NASDAQ Composite Index 998356 / XC0009694271
| Kurse + Charts + Realtime | Nachrichten | Listen | Info | zugeh. Wertpapiere | |
|---|---|---|---|---|---|
| Snapshot | Chart (gross) | Marktberichte | enthaltene Werte | GV-Termine | Strukturierte Produkte |
| Historisch | Chartvergleich | Analysen | Top/Flop | Dividenden | Trading-Depot |
| Marktkapitalisierung | |||||
| Kartellverdacht |
06.11.2025 15:46:40
|
Aktien der Deutschen Börse und NASDAQ rutschen ab - EU-Kommission startet Ermittlungen
Zwei Schwergewichte der Finanzwelt im Visier der Brüsseler Wettbewerbshüter.
"Wir untersuchen, ob sich die Deutsche Börse und die Nasdaq abgestimmt haben, um in den Bereichen Notierung, Handel und Clearing von bestimmten Finanzderivaten nicht miteinander konkurrieren zu müssen", teilte EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera in Brüssel mit.
Die EU-Kommission befürchtet, dass die beiden Finanzdienstleister Nachfrage am Markt aufgeteilt, Preise koordiniert und sensible Geschäftsinformationen ausgetauscht haben könnten. Wettbewerbswidrige Absprachen könnten das Funktionieren des europäischen Binnenmarktes beeinträchtigen.
Die Deutsche Börse teilte mit, sie und ihre Terminbörse Eurex hätten die Entscheidung aus Brüssel zur Kenntnis genommen. Das Verfahren befinde sich aber in einem frühen Stadium. "Wir stehen in konstruktivem Austausch mit der Europäischen Kommission", sagte eine Sprecherin des Dax -Konzerns.
Harte Strafen bei Verstoss gegen Wettbewerbsrecht
Die EU-Kommission teilte mit, sie werde ihre eingehende Prüfung mit "Priorität" durchführen. Die Einleitung der förmlichen Untersuchung lasse noch keine Rückschlüsse auf das Ergebnis zu.
Sollte sich der Verdacht der Brüsseler Behörde bestätigen, könnten die Folgen für Deutsche Börse und Nasdaq schmerzhaft sein: Bei Verstoss gegen EU-Kartellrecht drohen Unternehmen Strafen von bis zu zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Bei der Deutschen Börse lag dieser 2024 bei rund 5,9 Milliarden Euro. Der Aktienkurs des Konzerns gab nach der Nachricht deutlich nach.
Im Fokus der Brüsseler Untersuchung steht eine frühere Zusammenarbeit zwischen der Eurex und der finnischen Börse Helsinki Stock Exchange (HEX), die heute zur Nasdaq gehört. Diese gehe auf eine Vereinbarung aus dem Jahr 1999 zurück und sei damals mit der EU-Kommission erörtert worden, teilte die Deutsche Börse mit. Die Vereinbarung habe darauf gezielt, den Wettbewerb zu fördern sowie die Liquidität in den nordeuropäischen Derivatemärkten zu erhöhen. "Sie bot den Marktteilnehmern klare Vorteile und war öffentlich", so die Deutsche Börse. Dem Vernehmen nach geht es bei den untersuchten Geschäften um Finanzinstrumente auf finnische Wertpapiere.
Unangekündigte Untersuchung schon im Herbst
Schon im September 2024 hatte die EU-Kommission eine unangekündigte Untersuchung bei Deutscher Börse und Nasdaq durchgeführt. Damals war es nach Angaben der Brüsseler Behörde um Finanzderivate gegangen, Details wurden aber nicht genannt.
Mit solchen Finanzinstrumenten, deren Wert sich von einem Basiswert wie Aktien, Rohstoffe, Zinsen oder Währungen ableitet, können Akteure an den Finanzmärkten auf Kursgewinne spekulieren oder Geschäfte absichern. Beim Clearing von Derivategeschäften wiederum geht es um die Verrechnung und Abwicklung von Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Vertragspartnern.
Die Deutsche Börse ist wichtig in dem Geschäft: Sie betreibt mit der Eurex die grösste Derivatebörse in Europa. Die amerikanische Technologiebörse Nasdaq mit Hauptsitz in New York zählt zu den wichtigsten Börsenbetreibern weltweit und bietet ebenfalls Geschäfte im Derivatebereich an.
Deutsche Börse gibt sich siegessicher
EU-Kommissarin Ribera wies auf die Bedeutung der Wettbewerbsvorschriften in Europa hin. Sie trügen dazu bei, "einen fairen und offenen Wettbewerb zwischen den Börsen und das ordnungsgemässe Funktionieren der Kapitalmarktunion zu gewährleisten", sagte sie. "Dies ist eine Grundlage für Innovation, Finanzstabilität und Wachstum im Interesse aller europäischen Bürgerinnen und Bürger."
Die Deutsche Börse zeigte sich in dem Fall zuversichtlich, wie sie wenige Stunden nach Bekanntwerden der Vorwürfe verdeutlichte: "Gemeinsam mit unserem externen Rechtsberater sind wir der Ansicht, dass wir diesen Fall erfolgreich verteidigen können."
Die Deutsche Börse-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 4,14 Prozent tiefer bei 210,80 Euro, während Nasdaq-Titel an der NASDAQ zeitweise 0,16 Prozent auf 85,42 US-Dollar abgeben.Redaktion Finanzen.ch / AWP International
Weitere Links:
Umschwung bei Streaming Aktien? – Wall Street Live mit Tim Schäfer
Streaming-Aktien wie Netflix, Disney und Co. erleben turbulente Zeiten – kommt jetzt der Umschwung? 📉📈
In der heutigen Ausgabe von Wall Street Live mit Tim Schäfer @TimSchaeferMedia werfen wir einen Blick auf den aktuellen Stand des Streaming-Markts sowie auf mögliche politische Hintergründe bei geplanten Übernahmen. Tim verrät, wie er den europäischen Streaming-Markt einschätzt und in welche Titel er aktuell investiert ist – inklusive Oracle als Überraschungskandidat.
🔍 Themen im Überblick:
🔹Einschätzungen zu Netflix & Disney
🔹Europa im Streaming-Vergleich
🔹Potenzial für neue Übernahmen
🔹Oracles strategische Position
🔹Erste Anzeichen für eine neue Superintelligenz?
👉🏽 https://bxplus.ch/wall-street-live-mit-tim-schaefer/
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Inside Fonds
Meistgelesene Nachrichten
Top-Rankings
Indizes in diesem Artikel
| NASDAQ Comp. | 23’140.11 | -1.53% |
Börse aktuell - Live Ticker
Zahlenflut im Blick: SMI und DAX schwächeln -- Wall Street in Rot -- Märkte in Fernost legten kräftig zuAm Donnerstag zeigt sich der heimische Aktienmarkt zunächst etwas leichter, während der deutsche Leitindex ebenfalls schwächelt. An der Wall Street zeigen sich derweil leichte Verluste. Unterdessen ging es an den asiatischen Aktienmärkten klar nach oben.


