Pilotengewerkschaft |
12.09.2025 15:32:00
|
Lufthansa-Aktie im Minus: Urabstimmung zu Streik bei Lufthansa beginnt - Konzern strafft Airline-Struktur

Bei der Lufthansa könnte der nächste Streik ins Haus stehen.
Bis zum Abschluss der Urabstimmung sind keine Arbeitskampfmassnahmen vorgesehen. Ob die Gewerkschaft unmittelbar nach Auszählung einen Streiktermin nennen wird, blieb zunächst offen. In der Vergangenheit hat die VC häufiger noch einmal der Gegenseite Gelegenheit gegeben, ein neues Angebot vorzulegen. Die Lufthansa hat sich bislang nicht zu Details geäussert, setzt aber nach eigenem Bekunden auf eine Verhandlungslösung.
Arbeitgeberbeitrag verdreifachen
In der Sache geht es um Betriebsrenten und Übergangsversorgungsansprüche von etwa 4.800 Pilotinnen und Piloten. Die Gewerkschaft verlangt deutlich höhere Beiträge des Arbeitgebers zu den Rentenfonds. Einer Beispielrechnung im Fachportal "aero.de" zufolge sollte sich gemäss der Forderung der Arbeitgeberbeitrag mehr als verdreifachen.
Noch bis 2017 hatte der Konzern die absolute Höhe der Rentenzahlungen garantiert, um dann im Einvernehmen mit der VC das System umzustellen. Nunmehr ist für die Piloten nur noch die Höhe des Arbeitgeberbeitrags in die Fonds garantiert. Das Risiko geringer Zinsen und damit deutlich kleinerer Rentenzahlungen tragen seitdem die Beschäftigten. Die damaligen Rendite-Erwartungen haben sich nach VC-Einschätzung nicht erfüllt.
Lufthansa zieht Funktionen der Konzern-Airlines zusammen
Der Lufthansa-Konzern führt in der Hoffnung auf mehr Gewinn wichtige Funktionen seiner Airlines zusammen. Wie auf der Langstrecke würden ab Januar 2026 auch die Flugnetze der Kurz- und Mittelstrecke von Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels Airlines zentral gesteuert, teilte der Konzern am Freitag in Frankfurt mit.
Die IT-Funktionen der Drehkreuz-Airlines werden ebenfalls gebündelt. Dies solle später auch für den jüngsten Lufthansa-Ableger Ita aus Italien gelten, sobald die Lufthansa dort die Mehrheit der Anteile erworben habe, erklärte ein Sprecher.
Um die Flughafen-Drehkreuze Frankfurt, München, Zürich und Wien sowie die Themen Technologie, Personal und Finanzen kümmern sich künftig vier sogenannte Group Function Boards. Sie werden von Konzernvorständen rund um Vorstandschef Carsten Spohr geleitet. Den Service für die Passagiere und den Flugbetrieb sollen die einzelnen Gesellschaften hingegen weiterhin selbst regeln.
Ziel sei es, die Marktposition vor allem der Drehkreuz-Airlines zu stärken und auszubauen, hiess es weiter. Sorgen bereitet dem Vorstand seit einiger Zeit vor allem die Kernmarke Lufthansa Airlines. Der Konzern hat deshalb ein Effizienzprogramm eingeleitet, zu dem die Zentralisierung wichtiger Funktionen beitragen soll.
Lufthansa-Konzern plant Europa-Netz künftig zentral
Die Lufthansa-Gruppe plant künftig das Netz für die Kurz- und Mittelstreckenflüge ihrer Airlines - darunter auch die Swiss - zentral im Konzern. Dies ist Teil einer Neuordnung in der Gruppe, die der Flugkonzern beschlossen hat.
Die Lufthansa baut demnach das Unternehmen um und will sich mit ihren Töchtern künftig stärker koordinieren, wie es in einer Mitteilung vom Freitag hiess. Der Umbau betrifft insbesondere die "Drehkreuz-Airlines" Lufthansa, Austrian Airlines, Brussels Airlines und die Swiss. Ziel sei die Stärkung der Marktposition sowie die Steigerung der Effizienz und Profitabilität.
