| Talfahrt geht weiter |
24.09.2022 22:33:00
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Goldman Sachs-Experte: Tech-Aktien werden erst in einem stabilen Makroumfeld wieder steigen
Techtitel gehörten in den vergangenen Jahren zu den Anlegerlieblingen, liessen sich doch in diesem Segment hohe Renditen erzielen. Doch die vergangenen Monate haben Branchentiteln massiv zugesetzt und für überproportionale Verluste gesorgt. Goldman Sachs zufolge ist der Ausverkauf am Techmarkt noch nicht vorbei.
• Goldman Sachs rechnet mit Fortsetzung des Abwärtstrends
• Geldpolitik im Fokus
Rund 31 Prozent hat der NASDAQ Composite seit Jahresstart an Wert eingebüsst. Damit sackte der vorrangig mit Techtiteln gespickte US-Index noch tiefer ab als der US-Leitindex Dow Jones, für den seit Jahresstart ein Verlust von rund 19 Prozent in den Anlegerdepots zu Buche steht (Stand: Schlusskurse vom 23.09.2022).
Goldman Sachs rechnet mit weiteren Verkäufen
Während Techanleger hoffen, dass damit der Boden erreicht ist und die Jahrestiefstkurse markiert wurden, will der Managing Director von Goldman Sachs, Eric Sheridan, diesbezüglich noch keine Entwarnung geben, da die Lage von Wirtschaft und Markt noch zu unsicher sei. "Was Tech-Investoren wollen, ist Einblick in ein ruhiges wirtschaftliches Umfeld", so der Experte im Rahmen der Goldman Sachs Communacopia + Technology Conference gegenüber Yahoo Finance Live.
Dabei verwies Sheridan insbesondere auf den grundsätzlichen Charakter von Tech-Investments: "Tech ist von Natur aus eine Anlagekategorie mit Risikoprämie und Risikobereitschaft. Und wenn die Leute unsicher sind, wie hoch die Inflationsrate ist, was im makroökonomischen Umfeld passiert, was die Fed tun wird - all dies fliesst in die Konversation ein und schafft Unsicherheit", betonte er. "Infolgedessen sinkt die Risikobereitschaft und die Titel der Gruppe werden verkauft. Sie brauchen also wirklich ein stabiles Makroumfeld, in dem sich die Leute wohl fühlen, wieder mehr Risiko in ihr Portfolio aufzunehmen."
Unsicherheiten am Markt
Tatsächlich hatten die letzten Handelswochen für Investoren nur wenig Sicherheiten im Gepäck. Sowohl aus den USA als auch aus Europa kamen wenig erfreuliche Nachrichten von der Verbraucherpreisfront, Techtitel gerieten nach Veröffentlichung der jüngsten Inflationszahlen einmal mehr deutlich unter Druck. Zeitgleich wächst die Angst am Markt vor der Geldpolitik der Notenbanken. In den USA erhöhten die Währungshüter der Fed den Leitzins im September erneut um 0,75 Prozent und kündigten weitere Zinsschritte an, um auf die starke Inflation im Land zu reagieren.
Wachstumsunternehmen aus dem Techbereich sind häufig auf Finanzmittel angewiesen, um auf Wachstumskurs zu bleiben. Steigen die Zinsen, steigen aber auch die Kapitalkosten für Techunternehmen - das gilt am Markt als einer der Gründe für den überproportionalen Ausverkauf am Techmarkt seit der Anpassung der Geldpolitik durch die Notenbanken.
Auch optimistischere Töne von Goldman Sachs
Trotz der Erwartung, dass Techtitel am Markt weiter unter Druck bleiben dürften, sieht Sheridan aber auch positive Tendenzen. Demnach sei die Stimmung auf der Konferenz positiver gewesen, als es die Reaktion des Marktes vermuten lasse, so der Experte. "Ironischerweise hören wir, dass die Verbrauchernachfrage in Ordnung ist. [...] wenn man Unternehmen zuhört, würde man nicht das Gefühl bekommen, dass sich die US-Verbraucher so verhalten, als befänden wir uns bereits in einer Rezession", fügte Sheridan hinzu.
Redaktion finanzen.ch
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