Berichtssaison |
17.04.2024 21:43:00
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Fed-Entscheidungen waren gestern: Jetzt zählen die Gewinne der Unternehmen

Es waren vor allem die Aussichten auf sinkende Leitzinsen, welche die seit Jahresanfang laufende Kursrally an den internationalen Aktienmärkten antrieben. Mit der beginnenden Berichtssaison könnte sich der Fokus der Anleger aber ändern.
• Analyst Antonelli hält Fokus der Anleger auf Fed für falsch
• Antonelli: Unternehmenszahlen treiben Börsenrally an - nicht die Fed
Die Börsenentwicklung kann sich 2024 mehr als sehen lassen. So legte der marktbreite US-Index S&P 500 seit Jahresanfang um 7,41 Prozent zu, beim Tech-Index NASDAQ Composite beträgt das Plus 7,75 Prozent. Auch das deutsche Börsenbarometer, der DAX, verwöhnte seine Anleger seit Jahresanfang mit einer Performance von plus 7,04 Prozent (Stand ist jeweils der 12. April 2024).
Marktexperten machten mehrere Gründe für die starke Börsenentwicklung aus: Ein Ausbleiben der befürchteten US-Rezession, Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung des globalen Wachstumsmotors China, sinkender Inflationsdruck oder auch Produktivitätsfortschritte in vielen Branchen dank der Massenadaption von KI-Technologien. Die am häufigsten genannte Ursache ist aber gewiss die begründete Hoffnung der Anleger auf sinkende Leitzinsen .
Notenbanken dürften in den kommenden Monaten Zinssenkungen einleiten
Die Aktienanleger hoffen rund um den Globus auf eine Verringerung der Leitzinsen vonseiten der US-Notenbank Fed, Europäischen Zentralbank (EZB), Bank of England & Co. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) machte es am 21. März vor: Den SNB-Leitzins senkte sie um 0,25 Prozentpunkte auf nun 1,5 Prozent. Allerdings dürften die anderen Notenbanker der SNB erst mit Verzögerung folgen. Zuletzt mehrten sich nämlich besonders in den USA die Stimmen, die vor einer zu schnellen Leitzinssenkung warnen. Beispielsweise mahnte der regionale Notenbankpräsident von Minneapolis, Neel Kashkari, aufgrund "etwas beunruhigender" Inflationsdaten aus dem Januar und Februar, es mit den Zinsreduktionen nicht zu übertreiben. Auch die EZB beliess ihre Zinsen beim Entscheid in der vergangenen Woche unverändert. Allgemein wird von den Markakteuren frühestens für Juni mit der ersten Leitzinssenkung im Euroraum gerechnet.
Nichtsdestotrotz rechnet das Gros der Anleger weiterhin damit, dass es schon in diesem Jahr in der Eurozone und den USA mindestens zu einer, eher aber zwei oder drei Leitzinssenkungen kommt. Die Mehrheit der Marktteilnehmer rechnet laut "FME FedWatch Tool" mit einer ersten Zinssenkung bei der Fed-Zinssitzung am 31. Juli 2024. Dem Portal zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit derzeit bei 56,9 Prozent.
Ein solcher Zinsschritt dürfte bei Anlegern mit grosser Freude aufgenommen werden, verringern doch Leitzinssenkungen die Opportunitätskosten von Aktieninvestments. Die Renditen von Anleihen oder Festgeldzinsen sinken durch ein geringeres Zinsniveau, weshalb eine grössere Anzahl an Investoren bereit ist, das höhere Risiko an den Aktienmärkten in Kauf zu nehmen. Die Folge sind laut Lehrmeinung steigende Aktienmarktkurse.
Antonelli: Zu viel Rummel um die Fed
Der Analyst Michael Antonelli, Managing Director und Marktstratege bei Baird, sieht die Aufmerksamkeit, die Anleger der US-Notenbank schenken, für überzogen. "Wir fordern die Fed immer wieder auf, die Zinsen zu senken, und sie [die Fed-Mitglieder, Anm. d. Red.] sagen, dass wir das beobachten, und dann kommt der Verbraucherpreisindex, und dann sagen sie, dass wir das beobachten, und wir machen diesen Zyklus einfach weiter." Die Anleger spekulierten schon seit Wochen, ob, wann und wie die Fed die Zinsen senken werden. Dazu würden Verbraucherpreisindizes oder auch Arbeitsmarktberichte mit Argusaugen beobachten. Im Resultat, so Antonelli gegenüber "yahoo! finance", habe die Fed aber bislang gar nichts getan.
Angesichts der Rekordjagd an den Aktienmärkten stelle sich die Frage, ob die Märkte einfach übersehen hätten, dass die Aussichten auf vermeintliche Leitzinssenkungen zuletzt immer wieder enttäuscht wurden. "Werden sie die Zinsen senken? Werden sie sie nicht senken? Ist das dem Markt egal? Wenn der Verbraucherpreisindex hoch ist und sie immer wieder Kürzungen ankündigen, warum sind wir dann auf einem Allzeithoch? Sieht der Markt das einfach nicht?," lauten Antonelli zufolge die derzeit von den Marktakteuren am häufigsten gestellten Fragen.
Seine Antwort: "[...] ich denke, dass wir wieder einmal die einfache Antwort übersehen, nämlich dass es der Wirtschaft gut geht, dass es dem Verbraucher gut geht und dass die Gewinne steigen. Die Fed ist wichtig, ja, aber wir messen den Punktdiagrammen viel zu viel Bedeutung bei, und wir müssen uns mit den Dingen befassen, die für den Markt im Moment wirklich wichtig sind."
Beginnende Quartalssaison dürfte Märkte bewegen
So betont Antonelli, dass die Unternehmenszahlen der US-Konzerne - allen Unkenrufen zum Trotz - im letzten Quartal 2023 ein Rekordniveau erreicht haben. Auch für das laufende Geschäftsjahr 2024 ist Antonelli bullish. Tatsächlich dürften die in den kommenden Tagen anstehenden Gewinnberichte von Börsenschwergewichten wie Apple, Microsoft, Amazon oder Alphabet die weitere Marktrichtung entscheidend beeinflussen. Die Quartalszahlen der Unternehmen werden zeigen müssen, ob die erheblichen Kurszuwächse der vergangenen Wochen gerechtfertigt waren. Laut Antonelli ist dieser Faktor für die weitere Marktrichtung deutlich entscheidender als die Frage, wann genau die Fed ihre Leitzinssenkungen einleiten wird.
Redaktion finanzen.ch
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