Der Rückversicherer verwies dabei auf die verheerenden Wirbelstürme wie Hurrikan "Ian" und Hurrikan "Fiona" in Nordamerika. Der Kontinent war auch wegen extremer Kältewellen, Gewitterfronten und Tornados der Schwerpunkt der Naturkatastrophenschäden des vergangenen Jahres. Bei der Vertragserneuerung setzte die Hannover Rück den Angaben zufolge auch jenseits von Naturkatastrophendeckungen "teilweise signifikante Preissteigerungen" durch. Erstversicherer hätten in diesem Zuge teils auch ihre Selbstbehalte erhöht, hiess es.
Im vergangenen Jahr erzielte die Hannover Rück gemäss vorläufigen Zahlen mit gut 1,4 Milliarden Euro den höchsten Gewinn ihrer Geschichte, wie sie bereits vergangene Woche mitgeteilt hatte. Dabei machte sie hohe Katastrophenschäden durch Hurrikan "Ian" und die Überschwemmungen in Australien mehr als wett. Für das laufende Jahr peilt Vorstandschef Henchoz einen Gewinn von mindestens 1,7 Milliarden Euro an. Dieser Wert ist aber nicht ohne Weiteres mit den Gewinnen der Vorjahre vergleichbar, weil die Hannover Rück ihre Zahlen wie andere grosse Versicherer ab 2023 nach dem neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17 errechnet.
Seine endgültigen Jahresabschluss für 2022 will der Konzern am 9. März veröffentlichen. Analysten erwarten, dass die Hannover Rück neben der Regeldividende auch wieder eine Sonderdividende zahlt und die Ausschüttung insgesamt anhebt. Für das Jahr 2021 hatte der Rückversicherer je Anteilsschein 5,75 Euro ausgeschüttet.
awp international
Werbung
INFLATION: WELTWEIT STEIGEN DIE PREISE
Viele Anleger setzen deshalb auf den Aktiv verwalteten Global Inflation Protection Basket. Informieren Sie sich über die breit gestreute Auswahl an robusten Aktien & ETFs.Weitere Links:
Nachrichten zu Hannover Rück
Analysen zu Hannover Rück
21.03.23 | Hannover Rück Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
21.03.23 | Hannover Rück Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
10.03.23 | Hannover Rück Sell | UBS AG | |
10.03.23 | Hannover Rück Buy | Deutsche Bank AG | |
10.03.23 | Hannover Rück Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Die positive Stimmung an den Aktienmärkten trügt | BX TV
Diese Fragen beantwortet Marco Ludescher, Leiter Asset Management, Dr. Blümer & Partner Vermögensverwaltung Zürich AG im Experteninterview mit David Kunz, COO der BX Swiss AG.
Ausserdem gibt Marco Ludescher eine Prognose über die Entwicklung der Inflation und des Zinsumfeldes.
👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Meistgelesene Nachrichten
Börse aktuell - Live Ticker
SMI und DAX schwächer -- Asiens Märkte schliessen im MinusDer heimische Markt sowie der deutsche Leitindex präsentieren sich am Freitag mit Abschlägen. An den Börsen in Fernost wurden am Freitag Verluste gemacht.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |