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Citigroup Aktie 12915350 / US1729674242

Mr. JPMorgan 31.08.2025 14:48:00

Trotz Karriereknick zum Milliardär: Jamie Dimons Weg an die JPMorgan-Spitze

Trotz Karriereknick zum Milliardär: Jamie Dimons Weg an die JPMorgan-Spitze

Jamie Dimon gehört zu den bekanntesten Wirtschaftsgrössen unserer Zeit. Der Chef von JPMorgan kann auf eine bewegte Karriere zurückschauen, die nicht immer nur nach Plan verlief.

• Jamie Dimon bereits früh an Wirtschaft interessiert
• Gemeinsam mit Mentor Sandy Weill schafft er den Finanzriesen Citigroup
• An der Spitze von JPMorgan überlebt Dimon diverse Skandale

Jamie Dimon wurde 1956 in New York als Sohn griechischer Einwanderer geboren. Er besuchte die Browning School, später beendete er sein Psychologie- und Wirtschaftswissenschaften-Studium an der Tufts University mit Auszeichnung.

Er habe sich immer schon für die Wirtschaftswelt interessiert, so Dimon 2019 gegenüber Euromoney. Der Arbeitgeber seines Vaters, ein Makler- und Investmentbanking-Unternehmen an der Wall Street, Shearson, Hammill & Co., hatte eine Reihe von Fusionen hinter sich gebracht, was sein Interesse geweckt und ihn dazu veranlasst habe, einen Aufsatz darüber für sein College zu schreiben, der durch seine Mutter schliesslich an Sandy Weill gelang, und Dimon einen Sommerjob bei Shearsons einbrachte.

Erste Bankerfahrungen - Aufstieg in die Führungsebene

Dimon arbeitete danach als Unternehmensberater, bevor er sich an der Harvard Business School einschrieb und dort seinen Abschluss als Baker Scholar machte.

In dieser Zeit sammelte Dimon auch erste Bankerfahrungen und jobbte bei Goldman Sachs, wo er aber nach Abschluss seines Studiums nicht verblieb sondern seinem Mentor Sandy Weill zum Kreditkartenriesen American Express folgte. "Ich hatte Angebote von Goldman Sachs, Lehman Brothers und Morgan Stanley, aber ich wollte etwas aufbauen. Ich war fasziniert von dem, was Sandy sich aufgebaut hatte. Er hatte sein Unternehmen für 1 Milliarde US-Dollar an American Express verkauft und sagte: ‚Komm her, ich brauche Hilfe, das ist eine faszinierende Organisation, ich bin mir nicht sicher, wie es funktionieren wird, aber du wirst viel lernen.‘"
Gemeinsam trieben die beiden die Konsolidierung in der Finanzbrache voran und übernahmen 1985 das Verbraucherfinanzierungsunternehmen Commercial Credit. Durch eine Reihe strategischer Übernahmen kam es in Folge zur Gründung der Citigroup, heute eines der bekanntesten und erfolgreichsten Finanzinstitute der Welt. Dimon und Weil verliessen daraufhin American Express und arbeiteten zusammen bei der Citigroup, wo Jamie Dimon zwischenzeitlich President war.

Nach jahrelanger Zusammenarbeit trennten sich die Wege von Weill und Dimon im Jahr 1998 - sein ehemaliger Mentor drängte Dimon aus dem Unternehmen. Der Hintergrund soll Presseangaben zufolge eine persönliche Auseinandersetzung gewesen sein. Rückblickend bewertet Dimon das Ende der Gemeinschaft mit Weill aber auch positiv. "Was er mir beigebracht hat, war, in den Aussendienst und zu den Verkaufsmeetings zu gehen. Dass er CEO war, war ihm egal. CEOs grosser Unternehmen gehen normalerweise nicht zu den Vertriebsmeetings. Aber sie sollten. Sie bewerten, was Sie tun. Ein CEO zu sein, hat nicht nur mit Zahlen zu tun. Sie versuchen, Ihre Ergebnisse, Ihre Leistung einzuschätzen. Wenn Ihre Produkte scheisse sind, Ihre Dienstleistungen scheisse sind, Ihre Vertriebsmitarbeiter scheisse sind oder Ihre Fluktuationsrate zu hoch ist, dann werden Ihre Ergebnisse nicht sehr gut sein", so Dimon im Interview mit Euromoney über seine Lehrjahre unter Weill.

Erfolge und Misserfolge bei JPMorgan

Zwei Jahre nach seinem Abgang bei der Citigroup wurde Dimon CEO der damals fünftgrössten Bank des Landes, Bank One. Nachdem das Institut 2004 von JPMorgan übernommen wurde, stieg Dimon zunächst zum President und Chief Operating Officer des Unternehmens auf, bevor er 2005 zum CEO von JPMorgan Chase befördert und am 31. Dezember 2006 zum Chairman und President ernannt wurde. In dieser Position ist Dimon bis heute tätig.

Während seiner Amtszeit hat Jamie Dimon aber auch Rückschläge verkraften müssen. Während die Finanzkrise 2008 JPMorgan noch recht wenig anhaben konnte, räumte die Bank 2012 ein, sich mit riskanten Derivategeschäften verspekuliert zu haben, was Abschreibungen in Höhe von rund zwei Milliarden US-Dollar notwendig gemacht hatte. Nur kurz darauf wurde die Höhe des Verlustes um eine weitere Milliarde US-Dollar nach oben korrigiert, später war sogar von rund sechs Milliarden US-Dollar die Rede. Konkret hatte das Finanzhaus Gelder in Indexprodukte gesteckt, die die Wertentwicklung von Unternehmensanleihen nachbilden, um sich gegen Verluste aus den von der Bank vergebenen Krediten abzusichern. Dimon übernahm die Verantwortung für die riskanten Wetten. Ihm als vehementer Gegner der so genannten Volcker-Rule, mit der unterbunden werden sollten, dass Banken mit eigenem Geld spekulieren, brachte das scharfe Kritik ein.
Die JPMorgan-Aktie brach empfindlich ein, Aktionärsklagen waren die Folge. Das Gehalt von Dimon wurde auf 11,5 Millionen US-Dollar halbiert, zahlreiche Banker verloren ihren Job. Dessen ungeachtet erwirtschaftete JPMorgan 2012 einen Rekordgewinn.

Als Folge der Ereignisse musste sich der Bankchef rund ein Jahr später einem Misstrauensvotum der JPMorgan-Aktionäre stellen. Dabei ging es insbesondere um Dimons Doppelrolle bei dem Finanzhaus: In Personalunion steht er sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsrat der Bank vor. Die grosse Macht, die Dimon als Inhaber beider Posten auf sich vereint, war den zwei amerikanischen Aktionärsberatungsgesellschaften ISS (Institutional Shareholder Services) und Glass Lewis ein Dorn im Auge, zumal Dimon eine Mitschuld bei den Milliardenspekulationen aus 2012 eingeräumt wurde: Es hätte eine schwache Kontrolle gegeben, was die Aktionärsvertreter auf die Doppelrolle Dimons zurückführten. In einer Aktionärsversammlung wurden die Funktionen des JPMorgan-Chefs aber bestätigt.

Als Hausbank des Milliardenbetrügers Bernie Maddoff geriet JPMorgan 2013 erneut in die Schlagzeilen. Die Ermittler warfen dem Finanzhaus vor, Madoffs Schneeballsystem gedeckt und gegen Geldwäschegesetze verstossen zu haben. Um ein Gerichtsverfahren zu umgehen, zahlte die Bank schlussendlich 2014 einen Betrag in Höhe von 2,6 Milliarden US-Dollar, der grösstenteils den Opfern des von Maddoff initiierten Börsenbetrugs zugute kam.

Und auch der Cum-Ex-Skandal machte vor JPMorgan nicht Halt: Investoren hatten eine Gesetzeslücke genutzt, um den Fiskus über Jahre um Steuern zu prellen. Dabei schoben Banken und andere Investoren rund um den Dividendenstichtag Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch hin und her. Am Ende erstatteten Finanzämter Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren.

Schliesslich hatte die Corona-Krise das Finanzhaus dazu gezwungen, hohe Rückstellungen für ausfallbedrohte Kredite vorzunehmen - die Folge war ein milliardenschwerer Gewinneinbruch im ersten Quartal 2020. Und auch im darauffolgenden Jahresviertel schlug die Corona-Pandemie noch massiv auf die Geschäftsentwicklung der Bank durch. Insbesondere im Privatkundengeschäft musste der Bankriese massive Einbussen hinnehmen.

Jamie Dimons Position an der Spitze von JPMorgan war während aller Skandale und Rückschläge nie ernsthaft in Gefahr. Auch als bei Dimon 2014 Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde und er sich 2020 einer Notfall-Herzoperation unterziehen musste, wurde er in seinen Ämtern vertreten, kehrte aber nach seiner Genesungszeit jeweils in seinen Job zurück. 2022 und 2023 wurde JPMorgan von Regulierern zur systemrelevantesten Bank der Welt erklärt - ein Erfolg, den auch Jamie Dimon mit zu verantworten hat.

Einer der wenigen milliardenschweren Bankchefs

Dank seiner Position bei JPMorgan aber vor allem durch seine finanzielle Beteiligung an dem Finanzhaus wurde Jamie Dimon zu einem der wenigen Bankchefs, die ein Milliardenvermögen anhäufen konnten. Der Haupttreiber seines Vermögens ist Bloomberg zufolge aber ein Investment-Portfolio, das Dimon in der Zeit der Citigroup-Gründung erworben und ausgebaut hat.

Forbes schätzt das Vermögen des JPMorgan-Chefs im Jahr 2025 auf 2,8 Milliarden US-Dollar.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Anja Niedringhaus/AP,Jemal Countess/Getty Images for Time

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