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25.06.2025 04:37:16
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Öl-Rally durch Iran-Krise: Welche ETFs jetzt ins Depot gehören
Die Lage im Nahen Osten hat sich dramatisch zugespitzt. Nach tagelangen gegenseitigen Angriffen zwischen Israel und dem Iran sind nun auch die USA direkt in den Konflikt eingetreten und haben drei iranische Atomanlagen bombardiert.
Für den Ölmarkt jedenfalls bedeutete die sich immer wieder verändernde Nachrichtenlage eine regelrechte Achterbahnfahrt. Seit Kriegsbeginn am 13. Juni kletterte Brent-Öl um fast 13 %, die Sorte WTI um knapp 11 %. Nach den US-Angriffen sprang der Brent-Preis zeitweise auf über 80 Dollar pro Barrel - den höchsten Stand seit Mitte Januar. Nach der iranischen Gegenmassname und dem ausgerufenen Waffenstillstand sackte der Ölpreis dann wieder auf bis zu 64,50 Dollar ab.
Und es dürfte weiter volatil bleiben. Denn die Märkte fürchten weiterhin vor allem eine Eskalation an der strategisch wichtigen Strasse von Hormus. Durch diese Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman fliessen täglich rund 21 Mio. Barrel Rohöl - etwa ein Fünftel der weltweiten Öltransporte. Zusätzlich passiert etwa ein Viertel der globalen LNG-Lieferungen diese kritische Route.
So warnen Analysten auch vor einem Worst-Case-Szenario: Deutsche Bank-Ökonomen sehen den Brent-Preis bei einer Blockade der Strasse von Hormus binnen kurzer Zeit auf 120 Dollar pro Barrel steigen. Goldman Sachs rechnet mit einem vorübergehenden Spike auf 110 Dollar, sollten die Öltransporte durch Hormus für einen Monat halbiert werden.
Für Anleger eröffnet sich damit eine klassische Krisenchance: Während die Aktienmärkte unter geopolitischen Spannungen leiden, profitiert der Energiesektor von steigenden Rohstoffpreisen. Drei ETF-Strategien bieten unterschiedliche Ansätze, um von dieser Entwicklung zu profitieren.
Der direkteste Weg, von erneut steigenden Ölpreisen zu profitieren, führt über Rohstoff-ETPs. Der Leonteq Brent Crude Oil Futures ETP (Valor 129208669 / ISIN CH1292086696) bildet den Leonteq Brent Crude Oil Futures Total Return Index synthetisch nach und bietet Anlegern direkten Zugang zur Wertentwicklung des wichtigsten europäischen Öl-Benchmarks. Mit einer Gesamtkostenquote von 0.45 % positioniert sich das Produkt als eine relativ kostengünstige Alternative zu direkten Rohstoffinvestments.
Die synthetische Replikation ermöglicht es, die Komplexität physischer Ölgeschäfte zu umgehen. Besonders attraktiv: Der ETP ist thesaurierend aufgebaut und reinvestiert alle Erträge automatisch. Seit der Auflage im Dezember 2023 zeigt der ETP die typische Volatilität von Ölpreisen, bietet aber auch die Chance auf überproportionale Gewinne bei weiter steigenden Energiepreisen.
Eine neue Chance bietet sich aber auch bei Unternehmen, die im Energiesektor tätig sind. Denn diese dürften bei einer Störung der Strasse von Hormus stärker nachgefragt werden. Wer dabei auf europäische Energieunternehmen setzen möchte, findet im iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas UCITS ETF (DE) (Valor 12980919 / ISIN DE000A0H08M3) eine solide Lösung. Das Fondsvolumen von 395 Mio. Fr. unterstreicht die Beliebtheit bei institutionellen und privaten Anlegern. Mit einer TER von 0.47 % bleibt das Produkt durchschnittlich teuer.
Die Top-Holdings sprechen für Qualität: Shell führt mit 30.85 %, gefolgt von BP (14.88 %) und TotalEnergies (14.84 %). Diese integrierten Ölkonzerne profitieren sowohl von höheren Rohölpreisen als auch von stabilen Raffineriemargen. Eine Ausschüttungs-Rendite von 4.29 % bietet zusätzliche Attraktivität für einkommensorientierte Anleger.
Zu den Profiteuren könnten auch die grossen amerikanischen Öl- und Energiekonzerne gehören. Hier liefert der iShares S&P 500 Energy Sector UCITS ETF (Acc) (Valor 30453012 / ISIN IE00B42NKQ00) einen attraktiven Ansatz. Mit einem Fondsvolumen von 592 Mio. Fr. und einer niedrigen TER von 0.5 % gehört er zu den kosteneffizientesten Sektorlösungen am Markt. ExxonMobil dominiert mit einer Gewichtung bei 29.69 %, Chevron folgt mit 16.03 %. Diese integrierten Ölriesen verfügen über diversifizierte Geschäftsmodelle von der Exploration über Raffinerien bis hin zu Chemiegeschäften. ConocoPhillips (7.68 %) ergänzt als reiner Upstream-Player das Portfolio.
Fazit: Auch wenn sich jetzt Chancen im Ölmarkt ergeben - Anleger sollten die Risiken im Blick behalten. Geopolitische Krisen können ebenso schnell abflauen, wie sie entstehen. Sollten USA und Iran zu einer diplomatischen Lösung finden, könnten die Ölpreise genauso rasant fallen, wie sie gestiegen sind. Und ganz grundsätzlich ist auch weiterhin mit einer hohen Volatilität zu rechnen.
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