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28.11.2025 10:54:40
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MARKT-AUSBLICK/Gute Chancen auf moderate Jahresendrally
Von Herbert Rude
DOW JONES--Die Aussichten auf eine zumindest moderate Jahresendrally haben sich zuletzt wieder verbessert. Nachdem der DAX die 23.000er Marke und damit das untere Band der nun über sechs Monate alten Seitwärtsspanne erfolgreich verteidigt hat, dürfte er in der kommenden Woche laut Marktteilnehmern die Widerstandszone zwischen 24.450 und dem Allzeithoch bei 24.772 Punkten wieder anlaufen. Auch der S&P-500 dürfte die Widerstandszone unter dem Allzeithoch testen.
Die Chancen für eine Zinssenkung in den USA zur Sitzung der Notenbank am 10. Dezember haben sich zuletzt wieder erhöht. Damit bleiben die monetären Impulse für die Börsen intakt. Zugleich sollten die Aussichten am deutschen Markt und in Europa nun zunehmend von den Ausgabeprogrammen der Bundesregierung profitieren. Zwar ist das Jahr aus konjunktureller Sicht bisher enttäuschend verlaufen. Das liegt aber auch daran, dass es bis September nur einen provisorischen Haushalt in Deutschland gab. Nun sind die Schleusen offen, wie es zuletzt bei der Deutschen Bank hiess. Dort meint man auch, die von den Programmen zu erwartende Dynamik werde unterschätzt. Die deutsche Wirtschaft werde im kommenden Jahr voraussichtlich um 1,5 Prozent wachsen und damit stärker als vom Konsens erwartet.
Am Montag beginnt der letzte Monat des laufenden Börsenjahres, und auch aus statistischer Sicht verspricht er Gewinne. In den vergangenen zehn Jahren sind die Aktienmärkte nach der Thanksgiving-Woche stets positiv in den Jahresendspurt gegangen, wie Frank Sohlieder von ActivTrades betont. Der Dezember habe in den vergangenen 20 Jahren in 68 Prozent der Fälle positiv geendet mit einer durchschnittlichen Rendite von 1,3 Prozent. Die Kombination aus technischer Verfassung und starker Saisonalität spreche für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.
Das I-Tüpfelchen für die Märkte sind die Friedensverhandlungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs. Bei einer Rückkehr Russlands an die Märkte dürften sowohl die Öl- als auch die Gaspreise deutlich fallen. Das wiederum wäre positiv für Unternehmensgewinne, Konsum und Inflation. Die Aktienmärkte könnten dann in die nächste Neubewertungsphase gehen und ihre Rekordjagd wiederaufnehmen. Allerdings könnten Rückschläge in den Verhandlungen jederzeit auch zu Rücksetzern an den Aktienmärkten führen.
Auf der Agenda der kommenden Woche stehen die Highlights erst zum Wochenausklang: Mit dem US-Arbeitsmarktbericht gibt es dann erstmals seit dem Shutdown wieder Daten, die sowohl offiziell, belastbar und auch relativ aktuell sind. Ebenfalls am Freitag wird der Preisindex bekanntgegeben, der anhand der US-Konsumausgaben errechnet wird. Und in Deutschland werden am Freitag neue Daten zur Auftragslage der Unternehmen veröffentlicht.
Das halbjährliche Treffen der Opec+ am Sonntag dürfte laut Commerzbank dagegen wenig neue Impulse bringen. Grundsätzlich seien die Produktionsziele der Mitgliedsstaaten bis Dezember 2026 festgeschrieben. Zudem hätten die acht Produzentenländer, die ihre Ölförderung zusätzlich gekürzt hatten, bereits angekündigt, die Produktion im ersten Quartal nicht weiter anzuheben. Damit stehe die kurzfristige Produktionsstrategie nicht auf die Agenda.
Daneben stehen vor allem am Montag und am Mittwoch Einkaufsmanager-Indizes dies- und jenseits des Atlantiks im Blick, allerdings überwiegend als überarbeitete November-Daten. Am ehesten relevant für die Märkte sind vermutlich die Daten aus China, sie könnten unter anderem die Industriemetalle stärker bewegen.
Die Index-Tochter der Deutschen Börse Stoxx entscheidet am Montagabend über mögliche Veränderungen in den Stoxx-Indizes. Dabei werden für die Blue-Chip-Indizes Euro-Stoxx-50 und Stoxx-50 keine Veränderungen erwartet. Spannender wird es am Mittwochabend bei der Überprüfung der DAX-Familie.
Zwar werden auch der DAX und der TecDAX voraussichtlich unverändert bleiben, im MDAX und auch im SDAX zeichnen sich aber eine Reihe von Veränderungen ab. In den MDAX drängen die Conti-Abspaltung Aumovio und die Thyssen-Krupp-Marine-Sparte TKMS. Damit müssen voraussichtlich zwei Titel weichen und in den SDAX absteigen, laut dem aktuellen Stand Gerresheimer und Hellofresh. Für den SDAX qualifizieren sich zudem Ottobock, aber auch Verbio. Mit den Absteigern aus dem MDAX würden also nach dem aktuellen Stand vier Unternehmen neu in den SDAX kommen. Ihren Platz für diese Räumen müssen nach dem aktuellen Stand LPKF, Stratec, Thyssenkrupp Nucera und Formycon. Weitere Veränderungen hängen davon ab, ob PSI und Basler die Basiskriterien erfüllen und dadurch einen qualifizierten Platz auf der Rangliste erhalten. Vollzogen werden mögliche Veränderungen zu den Schlusskursen am 19. Dezember, wirksam werden sie zur Eröffnung am 22. Dezember.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
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November 28, 2025 04:55 ET (09:55 GMT)
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