Experten-Kolumne |
18.10.2013 17:29:11
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Risiken kontrollieren um Erträge zu stabilisieren
Kolumne

Nach den Erfahrungen der letzten Jahre scheuen viele Anleger das Risiko. Neue Konzepte sind gefragt, die das Kapital schützen und stabile Renditen generieren.
Für Anleger sind die Aussichten für die kommenden Monate und Jahre nicht gerade rosig. Auf der Aktienseite sind die Bewertungen in den Industrieländern für einen Einstieg eher hoch. Die Kurse der Obligationen können sich bestenfalls so lange seitwärts bewegen, wie die expansive Geldpolitik anhält. Längerfristig stehen Zinserhöhungen und damit Verluste auf den Beständen an. Das Gerangel um die Schuldenobergrenze in den USA stärkt das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit der USA auch nicht unbedingt, nachdem sich schon die Eurozone seit Jahren in der Krise befindet..
Solche Szenarien sind genau das Gegenteil, was die meisten Geldanleger wünschen: Denn je unsicherer die wirtschaftliche Lage ist, desto grösser ist das Bedürfnis nach Stabilität. Im Grunde hätten viele Anleger heute am liebsten die Dividendenerträge aus den Aktien bei möglichst stabilen Kursen und einen sicheren Zins mit hohem Schutz gegen Ausfälle und Verluste bei Obligationen. Sie suchen ausgewogene Lösungen, die ihr Vermögen schützen und konstante moderate Erträge abwerfen. Für diese Zielgruppe hat Nordea das Stable Return Konzept entwickelt. das auch in Anlagefonds wie dem Nordea 1 – Stable Return Fund umgesetzt wird. Das Anlageziel des Multi-Asset-Fonds besteht darin, einen attraktiven Ertrag zu erwirtschaften und das Kapital zu schützen. Deshalb zielt der Investmentprozess vorrangig darauf ab, das Risiko stets unter Kontrolle zu halten, anstatt die höchstmöglichen Erträge anzustreben.
Risiko minimieren statt Ertrag maximieren
Die meisten Multi-Asset-Fonds beruhen auf Top-Down-Strategien. Sie schätzen die erwarteten Erträge diverser Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Geldmarkt, Immobilien oder Rohstoffe. und richten sich besonders stark auf die Anlageklassen mit dem höchsten Ertragspotenzial aus. Diese Anlagekategorien sind aber auch mit einem grösseren Risiko behaftet. Darüber hinaus werden Multi-Asset-Portfolios an Marktzyklen angepasst, indem man jeweils den Höchst- und den Tiefststand des Marktes bestimmt und die Gewichtungen entsprechend anpasst.
Im Gegensatz dazu werden bei der Stable Return Strategie die Ertragserwartungen, die Korrelation und die Volatilität jeder Anlageklasse bewertet, um so das entsprechende Risiko-Ertragsprofil zu ermitteln. Ausserdem versucht der Fonds nicht, Marktzyklen zu timen, sondern nutzt stattdessen Kennzahlen wie den Hausse-Baisse-Indikator oder einen auf dem Risikoaufgeld basierenden Vergleich von Anleihen und Aktien.
In einem Multi-Asset-Portfolio stellen Aktien meist die grösste Risikoquelle dar. Deshalb werden für den Aktienteil besonders stabile Unternehmen ausgewählt. Untersucht wird dabei die Entwicklung des Aktienkurses, der Gewinne, der Dividenden, des EBITDA sowie des Cashflows der letzten Jahre. Je stabiler diese Kennzahlen in der Vergangenheit waren, desto interessanter ist das Unternehmen.
Zusätzlich werden externe Analysten in einem strukturierten Prozess zu den ausgewählten Unternehmen befragt. Ziel ist es dabei, von unabhängigen Marktkennern Informationen über mögliche Faktoren zu erhalten, die die Stabilität des Unternehmens im Hinblick auf Finanzprognosen, Marktkennzahlen und den Zustand der Bilanz gefährden könnten. Danach wird eine objektive, fundamentale Überprüfung der endgültigen Empfehlungen mit einem Risikokontrollprozess verknüpft und schliesslich ein Portfolio aus stabilen Aktien zusammengestellt und kontinuierlich überwacht.
Bei Obligationen stehen besicherte Anleihen im Vordergrund. Diese Anleihen erfüllen die Kriterien eines Anlageprofils mit moderatem Risiko und bieten gleichzeitig ein höheres Ertragspotenzial im Vergleich zu Staatsanleihen. Das Obligationenportfolio hat ein Durchschnittsrating von AAA.
Risikobudget entscheidet über Portfolioanteil
Das Risikomanagement bildet die Basis des Investmentprozesses und wird bei jedem einzelnen Schritt berücksichtigt. Für die Risikobudgetierung gilt die Bedingung, dass die Wahrscheinlichkeit, über einen Zeitraum von drei Jahren Geld zu verlieren, unter 3% liegen sollte. Das bedeutet, dass jede einzelne Anlageklasse nur einen bestimmten Anteil zum Risiko des gesamten Portfolios beisteuert. Erreicht wird dies durch einen Value-at-Risk-Ansatz. Dadurch, dass die Portfoliostrukturierung durch ein Risikobudget eingeschränkt wird, konnte das investierte Kapital sehr gut geschützt werden. In den ersten neun Monaten 2013 erzielte der Nordea 1 - Stable Return Fund eine Rendite von 5,1%. In den vergangenen drei Jahren betrug die Sharpe Ratio 1,4, basierend auf einer annualisierten Jahresrendite von 5,9% und einer Standardabweichung von 4,1%.
Autor: José Machi, Nordea, Head of Fund Distribution Switzerland
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