Strategieupdate |
16.10.2025 13:21:00
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Merck-Aktie in Rot: Konzern peilt mittelfristig stärkeres Wachstum und höhere Marge an

Nach dem jüngsten Konzernumbau sieht sich der Darmstädter Merck-Konzern für weiteres Wachstum gut aufgestellt.
Zuletzt gab das Papier rund 0,6 Prozent auf 115,75 Euro nach. Merck hatte zuletzt einen schweren Stand am Kapitalmarkt. Seit dem Rekordhoch von 231,50 Euro Ende 2021 ging es mit dem Kurs um mehr als die Hälfte nach unten. Das Papier zählt damit in diesem Zeitraum zu den grössten Dax-Verlierern. Mit einem Börsenwert von jetzt nur noch 50 Milliarden Euro liegt Merck inzwischen nur noch im oberen Mittelfeld der 40 Dax-Werte. Ende 2021 hatte das Unternehmen mit knapp 100 Milliarden Euro noch auf Rang fünf gelegen.
"Wir setzen klar auf Wachstum und sind durch das Zusammenspiel von organischen Investitionen und gezielten Übernahmen von Unternehmen mit wegweisenden Lösungen bestens in attraktiven Märkten positioniert", sagte Merck-Lenkerin Belén Garijo, die im Mai 2026 das Ruder an Kai Beckmann übergibt, den Chef der Elektroniksparte.
Das neue Portfolio für seltene Erkrankungen soll gemeinsam mit Lösungen für die Arzneientwicklung und dem Geschäft mit Halbleiterlösungen für die Elektronikindustrie bis zu 80 Prozent des künftigen Wachstums beisteuern, erklärte Merck weiter. Zudem will der Familienkonzern im operativen Geschäft profitabler werden, die Marge gemessen am bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll sich mittelfristig um einen Prozentpunkt verbessern. Auch habe die Laborsparte beim Thema Übernahmen weiter Priorität, bekräftigte die Managerin vor den anwesenden Analysten.
In der Pharmasparte hält Merck nun mittelfristig ein jährliches organisches Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich für möglich. Noch zum Kapitalmarkttag im Jahr 2024 hatte Garijo der Sparte lediglich ein leichtes Wachstum zugetraut. Doch inzwischen setzt der Konzern hier stärker auf personalisierte Medizin und seltene Erkrankungen. Im Juli wurde dazu der Bereich mit der rund 3 Milliarden Euro schweren Übernahme des US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics gestärkt.
Unterdessen plant Merck für seine Laborsparte, die sich aktuell von dem Post-Corona-Knick erholt, ab dem kommenden Jahr eine organisatorische Neuaufstellung der drei Bereiche. Damit richte Merck seine Vermarktungsstrategie näher am Kunden aus und schärfe seinen Fokus, hiess es. Geplant sei mittelfristig ein jährliches organisches Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.
Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte Merck sieben bis neun Prozent als Zielwert genannt. Der Konzern hat bereits mehrfach erklärt, den weiteren Fokus bei Übernahmen auf die Laborsparte legen zu wollen. Bisher erfolgten aber vergleichsweise kleinere Übernahmen, etwa von Mirus Bio, HUB Organoids und dem erst zur Wochenmitte verkündeten Kauf des Chromatografie-Geschäfts des US-Unternehmens JSR Life Sciences.
Für die Sparte Electronics rund um das Geschäft mit Halbleitermaterialien strebt Merck ebenfalls ein jährliches organisches Umsatzplus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an. Der kleinste Unternehmensbereich profitiert aktuell von einer hohen Nachfrage rund um Künstliche Intelligenz. Im zweiten Quartal hatten aber hohe Rückstellungen sowie Verzögerungen bei bereits zugesagten Kundenprojekten dort für eine negative Überraschung gesorgt.
Die amtierende Chefin Garijo steuerte Merck durch die Corona-Pandemie und brachte mehrere Übernahmen und Verkäufe auf den Weg. Das selbst gesteckte Umsatzziel von 25 Milliarden Euro bis 2025 liegt aber ausser Reichweite. Im vergangenen Jahr erzielte Merck einen Umsatz von 21,2 Milliarden Euro. Für 2025 hatte das Unternehmen gleich zweimal die Prognose gesenkt. Als Umsatz sind nun weiterhin 20,5 bis 21,7 Milliarden Euro angepeilt, wie Merck bestätigte.
Die Merck-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 3,35 Prozent schwächer bei 112,55 Euro.
/tav/stk
DARMSTADT (awp international)
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