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Geändert am: 10.09.2024 22:01:06

Warten auf US-Inflationsdaten: SMI & DAX letztlich in Rot -- Wall Street schliesst uneins -- Asiens Börsen schlussendlich überwiegend fester

Der heimische Markt gab im Dienstagshandel nach und auch der deutsche Leitindex stand tief im Minus. Die Wall Street zeigte sich am Dienstag uneinheitlich. Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich am Dienstag mehrheitlich in Grün.

SCHWEIZ

Die Anleger am Schweizer Aktienmarkt hielten sich am Dienstag zurück.

So eröffnete der SMI schwächer und drehte anschliessend zeitweise leicht ins Plus. Letztlich waren jedoch wieder klare Verluste zu verzeichnen und das Börsenbarometer beendete die Sitzung 0,13 Prozent leichter bei 11'964,71 Punkten.

Auch die Nebenwertindizes SPI und SLI folgten der Tendenz des Leitindex und gingen 0,15 Prozent schwächer bei 15'905,66 Einheiten bzw. 0,14 Prozent schwächer bei 1'940,84 Zählern aus dem Handel.

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag nach einem zunächst zögerlichen Start am Boden verloren. Den Anlegern fehle es noch an der richtigen Überzeugung, sagten Börsianer. "Zu viele Fragen mit Blick auf die Inflations- und Konjunkturentwicklung sind noch unbeantwortet", so ein Händler. Hinzu komme das unsichere politische Umfeld vor den US-Wahlen. Insgesamt sei die aktuelle Gemengelage recht undurchsichtig und kaum berechenbar, was auch immer wieder zu Gewinnmitnahmen führen könne.

Einen ersten Fingerzeig in Richtung US-Wahlen steht in der Nacht auf Dienstag auf der Agenda - um 3 Uhr unserer Zeit liefern sich US-Vizepräsidentin Kamala Harris und der ehemalige Präsident Donald Trump das erste TV-Duell. Am Mittwochnachmittag richten sich dann die Augen auf die US-Inflation für August, die weitere Hinweise auf die Höhe der Zinssenkung der US-Notenbank Mitte September liefern könnte. Am Donnerstag steht dann die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank auf dem Programm. Allgemein wird hier ebenfalls mit einer Zinssenkung gerechnet.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Dienstag mit klar schwächerer Tendenz.

So startete der DAX etwas tiefer bei, drehte dann vorübergehend ins Plus, bevor er wieder unter die Nulllinie zurückfiel. Letztendlich ging er 0,96 Prozent tiefer bei 18'265,92 Zählern in den Feierabend.

Nach der Erholung zum Wochenauftakt hatte der DAX am Dienstag keine klare Richtung gefunden. Eine spürbare Erholung im DAX scheitere an der massiven Widerstandszone zwischen 18'450 und 18'500 Punkten, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Nach dem deutlichen Rutsch vom Rekordhoch seien die Anleger verunsichert und hielten ihr Pulver im saisonal schwachen September eher trocken.

Laut der Commerzbank richtet sich der Fokus bereits auf die Verbraucherpreise aus den USA, die am Mittwoch auf der Agenda stehen, und die US-Erzeugerpreise am Donnerstag. Diesen Daten wird einmal mehr entscheidender Charakter beigemessen vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am 18. September. Dreh- und Angelpunkt der Diskussion ist, wie umfangreich deren erste Zinssenkung ausfallen wird.

Mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag sind sich die Anleger recht sicher über eine weitere Zinssenkung. Vor der EZB-Ratssitzung seien die Inflationserwartungen in der Eurozone weiter gesunken, hoben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen hervor. Die im Trend rückläufigen Teuerungsraten in Europa hätten ihren Teil dazu beigetragen, aber auch der jüngste Preisverfall an den Ölmärkten.

Nach wie vor werden die Ölpreise von der Befürchtung belastet, dass eine eher schwache konjunkturelle Entwicklung in den USA und China die Nachfrage bremst. Zuletzt waren Konjunkturdaten aus den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt enttäuschend ausgefallen.

WALL STREET

Die US-Börsen liefen am Dienstag in verschiedene Richtungen.

Der Dow Jones bewegte sich zum Auftakt etwas höher, drehte dann aber auf rotes Terrain ab, wo er die Sitzung 0,23 Prozent leichter bei 40'736,92 Einheiten beendete.
Der NASDAQ Composite eröffnete ebenfalls stärker und blieb dann im Plus. Zum Handelsende notierte er 0,84 Prozent höher bei 17'025,88 Punkten.

Die US-Börsen taten sich nach der Vortagesstabilisierung schwer damit, weitere Kursgewinne zu verbuchen. Am Vortag hatten sich beide Indizes etwas von der schwächsten Handelswoche seit März 2023 erholt.

Vor den anstehenden Inflationsdaten am Mittwoch, die voraussichtlich Einfluss auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche (18. September) haben werden, dominierten bei den Anlegern jedoch wieder Zurückhaltung und Vorsicht.

Ausserdem steht in der Nacht auf Mittwoch die mit Spannung erwartete erste TV-Debatte der US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump an. Nachdem Amtsinhaber Joe Biden nach einem schwachen Auftritt in einer Debatte gegen Trump Ende Juni auf eine Wiederwahl zugunsten von Vizepräsidentin Harris verzichtet hatte, liegen Harris und Trump nun in den Umfragen nahezu gleichauf.

ASIEN

Die asiatischen Börsen wiesen am Dienstag mehrheitlich grüne Vorzeichen aus.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit einen Verlust von 0,16 Prozent bei 36'159,16 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland gewann der Shanghai Composite bis Handelsende 0,28 Prozent auf 2'744,19 Zähler. In Hongkong kletterte der Hang Seng um 0,22 Prozent auf 17'234,09 Einheiten.

Nach der jüngsten Stabilisierung in Europa und den USA haben am Dienstag auch Asiens Aktienmärkte ihren Abwärtstrend zunächst gestoppt. Die Kaufbereitschaft der Anleger hielt sich vor wichtigen Preisdaten aus den USA aber in Grenzen. Diese sind wichtig für die weitere Geldpolitik in den USA.

Die Märkte fragten sich, ob die US-Notenbank Fed kommende Woche eine grosse Leitzinssenkung um 0,5 Prozentpunkte beschliessen werde, schrieb Devisenstratege Charu Chanana, von Saxo Markets in Singapur. Ausserdem richte sich der Fokus zunehmend auf die anstehenden US-Wahlen.

Am 5. November entscheiden die Amerikaner nicht nur über die Nachfolge von Präsident Joe Biden, sondern auch über die Zusammensetzung des Repräsentantenhauses sowie etwa ein Drittel der Sitze im Senat. Die Mehrheitsverhältnisse in den beiden Parlamentskammern haben grossen Einfluss auf den politischen Gestaltungsspielraum des Präsidenten oder der Präsidentin.

Als Kursbremse in China erwies sich ein Gesetzesentwurf des US-Repräsentantenhauses, das Sanktionen gegen eine Reihe chinesischer Biotech-Unternehmen beinhaltet. Er muss allerdings noch vom Senat gebilligt werden, um in Kraft zu treten.

Als Hoffnungsschimmer für die wirtschaftliche Erholung Chinas erwiesen sich indes Daten, wonach die Exporte des Landes im August überraschend deutlich gestiegen waren.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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