| Milliardendeal |
27.10.2025 21:29:00
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Novartis-Aktie im Minus, Avidity Biosciences-Aktie mit Kurssprung: Novartis übernimmt Avidity Biosciences
Der Pharmakonzern Novartis will die US-Biotechfirma Avidity Biosciences übernehmen.
Die Transaktion stärke das Neurogeschäft von Novartis mit drei Programmen in der späten Entwicklungsphase, heisst es in einer Mitteilung vom Sonntagabend. Diese befassen sich mit genetisch bedingten neuromuskulären Erkrankungen.
Dafür ist der Pharmariese bereit, rund 12 Milliarden Dollar in bar zu bezahlen. Vor Abschluss der Transaktion soll Avidity seine frühen kardiologischen Programme in ein neues Unternehmen (SpinCo) ausgliedern. Der Abschluss der Transaktion ist laut Novartis für das erste Halbjahr 2026 geplant.
"Das Team von Avidity hat starke Programme mit branchenführender Verabreichung von RNA-Therapeutika an Muskelgewebe aufgebaut", wird Novartis-CEO Vas Narasimhan in der Mitteilung zitiert. "Wir freuen uns darauf, diese Programme weiterzuentwickeln, um den Krankheitsverlauf für Patienten entscheidend zu verändern."
Novartis-Investoren reagierten nach der Übernahmemeldung verhalten: Novartis-Aktie verloren an der SIX letztlich 0,88 Prozent auf 103,16 Schweizer Franken. Währenddessen sprangen Avidity-Papiere im NASDAQ-Handel letztlich um 42,42 Prozent hoch auf 70,00 US-Dollar.Dass die Novartis-Aktien mit Abgaben auf den Zukauf reagieren, erklärte ein Händler mit der kurzfristigen Gewinnverwässerung durch den Zukauf. Dies scheine die Gemüter etwas zu belasten.
Marktchancen in Milliardenhöhe
Von der Übernahme verspricht sich Novartis Marktchancen in Milliardenhöhe durch geplante Produkteinführungen vor 2030, wie es weiter heisst. Damit steige das erwartete jährliche Wachstum des Unternehmens für die Periode zwischen 2024 und 2029 auf 6 von 5 Prozent. Langfristig dürfte das Wachstum im mittleren einstelligen Bereich steigen.
Die Übernahme, die von den Verwaltungsräten beider Unternehmen einstimmig gebilligt wurde, steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und der Zustimmung der Avidity-Aktionäre, denen eine Prämie von 46 Prozent geboten wird. Bis zum Vollzug bleiben beide Unternehmen unabhängig.
Avidity hat den Hauptsitz in San Diego und verfügt über eine Produktepipeline im frühen oder mittleren klinischen Untersuchungsstadium. Das Unternehmen ist auf die Erforschung und Entwicklung von Medikamenten gegen seltene genetische Krankheiten wie etwa der Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) oder andere muskuläre Krankheiten spezialisiert.
Ankündigung zu Präsentation von Phase-III-Daten zu Ianalumab bei Sjögren-Syndrom
Der Pharmakonzern Novartis hat die Präsentation neuer Daten aus den Phase-III-Studien "Neptunus-1" und "Neptunus-2" zur Wirksamkeit und Sicherheit von Ianalumab bei Patientinnen und Patienten mit Sjögren-Syndrom angekündigt. Die Ergebnisse werden im Rahmen des American College of Rheumatology (ACR) Kongresses 2025 vorgestellt.
Darüber hinaus werden neue Biomarker-Daten zur CAR-T Zelltherapie Rapcabtagene Autoleucel (YTB323) bei schwerer refraktärer systemischer Lupus Erythematodes sowie Daten zu Cosentyx in verschiedenen rheumatologischen Indikationen präsentiert, wie Novartis am Samstag mitteilte.
Ianalumab hat laut den Angaben das Potenzial, die erste zielgerichtete Therapie für das Sjögren-Syndrom zu werden, eine rheumatische Autoimmunerkrankung, für die es keine FDA-zugelassenen Behandlungen gibt.
Wie Analysten die Übernahme einschätzen
Derweil heben Analysten in ihren ersten Kommentaren hervor, dass der Pharmakonzern damit seine Pipeline strategisch sinnvoll ergänze. Die drei Kandidaten von Avidity passten gut ins Novartis-Portfolio ist in mehreren ersten Kommentaren zu lesen.
Novartis baue so seine RNA-Therapieplattform weiter konsequent aus, schreibt der zuständige Experte von Octavian. Immerhin sei der Cholesterin-Senker Leqvio bereits auf dem Markt und Pelacarsen als Phase-III-Pipeline-Produkt schon in der fortgeschrittenen klinischen Entwicklung. Zudem sei Novartis durch die Einführung der ersten Gentherapie Zolgensma für SMA (spinale Muskelatrophie) im Jahr 2017 gut für die Vermarktung seltener neuromuskulärer Therapeutika gerüstet.
Für den zuständigen Vontobel-Analysten setzt Novartis damit seine Akquisitionsstrategie erfolgreich fort. CEO Vas Narasimhan habe von Anfang an darauf gesetzt, Unternehmen mit innovativen Plattformtechnologien zu kaufen, die kurz davor stünden, Umsätze zu generieren. Das zu übernehmende Unternehmen sollte ausserdem eine klinische Studie in der späten Phase durchführen, was kurzfristig Umsätze ermöglichen würde. "Die Übernahme von Avidity erfüllt all diese Voraussetzungen", schreibt Vontobel-Analyst Stefan Schneider.
awp-robot/ls
Basel (awp)
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