Deutsche Bank Aktie 829257 / DE0005140008
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30.08.2025 23:46:00
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Fat Finger-Trades - Wie sie entstehen und was sie bereits gekostet haben
Die sogenannten Fat Finger-Trades sind ein wahres Problem im täglichen Börsengeschäft. Denn sie können innerhalb von Sekunden den gesamten Finanzmarkt aus dem Gleichgewicht bringen.
• Meist handelt es sich um Zahlendreher oder unbeabsichtigte Verwechslungen
• Fehler nicht sehr häufig, aber teils spektakulär
Als Fat Finger-Trade oder Fat Finger-Fehler bezeichnet man Fehler bei der Eingabe einer Order beim Börsenhandel. Ein solcher Fehler, der durch einen im übertragenen Sinne zu "dicken Finger" ausgelöst wird, kann unter Umständen zu erheblichen Verwerfungen am Kapitalmarkt führen. Denn, wie viele Finanzinstitute und Börsenhändler im Lauf der Jahre festgestellt haben, kann eine zusätzliche Null hier oder dort sowie der Unterschied zwischen Millionen und Milliarden einen sehr grossen Unterschied machen.
Wie entstehen Fat Finger Trades?
In den häufigsten Fällen handelte es sich bei Fat Finger-Trades um klassische Zahlendreher oder unbeabsichtigte Verwechslungen zwischen Ordervolumen, Stückzahl und Wertpapierkennnummer. In diesem Zusammenhang spielt auch die Arbeitsintensität und das Konzentrationslevel der Broker und Börsenhändler sowie die mangelnde Kontrolle zur Freigabe der einzelnen Order eine wichtige Rolle. Denn in der Regel handelt es sich bei einem Fat Finger-Fehler um menschliches Versagen.
Wie oft kommt es zu diesem Phänomen?
In Anbetracht der Tatsache, dass es auf der gesamten Welt Hunderte von Märkten gibt, auf denen jeden Tag Billionen von Transaktionen mit rasender Geschwindigkeit verarbeitet werden, ist die Häufigkeit von Fat Finger-Trades relativ gering. Aus diesem Grund ist es umso peinlicher für den Broker, wenn ihm ein solcher Tippfehler unterläuft.
Sind Fat Finger Trades immer rechtskräftig?
Im April 2018 berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die Deutsche Bank versehentlich 28 Milliarden Euro im Rahmen ihres täglichen Derivatgeschäfts auf ein externes Konto der Eurex-Clearinghouse der Deutschen Börse überwiesen hat. Nach dem Bekanntwerden des Versehens wurde das Geld jedoch unverzüglich wieder zurück überwiesen. Dieses Beispiel zeigt somit deutlich, dass gewisse Tippfehler im Finanzsektor nicht immer sofort rechtskräftig sind. Um jedoch Rechtssicherheit zu garantieren, gibt es bei vielen Börsenplätzen extra sogenannte Mistrade-Regeln. Diese Richtlinien schreiben Fristen und Bedingungen vor, welche den Schadensersatz bei einem missglückten Börsengeschäft regeln.
Die "dicksten Finger" aller Zeiten
Die Liste an Fat Finger-Trades weltweit ist endlos. Dennoch lohnt es sich, die grössten und spektakulärsten Missgeschicke etwas genauer anzusehen, da so gut wie kein Finanzinstitut der Welt von ihnen verschont bleibt.
Flash Crash durch Fehler der Citigroup
Anfang Mai 2022 sorgte ein plötzlicher Kursverlust für Entsetzen an den europäischen Börsen. Die Schockwelle verbreitete sich in wenigen Sekunden auf dem ganzen europäischen Kontinent und innerhalb weniger Minuten stürzten viele europäischen Indizes um mehrere Prozente ab. Wie die Schweizer "Handelszeitung" berichtete, wurde absolut gesehen ein Vermögen von 300 Milliarden Euro innerhalb weniger Minuten zerstört. Unter Börsianern herrschte zunächst Rätselraten, da keine Konjunkturmeldung, Unternehmenszahlen, politische Entscheidung oder ähnliches die ungewöhnlichen Kursbewegungen erklären konnten - zumal der Kursverlust nach wenigen Minuten wieder ausgeglichen war.
