Börsenausblick |
06.07.2015 07:00:00
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«Die Ausgangslage hat sich nicht massiv verändert»
Was erwartet Anleger diese Woche, wo bieten sich Chancen und wo Risiken? Jeden Montag gibt an dieser Stelle ein anderer Experte eine Einschätzung über die aktuelle Börsenwoche - heute Christof Strässle von der Vermögensberatung Strässle & Partner.
Welche Einflüsse der Vorwoche werden an der Börse nachwirken?
Christof Strässle*: Das griechische Nein dürfte zu Wochenbeginn eine erhöhte Volatilität nach sich ziehen, wobei nicht mit grossen Korrekturen in die eine oder andere Richtung zu rechnen ist. Denn die Möglichkeit eines Neins haben die Börsen in der vergangenen Woche bereits weitgehend eingepreist. Die Ausgangslage für Europa und Griechenland hat sich mit dem ablehnenden Votum nicht massiv verändert. Ein neuer Verhandlungsmarathon steht vor der Tür, wobei neben dem Grexit neu die Abwicklung des Staatsbankrotts auf der Agenda steht.
Welche Ereignisse werden diese Woche prägen?
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Das Thema Griechenland wird auch in den kommenden Monaten die Medien beschäftigen. Für die EU und die EZB wird im Vordergrund stehen, dass das Thema Grexit nicht auf weitere Länder wie Italien, Spanien und Portugal überschwappt.
Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Ohne Klarheit zu den zentralen Fragen in Europa erwarte ich vorderhand eine Seitwärtsbewegung mit erhöhter Volatilität bei reduziertem Volumen.
Welche Schweizer Unternehmen/Branchen stehen in nächster Zeit besonders im Fokus?
Die Schweizer Börse wird sich dem allgemeinen Trend in Europa nicht entziehen können. Bei den Unternehmen dürfte die Musik von Titeln mit Übernahmephantasien gespielt werden, wie beispielsweise bei Syngenta und Sika.
Ihr Ratschlag für Anleger - wo bieten sich Chancen?
In den nächsten Wochen erwarte ich weiter abnehmende Börsenvolumen. In diesem Umfeld mit Trading die grossen Gewinne erzielen zu wollen, hat einiges mit Casino gemeinsam. Somit empfehle ich, die Portfolio Strukturen auf mittel- bis längerfristige Ziele auszurichten und so die Chance zu erhöhen, ruhige Sommermonate zu geniessen.
Wo sehen Sie Risiken?
Die grössten Risiken drohen zurzeit von der politischen Seite. Obwohl dies im Interesse von Niemandem liegt, hat die gegenwärtige Situation in Europa das Potenzial aus dem Ruder zu laufen. Wie unter anderem die Entwicklung des Goldkurses zeigt, wird die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Szenarios von den Marktteilnehmern zurzeit jedoch als sehr gering eingeschätzt.
Wie schätzen Sie die Entwicklung an der Schweizer Börse über die nächsten 12 Monate ein?
Für renditeorientierte Anleger gibt es weiterhin wenige Gründe, auf Aktien grundsätzlich zu verzichten. Ohne grundlegende Veränderung im internationalen Zins- und Währungsgefüge wird sich dies bis auf weiteres nicht ändern. Der Anlagenotstand wird noch längere Zeit anhalten, was den Aktienmärkten die notwendige Unterstützung gibt. Somit erwarten wir weiterhin leicht steigende Aktienpreise.
*Der promovierte Ökonom Christof Strässle ist Gründer und Managing Partner der unabhängigen Vermögensberatung Strässle & Partner Vermögens-Engineering AG mit Sitz in Luzern. Er verfügt über nationale und internationale Bankerfahrung im Bereich Private Banking und institutionelle Kunden.
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