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13.12.2025 12:06:36

Stadt Zürich kauft für 3,4 Millionen die besetzte Post in Wipkingen

Zürich (awp/sda) - Für 3,4 Millionen Franken hat die Stadt Zürich am Samstag die besetzte ehemalige Post am Wipkingerplatz gekauft. Bis klar ist, was damit passiert, dürfen die Besetzer wohl bleiben.

Die 3,4 Millionen Franken seien zwar kein Schnäppchen, aber ein fairer Preis, sagte Severin Meier (SP). Getreu dem städtischen Motto "kaufen, kaufen, kaufen" müsse die Stadt Zürich hier zugreifen. Die anderen Fraktionen waren gleicher Meinung, so dass das Parlament den Kauf schliesslich ohne Gegenstimme genehmigte.

Der Stadtrat will noch nicht definieren, was jetzt mit dem Gebäude und dem Wipkingerplatz passiert. "Wir lassen uns alle Optionen offen", sagte Stadträtin Simone Brander (SP). Im Richtplan ist ein "Quartierzentrum" eingetragen, ohne nähere Angaben.

Die Hausbesetzer, die seit 2023 im verwaisten Betongebäude leben, dürfen wohl so lange bleiben, bis die Stadt weiss, wie das "Quartierzentrum" aussehen soll. "Auf Vorrat abreissen" kommt für die linke Ratsmehrheit auf jeden Fall nicht in Frage.

FDP wollte einen "Pop-Up-Park"

Der FDP wäre es lieber gewesen, die Hausbesetzer zum Auszug zu bewegen und den Betonbau so schnell wie möglich dem Erdboden gleichzumachen. "Bis man weiss, was mit diesem Platz wird, sollte die Bevölkerung einen Pop-up-Park erhalten", sagte Martina Zürcher.

Die AL fand die Idee schlecht. "Ein Pärkchen mit Aussicht auf die sechsspurige Rosengartenstrasse?", fragte Michael Schmid. "Das gäbe einen wahnsinnigen Un-Ort." Dort wolle doch niemand sitzen.

"Erotische Phantasien" der SVP

Keinen Erfolg hatte auch die SVP mit ihrer Idee, den Wipkingerplatz in den Zustand von 1950 zurückzuversetzen - also in die Zeit vor dem Bau des Brutalismus-Postgebäudes. Zahlen solle dies die Post.

Für SP-Gemeinderat Mathias Egloff "eine erotische Phantasie" der SVP. Dann solle aber bitte auch die angrenzende Rosengartenstrasse in den Zustand von 1950 zurückversetzt werden. Heute verkehren dort pro Tag 55'000 Fahrzeuge. Dies macht die Neugestaltung des laut SP "potthässlichen" Wipkingerplatzes umso schwieriger.

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