Dann stellte sich heraus, dass es sich auch hier um einen Fat Finger-Trade handelte: Ein Trader in der Londoner Handelsabteilung der Citigroup hat einen "Fehler bei der Eingabe einer Transkation" gemacht, wie die US-Grossbank mitteilte. "Innerhalb von Minuten haben wir den Fehler identifiziert und korrigiert", erklärte die Citigroup gegenüber "CNBC". Worin genau der Fehler bestand, wurde jedoch nicht erläutert.
Dies war nicht der erste grössere Fehler der Citigroup. Erst zwei Jahre zuvor, 2020, hatte ein Händler der Bank fälschlicherweise 900 Millionen US-Dollar an die Anleihegläubiger des US-Kosmetikunternehmens Revlon überwiesen, was mehrere kostspielige und langwierige Gerichtsverfahren zur Rückforderung der Gelder zur Folge hatte. Damals wurde die Citigroup zu 400 Millionen US-Dollar Strafzahlungen wegen Mängeln im Risiko- und Kontrollsystem verurteilt.
Milliarden statt Millionen
Im Februar 2007 leistete sich ein Händler von Morgan Stanley einen der wohl grössten Fauxpas der Unternehmensgeschichte. Als der Broker eine Order über 100'000 Wertpapiere abgab, übersah er den voreingestellten Order-Multiplikator von 1'000. Statt des gewünschten Ordervolumens in Höhe von 10,8 Millionen US-Dollar bestellte der Händler Aktien im Wert von 10,8 Milliarden US-Dollar. Der Tippfehler wurde jedoch erst bemerkt, nachdem schon Aktien im Wert von über 870 Millionen US-Dollar verbucht wurden. Des Weiteren musste die Bank für den Patzer ihres Brokers eine Strafe in Höhe von 300'000 US-Dollar an die New Yorker Börse zahlen.
Pfund statt Euro
Dass nicht nur Broker an der Börse "dicke Finger" haben können, wird durch einen Mistrade bei Ryanair klar. Als im Oktober 2002 ein Market Maker Pfund Sterling mit Euro verwechselte, schoss die in London gehandelte Airline-Aktie um 61 Prozent in die Höhe.
16 Yen statt 16 Aktien
Die UBS begleitete im Dezember 2001 den Verkauf von neuen Aktien der japanischen Dentsu Werbeagentur. Der Broker der Schweizer Grossbank beging jedoch einen fatalen Fehler. Statt dem Verkauf von 16 Aktien für einen Stückpreis von 610'000 Yen, veräusserte der Händler 610'000 Dentsu Aktien für 16 Yen pro Aktie.
"Nullsummenspiel" bei Lehman und UBS
Ein Broker der mittlerweile insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers vernichtete mit einem Fat Finger-Trade innerhalb von Sekunden mehr als 44 Milliarden Euro an Börsenwert. Bei einer Verkaufsorder vertippte sich der Händler um zwei Nullen und verkaufte somit hundertmal mehr Aktien als eigentlich geplant. Für diesen Fauxpas musste die Investmentbank über 20'000 Euro Strafe zahlen.
Auch bei der Schweizer Grossbank UBS gab es schon einmal ein Problem mit zu vielen Nullen. Denn ein Broker der Bank gab bei seiner Order zu viele Nullen an und handelte innerhalb weniger Sekunden rund zehn Millionen Roche-Aktien. Dabei existierten zu diesem Zeitpunkt, Januar 1999, nur rund sieben Millionen Anteile des Pharmakonzerns.
Redaktion finanzen.ch
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