StocksDigital |
23.10.2016 08:00:00
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Trotz Kursexplosion SNB-Aktie meiden
Die Aktie der Nationalbank hat fast unbemerkt eine beeindruckende Rally hingelegt. Anleger sollten sich davon nicht täuschen lassen: Zentralbank-Aktien sind selten ein gutes Investment.
Rätselhafter Kursanstieg
Der steile Kursanstieg gibt Rätsel auf, weil es keinen offensichtlichen Grund dafür gibt. Aktien von Zentralbanken sind am Kapitalmarkt rar gesät, zudem gelten sie aus Anlegersicht nicht gerade als Top-Titel mit Kursgewinngarantie. Der SNB-Valor ist da keine Ausnahme. Die Nationalbank ist seit ihrer Gründung im Jahr 1907 an der Börse kotiert. Dem Börsengang war ein jahrelanger Streit darüber, ob die SNB eine Privat- oder eine Staatsbank sein - und wo sie ihren Sitz haben sollte. Es folgte ein Kompromiss: Die SNB erhielt einen Doppelsitz in Bern und Zürich und ist rechtlich eine Mischform zwischen Staatsbank und Privatbank. Deshalb folgte der Börsengang der Notenbank - die etwas anderen Gesetzen unterliegt als andere kotierte Unternehmen.
Ersatz für Staatsanleihen
Die Aktienmehrheit der SNB liegt in öffentlich-rechtlicher Hand: Kantone, Kantonalbanken und andere Institutionen des öffentlichen Rechts hielten Ende 2015 insgesamt 73,8 Prozent der stimmberechtigten SNB-Aktien, die restlichen Anteile halten Privataktionäre. Theo Siegert, ein deutscher Unternehmer, ist mit einem Anteil von 6,6 Prozent grösster privater Aktionär der SNB. Siegert, so vermuten manche Marktbeobachter, hat seinen Aktienanteil an der SNB zuletzt stark aufgestockt - das könnte den Kursanstieg erklären. Wahrscheinlicher ist aber, dass auch andere Anleger auf der Suche nach Rendite im Niedrigzinsumfeld vermehrt zu SNB-Aktien greifen. Die Titel werden normalerweise selten gekauft, sodass also schon Käufe kleiner Aktienpakete ausreichen, um den Kurs zu bewegen. Anleger setzen momentan bevorzugt auf dividendenstarke und schwankungsarme Aktien wie die der SNB, vermutet etwa Alessandro Bee, Ökonom der UBS. Schweizer Obligationen bringen derzeit nur Negativrenditen. Anleger brauchen also Alternativen. Die SNB ist dem Nationalbankgesetz unterstellt - darin ist unter anderem festgelegt, dass die Dividende sechs Prozent des einbezahlten Grundkapitals von 250 Franken betragen darf. Die Ausschüttung liegt also bei 15 Franken pro Aktie, ausgefallen ist sie bisher nur einmal. Als Ersatz für Staatsanleihen ist der Titel somit attraktiv.
Wenig attraktive Titel
Abgesehen von der hohen Dividende und den geringen Schwankungen ist der SNB-Titel für Anleger kaum interessant. Denn die SNB funktioniert und handelt anders als andere börsenkotierte Unternehmen nicht primär gewinnorientiert. Zudem ist das Stimmrecht für Privatanleger auf hundert Aktien begrenzt, nicht zuletzt hat der Bund jederzeit ein Übernahmerecht auf die SNB. Wer mit einem Investment in erster Linie hohe Renditen erzielen und auf Wachstum setzen will, sollte sich also lieber nach anderen Titeln umsehen.
Der Blick auf Nationalbanken
Nur fünf Notenbanken sind überhaupt börsenkotiert, die SNB eingerechnet. Für Privatanleger sind auch die übrigen Titel wenig attraktiv: Bei der Bank of Japan etwa haben Privataktionäre keinerlei Mitspracherecht. Die japanische Regierung hält zudem 55 Prozent der Aktien. Ein Investment in die BoJ war in den vergangenen Jahren kein gutes Geschäft und brachte Anlegern überwiegend Verluste ein. Aktionäre der Bank of Greece mussten in den zurückliegenden Jahren besonders starke Einbussen hinnehmen: Der Kurs des Valors fiel von 311 Euro im Mai 2013 auf aktuell nur noch 19 Cent. Etwas interessanter ist der Titel der belgischen Nationalbank. Sie bietet eine Mindestdividende von sechs Prozent auf das eingezahlte Kapital und beteiligt Privataktionäre auch an weiteren Gewinnen. Investoren erhielten im Mai dieses Jahres eine Dividende von rund 4,5 Prozent auf den Aktienkurs. Der Kurs der Aktie schwankt allerdings stark. Noch volatiler ist der Aktienkurs von Südafrikas Notenbank: Die Titel, die Anleger nur direkt von der Zentralbank erwerben können, werden kaum gehandelt und schwanken enorm.
Weitere Links:
Drei neue Aktien kommen in das BX Musterportfolio:
✅ Interactive Brokers – US45841N1072
✅ ING Group N.V. – NL0011821202
✅ Wells Fargo & Co – US9497461015
Drei Aktien verlassen das BX Musterportfolio:
❌ SAP – DE0007164600
❌ Intuit Inc – US4612021034
❌ Deutsche Boerse AG – DE0005810055
Pünktlich zum Börsenstart diskutieren Investment-Stratege François Bloch und Börsen-Experte David Kunz über ausgewählte Top-Aktienwerte aus dem BX Musterportfolio.
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