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Börsenausblick 27.07.2015 06:45:00

«Erwarte einige negative Überraschungen»

Was erwartet Anleger diese Woche, wo bieten sich Chancen und wo Risiken? Jeden Montag gibt an dieser Stelle ein anderer Experte eine Einschätzung über die aktuelle Börsenwoche - heute Philipp Grüebler, Geschäftsführer der Grüebler Vermögensverwaltung.


Welche Einflüsse der Vorwoche prägen die Börse weiterhin?
Philipp Grüebler*: In der Vorwoche war die Schwäche der Rohstoffe und Edelmetalle bemerkenswert. Öl notierte aufgrund der sich abzeichnenden Angebotsausweitung wieder deutlich tiefer, denn in Iran wird nach Beendigung der Sanktionen wesentlich mehr für den Weltmarkt produziert werden. Gold verzeichnete ebenfalls einen mehrjährigen Tiefstand, verursacht durch die sich abzeichnende Zinswende in den USA. Auf Unternehmensebene kamen Technologiewerte nach schwachen Zahlen von Apple, Microsoft und IBM unter Druck. In der Schweiz enttäuschte der Umsatz und Gewinn von Novartis leicht, aufgrund des stärkeren Dollar und das schlechte Abschneiden der Augenlinsen-Tochter Alcon, während Roche mit besser als erwarteten Ergebnissen aufwarten konnte. Credit Suisse überraschte ebenfalls positiv. Syngenta vermeldete schwächere Zahlen, was aber von den Anlegern bereits erwartet wurde. Zur Übernahmeofferte von Monsanto schwieg das Management abermals.

Welche Ereignisse beeinflussen diese Woche?
Diese Woche werden weitere Schweizer Unternehmen Quartalszahlen präsentieren. Von der UBS wird nach positiven Meldungen im vergangenen Halbjahr und nach guten Zahlen der Credit Suisse ein starkes Resultat erwartet.

Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Die Börse ist nach den starken Avancen der vergangen Wochen heissgelaufen und bedarf einer Pause. Ich erwarte daher eine seitwärtslaufende Börse.

Welche Schweizer Unternehmen/Branchen stehen in nächster Zeit besonders im Fokus?
Während die grossen Schweizer Werte weniger unter dem starken Schweizer Franken leiden, dürften kleinere und mittlere Exportfirmen mit europäischen Absatzmärkten stärker herausgefordert sein. Die nun publizierten Zahlen der multinationalen Unternehmen bestätigen diese Sichtweise. Im Small und Mid Cap Segment erwarte ich einige negative Überraschungen bezüglich Umsatz und Gewinn. Allerdings verzögern sich diese, da viele Unternehmen im ersten Semester immer noch bestehende Aufträge abarbeiteten. Zudem werden Produktivitätssteigerungen und Produktionsverlagerungen ins Ausland den Effekt des starken Franken abfedern.

Ihr Ratschlag für Anleger - wo bieten sich Chancen?
Bewertungsmässig erachte ich europäische und japanische Aktien weiterhin als interessant, da sie deutlich tiefer notieren als US Werte. Sowohl die Bank of Japan als auch die EZB werden zudem auch in Zukunft für zusätzliche Liquidität sorgen (60 Mrd. € pro Monat in Europa) und damit die Aktienmärkte massiv stützen. Ich würde mich aber auf defensive Werte konzentrieren, da sich das globale Wachstum etwas verlangsamen dürfte, was sich negativ auf die Gewinnentwicklung von Zyklikern auswirken könnte.

Wo sehen Sie Risiken?
Risiken sehe ich vor allem bei gewissen Energieunternehmen, welche aufgrund der Art ihrer Reserven hohe Förderkosten aufweisen und daher bei tiefen Ölpreisen nicht kompetitiv sind: Deepwater (Transocean), Ölsand (Suncor), Pre-Salt (Petrobras) und arktische Förderung. Die Schwellenländer befinden sich insgesamt in einer schwierigen Situation, da sie zu stark verschuldet sind und ihre Wirtschaft sich in einer problematischen Transformation befindet (vor allem China). Als Folge des schwächeren Wachstums der aufstrebenden Länder dürften sowohl diese Märkte als auch Rohstoffproduzenten unter Druck geraten.

Wie schätzen Sie die Entwicklung in den nächsten 12 Monaten ein?
Ich erwarte ein solides Wachstum der Schweizer Börse, das wesentlich durch die grossen Werte wie Nestlé, Novartis und Roche getragen wird. Die Entwicklung des Small und Mid Cap Segmentes dürfte durchzogen von einigen Enttäuschungen etwas schwächer ausfallen.

*Philipp Grüebler ist Portfolio Manager und Geschäftsführer der Grüebler Vermögensverwaltung AG. Bevor er im Jahr 2000 zur Grüebler Vermögensverwaltung AG stiess arbeitete er bei UBS und Credit Suisse. 1995 schloss er das Betriebswirtschaftsstudium mit dem Lizenziat ab und 2000 den Chartered Finanicial Analyst (CFA).

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