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| Nach Milliardenstrafe |
14.11.2025 17:05:36
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Alphabet-Aktie in Rot: EU droht mit Zerschlagung - Google reagiert mit umfassenden Änderungen - Idealo erhält Schadensersatz
Google muss dem deutschen Preisvergleichsportal Idealo wegen Kartellverstössen rund 465 Millionen Euro Schadenersatz zahlen.
Die Richter der 16. Zivilkammer folgten in ihrem Urteil im Kern den Argumenten von Idealo, wichen aber bei der Schadenshöhenberechnung deutlich ab. In der Klage hatte die Vergleichs-Suchmaschine ursprünglich mindestens 3,3 Milliarden Euro von Google verlangt, als Schadenersatz inklusive Zinsen. Die Klage von Idealo bezog sich auf den Zeitraum von 2008 bis Ende 2023. Für die Jahre 2024 und 2025 könnte Idealo weiteren Schadenersatz verlangen.
107 Millionen Euro Schadenersatz für anderen Konkurrenten
In einem ähnlich gelagerten Fall wurde der Producto GmbH (Testberichte.de) ebenfalls ein Schadenersatz in Millionenhöhe zugesprochen (Aktenzeichen 16 O 275/24). Hier beläuft sich die Summe auf gut 107 Millionen Euro. Beide Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Es ist jeweils die Berufung zum Kammergericht Berlin möglich. Idealo kündigte bereits an, Rechtsmittel einzulegen. Google wird ebenfalls in Berufung gehen.
In dem Verfahren vor dem Landgericht geht es darum, dass Google seinen eigenen Preisvergleichsdienst in den Suchergebnissen bevorzugt und gleichzeitig konkurrierende Angebote benachteiligt hat. Die Klagen stützten sich dabei unter anderem auf die bereits von der EU-Kommission 2017 verhängte hohe Kartellstrafe gegen Google in diesem Bereich. Diese Geldbusse in Höhe von 2,4 Milliarden Euro wurde 2023 durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) bestätigt.
Idealo verlangt weiter höheren Schadenersatz
Idealo sieht sich jetzt durch das Urteil des Landgerichtes in seiner Auffassung bestätigt, dass Google seine Marktmacht weit über den Zeitpunkt der Kommissionsentscheidung hinaus missbraucht habe, um den eigenen Preisvergleichsdienst zu bevorzugen. "Erstmals haftet ein Big-Tech-Unternehmen vor einem deutschen Zivilbericht für die Folgen seines Wettbewerbsverstosses in dieser Grössenordnung", erklärte Idealo.
Dennoch will das Berliner Unternehmen den Rechtsweg weiter beschreiten, da der zugesprochene Betrag nur einen Teil des tatsächlichen Schadens widerspiegele. Idealo-Mitbegründer Albrecht von Sonntag sagte: "Wir begrüssen, dass das Gericht Google zur Verantwortung zieht. Aber die Folgen der Selbstbevorzugung gehen weit über den zugesprochenen Betrag hinaus. Wir werden weiterkämpfen - denn Marktmissbrauch muss Konsequenzen haben und darf nicht zu einem lukrativen Geschäftsmodell werden, das sich trotz Bussgeldern und Schadensersatzzahlungen lohnt."
Google: Überzogene Forderungen wurden abgewiesen
Ein Google-Sprecher sagte: "Wir freuen uns, dass das Gericht die Mehrheit dieser überzogenen Forderungen abgewiesen und die Kläger verpflichtet hat, den Grossteil der Kosten zu tragen." Dennoch weise Google die beiden Urteile entschieden zurück und werde Rechtsmittel einlegen. "Die Änderungen, die wir 2017 vorgenommen haben, haben sich bewährt, ohne dass die Europäische Kommission eingegriffen hat."
Im NASDAQ-Handel zeigt sich die Alphabet-Aktie zeitweise 0,73 Prozent schwächer bei 277,08 US-Dollar.
(awp/sda/afp)
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