Dabei soll das Netzmanagement für die Kurz- und Mittelstrecken in die Konzernzentrale wandern. Bisher sei nur das Langstreckenangebot zentral gesteuert worden, hiess es. Der Konzern will damit schneller entscheiden und das Angebot besser abstimmen.
Mehrere Bereiche betroffen
Neben der Netzplanung sollen weitere zentrale Konzernfunktionen wie Technologie, Finanzen, Personal oder auch die Kundenbindungsprogramme wie "Miles and More" verstärkt über sogenannte "Group Function Boards" gesteuert werden. In diesen Gremien arbeiten Vertreter der Airlines und der Konzernleitung zusammen.
Die IT-Funktionen sollen zudem unter Technikchefin Grazia Vittadini zusammengeführt werden. Die Änderungen sollen ab dem 1. Januar umgesetzt werden.
Die stärkere Zentralisierung war bereits Ende August bekannt geworden. Nun teilte der Konzern die Details mit.
Swiss-Chef sieht keine Entmachtung
Bei den einzelnen Airlines selbst verbleibt die Verantwortung für das eigentliche Kundenprodukt. Das betreffe das Bordprodukt, das Catering, die Lounges in den Heimatmärkten oder den Service für die Fluggäste. Auch das Management der jeweiligen Flugbetriebe und der operative Flugbetrieb bleiben in der Verantwortung der einzelnen Hub-Airlines.
Swiss-Chef Jens Fehlinger widersprach der Darstellung, wonach Zürich gegenüber Frankfurt Kompetenzen einbüsse. "Es geht nicht darum, meine Aufgabe überflüssig zu machen", sagte er in einem Interview mit der NZZ vom vergangenen Samstag. Einige Entscheidungswege innerhalb der Lufthansa-Gruppe seien zu wenig klar definiert und Synergien nicht ausgeschöpft. "Es ist auch im Interesse der Swiss, dass wir reorganisieren."
Im XETRA-Handel notiert die Lufthansa-Aktie zeitweise 1,54 Prozent tiefer bei 7,42 Euro.FRANKFURT (awp international)
Weitere Links:
Analysen zu Lufthansa AG
06:51 | Lufthansa Equal Weight | Barclays Capital | |
10.09.25 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
09.09.25 | Lufthansa Buy | UBS AG | |
27.08.25 | Lufthansa Buy | UBS AG | |
20.08.25 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research |
Erfolgsfaktoren hinter starker Performance – Karsten-Dirk Steffens zu Gast im BX Morningcall
Einmal pro Monat laden Investment-Stratege François Bloch und Börsen-Experte David Kunz spannende Persönlichkeiten aus der Finanzbranche zum Interview ein.
In einem exklusiven Gespräch gibt Karsten-Dirk Steffens, CEO Schweiz von Aberdeen Investments, Einblicke in seine persönliche Motivation, die Entwicklung des Unternehmens in der Schweiz sowie die wichtigsten Trends für institutionelle und private Anleger.
Themen des Interviews:
– 15 Jahre Aberdeen Investments in der Schweiz – Rückblick und Zukunft
– Unterschiede zwischen institutionellen Kunden und internationalen Investoren
– Aktuelle Schwerpunkte bei Pensionskassen und Versicherungen (u. a. Aktienallokation)
– Nachhaltigkeit & ESG – Renaissance für Privatanleger vs. klare Standards bei Pensionskassen
– Alternative Anlagen: Private Markets, Infrastruktur, Private Debt
– Demokratisierung von Private Markets
– Chancen durch Digitalisierung, Blockchain und Tokenisierung
👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Inside Fonds
Meistgelesene Nachrichten
Top-Rankings
Börse aktuell - Live Ticker
Zinspolitik im Fokus: SMI leichter -- DAX wenig bewegt -- US-Börsen uneinig -- Asiens Börsen schliessen mehrheitlich in GrünAm heimischen sowie deutschen Aktienmarkt halten sich die Anleger am Freitag zurück. Die US-Börsen bewegen sich vor dem Wochenende in unterschiedliche Richtungen. An den grössten Börsen in Asien ging es zum Wochenschluss überwiegend aufwärts.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |