Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
09.10.2025 14:34:41

Mehr EZB-Ratsmitglieder sahen Abwärtsrisiken für Inflation - Protokoll

Von Hans Bentzien

DOW JONES--Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seinen Leitzins im September wegen der anhaltenden hohen Unsicherheit des Inflationsausblicks unverändert gelassen. Wie aus dem Protokoll der Beratungen vom 11./12. September hervorgeht, wurde das Risiko eines mittelfristigen Unterschreitens des Zielwerts von 2 Prozent aber als etwas höher eingestuft als das Risiko eines Überschreitens. Der EZB-Rat als Ganzes gibt seit längerem keine Einschätzung mehr zur Balance der Inflationsrisiken ab.

Nach ihrer überarbeiteten geldpolitischen Strategie muss die EZB nicht nur das Basisszenario des Inflationsausblicks beachten, sondern auch die es umgebenden Risiken. "Mehrere Mitglieder sahen die Inflationsrisiken mittelfristig eher nach unten gerichtet", heisst es in dem Dokument. Überwiegend nach unten gerichteten Inflationsrisiken sahen dagegen nur "ein paar" Mitglieder.

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hatte kürzlich gesagt: "Wenn es einen Anstieg bei der Wahrscheinlichkeit oder Intensität von Abwärtsrisiken gibt, dann bedeutet das, dass ein leicht niedrigerer Leitzins besser geeignet wäre, das mittelfristige Inflationsziel zu verteidigen."

Euro-Aufwertung könnte fundamental ungerechtfertigt sein

Die Verfechter abwärts gerichteter Inflationsrisiken sahen vor allem die Gefahr, dass die Aufwertung des Euro ein exogener Schock gewesen sein könnte, der nicht mit der wirtschaftlichen Lage im Euroraum zusammenhänge und dessen inflationsdämpfender Effekt damit stärker als in den Projektionen unterstellt sein könnte.

Zudem sei eine weitere Aufwertung angesichts der zunehmenden Erwartungen von Zinssenkungen durch die Fed möglich. Es wurde auch argumentiert, dass Handelsspannungen und Unsicherheit weiterhin Abwärtsrisiken für die Inflation darstellten. Insbesondere wurde angedeutet, dass eine zunehmende Umleitung von Waren aus China und anderen Ländern mit Überkapazitäten in den Euroraum sich in niedrigeren Exportpreisen manifestieren und zu einer geringeren Inflation führen könnte.

Ausserdem könnten die Auswirkungen der fiskalischen Expansion auf Wachstum und Inflation geringer als erwartet sein und die inflationstreibende Wirkung des Emissionshandelssystems ETS2 könnte schwächer als gedacht ausfallen.

Inflationsprognosen des EZB-Stabs eher niedrig

Die in der Minderheit befindlichen Verfechter aufwärts gerichteter Inflationsrisiken verweisen unter anderem darauf, dass externe Inflationsprognosen für die Jahre 2026 und 2027 über denen des EZB-Stabs gelegen hätten. Die Geldpolitik habe zwar den Disinflationsprozess unterstützt, der Rückgang der Inflation auf den Zielwert sei aber auch teilweise auf volatile Entwicklungen bei den Energiepreisen und dem Wechselkurs zurückzuführen, die sich leicht umkehren könnten.

Darüber hinaus könnte die Weitergabe niedrigerer Inputkosten, die mit einem stärkeren Wechselkurs oder sinkenden Importpreisen zusammenhängen, geringer ausfallen als in den Projektionen angenommen. Importeure könnten aufgrund von Preisrigiditäten nach unten weniger bereit sein, niedrigere Kosten an die Verbraucher weiterzugeben, insbesondere angesichts der robusten Binnennachfrage und des Bestrebens der Unternehmen, ihre Gewinnmargen wieder aufzubauen.

Allgemein wurde darauf hingewiesen, dass sich die Wirtschaft widerstandsfähiger erweise als erwartet, was ein nachhaltiges Unterschreiten der Inflation zunehmend unwahrscheinlich mache. Es wurde auch argumentiert, dass Zölle in den Simulationen des EZB-Stabs eher inflationär als disinflationär wirkten, wenn die Projektionsmodelle Produktionsnetzwerke berücksichtigten.

Der Preisdruck nach oben könnte sich verstärken, wenn eine Fragmentierung der globalen Lieferketten die Importpreise in die Höhe treibe und die Kapazitätsengpässe in der heimischen Wirtschaft verschärfe.

Der EZB entscheidet das nächste Mal am 30. Oktober über den Leitzins, Analysten erwarten überwiegend, dass die EZB stillhalten wird.

Kontakt: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/sha

(END) Dow Jones Newswires

October 09, 2025 08:35 ET (12:35 GMT)

Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

Dividenden, Wachstum oder ETFs | Börsentag Zürich 2025

Dividenden, Wachstum oder ETFs

Im heutigen 🎙️ Interview mit Kelvin Jörn alias Aktienfreunde, Patrick Kirchberger alias Dividente und Olivia Hähnel von der BX Swiss sprechen wir über den Vergleich von Dividenden- und Wachstumsaktien mit ETFs.

💡 Was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Strategien?
💡 Welche Risiken gibt es dabei zu beachten?
💡 Welche Psychologischen Aspekte sind beim Investieren relevant?

Ein besonderes Highlight auf dem diesjährigen Börsentag Zürich war die BX Swiss Blogger-Lounge. Bekannte YouTuber und Finanz-Influencer standen für Gespräche und Diskussionen bereit und vermittelten Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen in Vorträgen.

👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!

Dividenden, Wachstum oder ETFs | Börsentag Zürich 2025

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 13’161.13 18.83 BDGS0U
Short 13’428.10 13.42 QIUBSU
Short 13’928.58 8.76 UJ3S8U
SMI-Kurs: 12’615.81 10.10.2025 14:40:03
Long 12’079.15 18.98 SR6B4U
Long 11’819.93 13.72 SQFBLU
Long 11’311.10 8.86 BEFSQU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}