Ausführliche Zahlen |
08.08.2024 20:50:00
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Rheinmetall mit Umsatzverdoppelung - Rheinmetall-Aktie profitiert
Rheinmetall hat im zweiten Quartal in nahezu allen Geschäftsbereichen eine teils deutlich bessere Profitabilität erzielt und den jüngst bestätigten Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigt.
Bessere Renditen erzielte Rheinmetall auch im Geschäft mit der Digitalisierung der Streitkräfte (Electronic Solutions): Die operative Marge verbesserte sich auf 10,0 von 7,0 Prozent. Der Umsatz erreichte 360 (Vorjahr 277) Millionen Euro. Bei Power Systems kletterte die operative Marge auf 4,9 von 2,6 Prozent, der Umsatz auf 514 (485) Millionen Euro. Im grössten Bereich Vehicle Solutions um militärische Rad- und Kettenfahrzeuge sank allerdings die Rendite bei deutlich höheren Umsätzen leicht auf 10,1 von 10,4 Prozent. Der Umsatz kletterte auf 807 Millionen von 550 Millionen Euro.
In der Summe erreichte Rheinmetall, wie bereits seit Ende Juli bekannt, eine Steigerung des Umsatzes um rund 49 Prozent auf 2,234 Milliarden sowie ein operatives Ergebnisses von 270 (128) Millionen Euro.
Im Gesamtjahr 2024 sollen wie geplant "mindestens" die Ziele erreicht werden: Der Umsatz soll bei rund 10 Milliarden Euro liegen, die operative Gewinnmarge zwischen 14 und 15 Prozent.
JPM: Rheinmetall mit starken 2Q-Ergebnissen - Overweight
Rheinmetall hat starke Ergebnisse für das zweite Quartal vorgelegt, die weit über dem Vara-Konsens liegen, so JPMorgan (JPM). Allerdings habe der Konzern bereits am 24. Juli vorläufige Zahlen bekannt gegeben, die nun bestätigt worden seien. Die Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 seien bekräftigt worden. Die Aktien seien seit ihrem Höchststand Anfang April 2024 um 12 Prozent gefallen, was die Analysten auf die unsichere politische Lage in vielen Ländern zurückführen, was zu einigen Bedenken der Anleger hinsichtlich der Nachhaltigkeit der hohen Verteidigungsausgaben geführt habe. Das geopolitische Umfeld sei jedoch nach wie vor sehr herausfordernd, und der Auftragseingang von Rheinmetall im ersten Halbjahr 2024 sei weitaus stärker ausgefallen als zu Beginn des Jahres erwartet.
Im November werde das Unternehmen seinen jährlichen Kapitalmarkttag abhalten. Die Analysten erwarten, dass das Unternehmen seine mittelfristigen Umsatz- und EBITA-Ziele anheben wird. Angesichts der attraktiven Bewertung würden die Analysten die Aktie auf dem aktuellen Niveau kaufen.
Einstufung: Overweight
Kursziel: 680 Euro
Kurs (10:35): +0,9% auf 499,40 Euro
Rheinmetallchef: 'Töchter wussten immer, was ich mache'
Rheinmetallchef Armin Papperger (61) hat seine Waffengeschäfte seinen Töchtern gegenüber nie verheimlicht. "Die wussten vom ersten Tag an, was ich mache, vom allerersten Tag an", sagte der Vorstandsvorsitzende von Deutschlands grösstem Rüstungskonzern dem Fernsehsender RTL/ntv. "Und meine Mädels sind cool."
Mit den Bedrohungen gegen ihn könne seine Familie gut umgehen, sagte der Vater zweier Töchter. Er habe eine sehr standfeste Familie und mache diesen Job seit 35 Jahren. "Es gab viele Bedrohungen, Brandanschläge, Häuser von mir wurden beschmiert und Ähnliches", so Papperger. "Das ist nicht lustig und ich glaube, das gehört auch nicht zur Demokratie." Papperger dankte der Bundesrepublik und dem Land Nordrhein-Westfalen für seinen Schutz. "Ich habe tolle Personenschützer und ich bin dankbar, was diese Jungs machen."
Im Visier Moskaus
Im Juli war durch einen Medienbericht bekanntgeworden, dass Papperger im Visier Moskaus stehen soll. CNN berichtete, dass US-Geheimdienste Anfang des Jahres Pläne der russischen Regierung aufgedeckt hätten, den deutschen Manager zu ermorden. Der Kreml dementierte das.
Papperger setzt sich besonders für die von Russland angegriffene Ukraine ein. Die Liste der Rüstungsgüter aus Rheinmetall-Produktion, die von der Bundesregierung gekauft und dann in die Ukraine verschickt wurden, ist lang. Deutschlands grösster Rüstungskonzern stellt neben Artillerie und Munition auch Panzer, Flugabwehr und Militärlastwagen her.
Die Rheinmetall-Aktie stieg am Donnerstag via XETRA letztlich um 3,44 Prozent auf 511,60 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / KÖLN (awp international)
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