| Erfolgsstory? |
30.04.2025 05:04:00
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Warum Equal-Weight-ETFs jetzt wieder ins Depot gehören
Die Börsen-Hausse der letzten Jahre wurde von einer Handvoll Giganten getragen: Microsoft, Apple, Nvidia & Co. - bekannt als die "Magnificent 7" - haben sich zu regelrechten Schwergewichten im S&P 500 entwickelt und dominieren mit rund 30 % das Indexgeschehen.
Equal-Weight-ETFs bieten hier eine bewusste Gegenstrategie. Anstatt Aktien nach Marktkapitalisierung zu gewichten - was die Grossen automatisch bevorzugt - erhalten in Equal-Weight-Indizes alle Werte das gleiche Gewicht. Dadurch sinkt die Abhängigkeit von Einzelwerten und Sektoren, die Diversifikation steigt deutlich. Ein weiterer Vorteil: Rebalancing. Im Gegensatz zum Herdentrieb, der Kursraketen weiter befeuert, setzen Equal-Weight-Indizes in der Regel auf den "contrarian" Effekt - Gewinne werden regelmässig realisiert, Nachzügler aufgestockt.
Die historischen Statistiken dahinter haben eine klare Aussage: Der S&P 500 Equal Weight Index erzielte zwischen 2003 und 2023 eine jährliche Rendite von 11.48 % - mehr als der klassische S&P 500 mit 10.29 %. Auch in der vorangegangenen Dotcom-Krise bewährte sich der Equal-Ansatz als robustere Variante. Und nicht zuletzt: Die Dividendenrendite beim gleichgewichteten S&P 500 lag bislang mit 1.89 % spürbar über jener des marktgewichteten Pendants (1.3 %).
Anlegern, die diesen Equal-Weight-Ansatz in ihre ETF-Depots integrieren wollen, stehen inzwischen mehr als ein Dutzend solcher ETFs mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten zur Verfügung. Wer gezielt gegen die Übermacht der US-Tech-Giganten steuern will, findet beim UBS ETF (IE) S&P 500 Equal Weight SF UCITS ETF (USD) A-acc ein entsprechendes Angebot. Der Fonds investiert nach einer synthetischen Replikationsmethode in die Titel des S&P 500 - jeweils mit rund 0.2 % Gewicht. Der ETF ist mit einem Fondsvolumen von rund 11 Mio. Fr. noch relativ klein, was aber der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass er erst im Februar dieses Jahres neu aufgelegt wurde. Die jährliche Gesamtkostenquote liegt bei sehr günstigen 0.12 %, Dividenden werden thesauriert.
Wer angesichts der aktuellen Turbulenzen rund um Zölle etc. den US-Markt eher meiden oder untergewichten will, hat auch die Möglichkeit, bei europäischen Aktien einen gleichgewichteten Ansatz umzusetzen. Der Invesco Markets II plc - Invesco MSCI Europe Equal Weight UCITS ETF Acc bildet den MSCI Europe Equal Weighted Index ab und investiert gleichgewichtet in eine breite Palette europäischer Blue Chips. Wobei dieser ETF brandneu ist und erst im März dieses Jahres aufgelegt wurde. Dennoch hat er schon ein ordentliches Volumen von 222 Mio. Fr. aufgebaut. Mit 0.20 % Gesamtkostenquote pro Jahr und physischer Replikation ist er kosten- und strukturtechnisch attraktiv. Dividenden werden automatisch reinvestiert.
Einen globalen Ansatz liefert der VanEck World Equal Weight Screened UCITS ETF. Der ETF investiert gleichgewichtet in 250 Unternehmen aus den Industrienationen, wobei regionale Übergewichtungen dadurch vermieden werden, dass die jeweilige Gewichtung der Regionen Nordamerika, Europa und Asien maximal 40 % je Region betragen darf. Und noch eine Besonderheit: Wie schon im Namen erkenntlich ("Screened"), gibt es eine besondere Auswahlstufe. Denn es gibt einen Filter für Nachhaltigkeit. Dessen Kriterien basieren auf dem Solactive Sustainable World Equity Index. Mit rund 807 Mio. Fr. Fondsvolumen hat der ETF ein substanzielles Volumen. Gleichzeitig ist er ein ausschüttender ETF mit einer aktuellen Dividendenrendite von 2.33 %, was seine Attraktivität noch steigern dürfte.
Fazit: In einer Zeit, in der Marktkonzentration zu einem systemischen Risiko geworden ist, bieten Equal-Weight-ETFs eine sinnvolle, strategische Ergänzung. Sie fördern Diversifikation, ermöglichen langfristige Performancepotentiale und helfen Anlegern, kühlen Kopf zu bewahren - auch wenn der Markt einmal heiss läuft.
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