| Intrathekale Therapie |
25.11.2025 17:56:00
|
Novartis-Aktie steigt: US-Zulassung für neuartige SMA-Behandlung Itvisma erhalten - Stellenabbau voraus
Novartis hat die US-Zulassung für die SMA-Behandlung Itvisma (onasemnogene abeparvovec-brve) erhalten. Gleichzeitig wurde ein grosser Stellenabbau angekündigt.
Sie darf zur Behandlung von Patienten mit spinaler Muskelatrophie (SMA) und einer bestätigten Mutation im Gen für das Überlebensmotorneuron 1 (SMN1) eingesetzt werden, wie der Pharmakonzern am Dienstag mitteilte. Damit ist Itvisma laut Novartis die erste und einzige verfügbare Genersatztherapie für diese breite Patientengruppe.
Itvisma wurde demnach speziell entwickelt, um die genetische Ursache von SMA mit einer einmaligen festen Dosis zu bekämpfen, die nicht an das Alter oder Körpergewicht angepasst werden muss. Durch den Ersatz des SMN1-Gens könne Itvisma die Motorik verbessern und biete das Potenzial, die Notwendigkeit einer chronischen Behandlung im Zusammenhang mit anderen verfügbaren Therapien für diese Population zu reduzieren.
Die Zulassung von Itvisma basiert laut Mitteilung auf Daten aus der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie STEER und wird durch die offene Phase-IIIb-Studie STRENGTH gestützt. Itvisma zeigte statistisch signifikante Verbesserungen der Motorik und eine Stabilisierung der motorischen Fähigkeiten, die im natürlichen Krankheitsverlauf normalerweise nicht zu beobachten seien, wobei die Wirkung über einen Nachbeobachtungszeitraum von 52 Wochen anhielt.
SMA ist eine seltene, genetisch bedingte neuromuskuläre Erkrankung, die durch ein mutiertes oder fehlendes SMN1-Gen verursacht wird. Itvisma wird ab Dezember in den USA erhältlich sein.
Novartis baut Stellen ab
Novartis baut im Kanton Aargau mehrere hundert Stellen ab. Einen Zusammenhang mit den Investitionen in den USA stellt das Unternehmen in Abrede. Tatsächlich soll auch in der Schweiz investiert werden.
Die Produktion von Tabletten und Kapseln sowie die Verpackung von sterilen Arzneimitteln in Stein AG werde bis Ende 2027 eingestellt, teilte Novartis am Dienstag mit. Die in Stein verbleibende Produktion werde zudem vermehrt automatisiert.
In der Folge könne es zu einem Abbau von rund 550 Stellen kommen. Damit würde rund jede dritte Stelle an dem Standort wegfallen. Laut Novartis sind heute in Stein rund 1600 Mitarbeitende beschäftigt.
Alle Schritte stehen unter Konsultationsvorbehalt, erklärte Novartis. Das Unternehmen stelle Unterstützungsangebote und einen verlängerten Sozialplan bereit. Wohin die Produktion und die Verpackung verlagert wird, teilte Novartis nicht mit.
Das Unternehmen hielt aber auf Anfrage von AWP fest: "Die heutige Ankündigung steht nicht im Zusammenhang mit den Investitionen, die Novartis im April zum Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA für den US-Markt bekannt gegeben hat."
Automatisieren in Stein AG
Um eine wettbewerbsfähige Produktion in der Schweiz aufrechtzuerhalten, müsse sich der Konzern darauf fokussieren, in innovative Herstelltechnologien und einen hohen Grad an Automatisierung zu investieren, begründete Novartis den Schritt.
In Stein verbleibt die Herstellung von sterilen Darreichungsformen und von personalisierten Zelltherapien. Die Herstellung von Fertigspritzen oder Injektionslösungen soll aber vermehrt automatisiert erfolgen, dafür nimmt Novartis 26 Millionen Dollar in die Hand.
Investieren in Schweizerhalle BL
In die Produktion am Standort Schweizerhalle BL investiert Novartis gar 80 Millionen Dollar. Bis Ende 2028 sollen dort rund 80 neue Vollzeitstellen geschaffen werden.
Die Investition konzentriert sich auf den Ausbau der Produktion sogenannter siRNA, also sehr kleiner RNA-Moleküle. Diese seien ein "wichtiger Baustein" im Bereich Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen.
"Mit den geplanten Anpassungen entwickeln wir beide Standorte, sowohl Schweizerhalle als auch Stein, als Kompetenzzentren für innovative Produktion weiter", liess sich Steffen Lang in dem Communiqué zitieren, President Operations bei Novartis.
Unia fordert Prüfung von Alternativen
Die Gewerkschaft Unia fordert von Novartis die Prüfung von Alternativen. Das Konsultationsverfahren sei zu verlängern und dürfe nicht zu einer "Alibiübung" verkommen. Die Vorschläge der Beschäftigten seien zu nutzen und der Abbau von Hunderten von Stellen zu vermeiden.
Gleichzeitig kritisiert die Unia den Pharmakonzern: Noch vor wenigen Wochen habe dieser der Gewerkschaft gegenüber beteuert, dass keine Stellen gefährdet seien und in den Standort Stein investiert werden solle.
Die Novartis-Aktie notierte an der SIX letztlich 1,53 Prozent im Plus bei 104,58 Franken.
Basel (awp)
Weitere Links:
Ferrari versus Privatbank: Luxus ist nicht Vertrauen – Marco Parroni zu Gast im BX Morningcall
Im heutigen BX Morningcall spricht David Kunz gemeinsam mit François Bloch mit Gast Marco Parroni (heute Uniq Prime, ehemals Julius Bär) über Markenführung im Private Banking: Warum „Luxus“-Denken oft in die falsche Richtung führt, wie Sponsoring und Partnerships (u.a. rund um Formel E) als echter Wertetransfer funktionieren – und weshalb ein Ökosystem-Ansatz häufig mehr bringt als klassische KPI-Logik.
Themen im Gespräch:
💡Private Banking vs. Luxusmarke: wo der Vergleich hinkt
💡Sponsoring als Strategie: Sichtbarkeit, Glaubwürdigkeit, interne Akzeptanz
💡Wie man Brand-Impact realistisch misst
💡Vertrauen als Kernwert – und was KI daran (nicht) ersetzt
💡Was Marco Parroni heute mit Uniq Prime aufbaut
👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Inside Fonds
Meistgelesene Nachrichten
Top-Rankings
Börse aktuell - Live Ticker
Nach EZB-Entscheid und US-Inflationsdaten: SMI etwas höher -- DAX freundlich -- Wall Street stark -- Asiens Börsen letztlich uneinheitlichAm heimischen Aktienmarkt geht es am Donnerstag leicht nach oben. Am deutschen Aktienmarkt werden ebenso Gewinne verzeichnet. Die US-Börsen notieren teils deutlich im Plus. An den Börsen in Asien ging es am Donnerstag in unterschiedliche Richtungen.


