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Weekly 13.08.2013 14:56:30

Regeln für den Handel mit Hebelprodukten

Gerade unerfahrene Trader zahlen zu Beginn ihrer Trading-Aktivitäten ein grosses Lehrgeld. Die folgenden Punkte sollten darum beachtet werden.

Christian König, Finanzprodukt.ch

Börsenanfänger missachten meist elementare Grundsätze des Trading. Zudem stellen viele erst später fest, dass sie die eingesetzten Hebelprodukte nicht richtig verstanden haben. Darum werden nachfolgend einige einfache Punkte vorgestellt, die ein Anleger beachten sollte um keine Überraschungen zu erleben.

Zeitwert verstehen

Des Öfteren beobachtet man Käufe von Hebelprodukten welche nur noch wenige Wochen oder Tage laufen. Privatinvestoren erwerben z. B. Call-Warrants, die nur noch wenige Rappen kosten. Dabei handelt es sich um weit aus dem Geld liegende Derivate, die nur noch einen geringen Zeitwert aufweisen und optisch billig aussehen. Der Anleger hofft auf einen möglichst grossen Wertzuwachs. Eine solch grosse Bewegung des Optionsscheins ist nur dann möglich, wenn der zugrundeliegende Aktie extrem hohe Kursbewegungen zeigt, und die Wahrscheinlichkeit dafür ist oft sehr gering.

Da solche Call-Warrants eine relativ kurze Restlaufzeit aufweisen, ist diese Wette oft schon im Voraus verloren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man einen Totalverlust erleiden. Der Zeitwertverfall wird umso grösster je kürzer die Restlaufzeit ist und nimmt somit gegen Ende überproportional ab. Als Grundregel zum Zeitwert gilt darum: „Kaufen Sie keine Proukte mit kurzer Restlaufzeit“.

Volatilität im Griff haben

Der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor auf den Preis von Warrants, neben der Kursentwicklung des Basiswerts, ist die sogenannte implizite Volatilität (erwartete Schwankungsbreite). Klettert sie, verteuern sich Calls und Puts. Sinkt die Schwankungsbreite, verbilligen sich die Papiere. Neben einer klaren Marktmeinung ist für die Spekulation mittels Warrants deshalb auch immer die Einschätzung zur aktuellen und künftigen Volatilität des Basiswerts wichtig.

Als Faustregel gilt, dass die Volatilität in steigenden Aktienmärkten fällt und bei sinkenden Aktiennotierungen klettert. Kauft man bspw. Call-Warrants wenn die impliziten übermässig hoch sind (z.B. nach einem Crash) so kann es vorkommen, dass ein Trader trotz richtiger Marktmeinung einen Verlust mit einer Position erleidet, da sich die Volatilitäten danach meist rasch wieder zurückbilden (vgl. Rechenbeispiel). Hier kann es ratsam sein auf volatilitätsneutrale Hebelprodukte wie Mini Futures auszuweichen und entsprechend einen grosszügigen Abstand zum Knock Out zu wählen.

Das Beispiel lässt darum eine weiter Regel zu: „Kaufen Sie keine Warrants, wenn die Volatilitäten sehr hoch sind“.

Loss-Aversion vermeiden

Die beliebten Warrants haben einen Verfalltag; steht der Aktienkurs am Laufzeitende nicht im gewünschten Bereich, verfallen die Derivate und werden wertlos ausgebucht. Bei Mini-Futures und Knock-out Warrants kann ebenso schnell ein Totalverlust resultieren, da die Produkte eine vordefinierte Knock-out-Schwelle besitzen. Wird sie vom Basiswert berührt, verfallen die Derivate sofort wertlos. Somit wären Anleger sowohl mit Aktien als auch mit Hebelprodukten besser beraten, wenn sie von Anfang an eine Verlustlimite setzen würden, sei dies ein vordefinierter Stop-Loss-Auftrag oder auch nur ein mentaler Stop Loss.

Zu beachten gilt es bei kotierten Scoach Schweiz Hebelprodukten, dass hier äusserste Sorgfalt beim Setzen von Stop Loss Orders angewandt werden muss, da es immer einen bezahlten Preis braucht, damit der Stop Loss ausgelöst wird und nicht der Bid/Ask Kurs entscheidet. Hebelprodukte müssen aktiv bewirtschaftet werden und nicht einfach auf Vergessen hin gehalten werden. Es braucht von Anfang an einen Trading-Plan und das Verlustlimite sollte dabei bestimmt werden, von dieser darf dann keinesfalls abgewichen werden.

Meist tun sich Trader damit aber schwer und halten die Produkte bis diese wertlos sind. Dies nennt man Verlustaversion, man will sich dabei nicht einstehen einen falschen Entscheid gefällt zu haben und schafft es nicht die Produkte mit geringem Verlust zu verkaufen. Als eine der wichtigsten Grundregel gilt darum,: „Verluste konsequent realisieren“. Zudem gilt folgende Faustregel: „Trader sollten niemals Produkte nachkaufen um den Einstandswert zu verbilligen“.

Courtagen beachten

Viele Privatanleger versuchen zudem ihr Glück mit Kleinstbeträgen und investieren einige wenige hundert Franken in ein Hebelprodukt. Mit einer Investition von beispielsweise 200 Fr. müsste der Trader sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf je nach Anbieter zwischen 5 und 40 Fr. Gebühren berappen. Somit müsste das Produkt, nur schon um die Courtagen wettzumachen, zwischen 5 und 40% zulegen. Meist sind solche Kleinstwetten deshalb schon im Voraus zum Scheitern verurteilt. Tradern sei darum geraten die Courtagen zu minimieren indem auf günstigere Anbieter ausgewichen wird, dafür hilft der Courtagen-Vergleich. Generell gilt aber: „ keine Wetten unter 1000 Fr. eingehen“.

Ein Einhalten dieser hier vorgestellten Punkte stellt sicher, dass Privatanleger kein unnötiges Lehrgeld zahlen. Es empfiehlt sich zudem die einzelnen Punkte mit vertiefender Literatur und einiger Test-Trades vertiefend zu analysieren.

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Bildquelle: ZVG

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