| Marktführerschaft im Visier |
06.11.2025 20:20:36
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Adecco-Aktie springt hoch: Zu Wachstum zurückgekehrt - Valentina Ficaio wird neue Finanzchefin
Die Adecco-Gruppe ist auf den Wachstumspfad zurückgekehrt.
"Wir sind überzeugt, dass wir in unseren wichtigsten Märkten die Erholung anführen. Unsere Turnaround-Pläne verlaufen planmässig, und wir sind auf gutem Weg, unser Margenziel für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte CEO Denis Machuel in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Donnerstag.
Organisch wuchs der Umsatz im dritten Quartal um 3,4 Prozent auf 5,78 Milliarden Euro. Die Gruppe gewann weitherum Marktanteile hinzu, die Umsätze stiegen in allen Geschäftsbereichen im Quartalsvergleich.
USA treibt Wachstum
Das Kerngeschäft Adecco legte organisch um 4,5 Prozent zu, getragen von einer Erholung in Europa, einem überraschend kräftigen Plus von 20 Prozent in Amerika und 9 Prozent in Asien-Pazifik. In den USA gewann das Geschäft nach einem eingeleiteten Turnaround-Plan deutlich an Fahrt. Besonders gefragt war zuletzt Personal in den Bereichen Konsumgüter, Automobil, Fertigung und Lebensmittel.
Die Technologiesparte Akkodis dagegen schrumpfte um 3 Prozent, machte aber beim Turnaround in Deutschland Fortschritte: Dort sei man auf Kurs, bis Jahresende wieder profitabel zu sein. Insgesamt seien bereits 36 der geplanten 50 Millionen Euro an Einsparungen umgesetzt worden. Die Karrieresparte LHH wuchs um 4 Prozent, vor allem dank der Bereiche "Career Transition" (+9%) und Coaching (+40%).
Konzernchef: KI bislang kein Jobkiller im grossen Stil
Beim Blick auf die Arbeitsmärkte relativierte CEO Machuel die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI): Bislang habe der Einsatz von KI zu keinen grösseren Entlassungswellen bei den Kundenfirmen geführt. "Wir sehen da noch keine Revolution." Automatisierung und generative KI übernehmen gemäss Adecco zunehmend Routineaufgaben wie Datenerfassung, Dokumentenmanagement und Standardkommunikation. Gefährdet sind demnach Sekretariatskräfte, Buchhaltung, Datenerfassung und Callcenter-Mitarbeitende. Dagegen gewinnen spezialisierte Rollen an Bedeutung.
Bei den Gewinnzahlen gab es keine Überraschungen: Der Bruttogewinn blieb stabil bei 1,11 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (EBITA) stieg um 5 Prozent auf 195 Millionen Euro, während der Reingewinn unter anderem wegen höherer Steuern um 10 Prozent auf 89 Millionen Euro sank.
Aktie schiesst hoch
Analysten sprachen unisono von einem "starken Quartal auf breiter Front". Sowohl Umsatz als auch Profitabilität hätten überzeugt, hiess es. Auch der optimistische Ausblick kam an. Für das Schlussquartal erwartet Adecco ein organisches Wachstum auf dem Niveau des dritten Quartals sowie stabile Margen und Kosten.
Das Unternehmen sieht sich damit auf gutem Weg, die Marktführerschaft gegenüber dem niederländischen Konkurrenten Randstad zurückzuerobern. Entsprechend legte die Adecco-Aktie im frühen Handel fulminant um rund 10 Prozent zu.
Finanzchef geht nach Deutschland
Gleichzeitig zu den Quartalzahlen gab Adecco die Ernennung einer neuen Finanzchefin bekannt. Den Job übernimmt Anfang Januar 2026 die bisherige CFO-Vize Valentina Ficaio. Sie ersetzt Coram Williams, der nach fünf Jahren im Amt in die Automobilindustrie nach Deutschland wechselt. "Ein Schritt, der seine Leidenschaft für diese Branche widerspiegelt und ihn zugleich seiner Familie näherbringt", erklärte CEO Denis Machuel.
Die Finanzstrategie des Unternehmens soll sich deshalb aber nicht radikal ändern. "Sie können Kontinuitiät erwarten", sagte Machuel auf eine Analysten-Frage. Neues zur Strategie will er am Kapitalmarkttag am 26. November in London verraten.
Adecco-Aktie im Höhenflug nach Quartalsbericht
Adecco hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten bei allen Kennzahlen übertroffen. Die Titel starten im frühen Handel an der SIX entsprechend steil.
Die Aktien von Adecco ziehen zeitweise um 6,42 Prozent an auf 24,20 Franken, dies in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt.
Adecco hab "geliefert", so der Tenor unter Analysten. Organisch - also bereinigt um Wechselkurseffekte und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage - wuchs das Unternehmen um 3,4 Prozent. Damit gelang dem Schweizer Jobvermittler nach sechs Quartalen erstmals wieder ein deutliches Wachstum.
Das Unternehmen hat damit auch deutlich besser abgeschnitten als der Marktführer Randstad. Der niederländische Konkurrent wies vor zwei Wochen für das dritte Quartal ein negatives organisches Wachstum von gut 1 Prozent aus. Adecco kommt somit der Marktführerschaft wieder näher.
In ersten Analystenkommentaren ist denn auch unisono von einem "durchs Band starken Quartal" die Rede. Und dies gelte nicht nur für Umsatz und Wachstum, auch bei der Profitabilität habe der Konzern überzeugt, schreibt etwa Bernstein. Die UBS sprach von einer "soliden Ergebnisüberraschung im dritten Quartal".
Gut kommt auch der Ausblick an. Dieser lasse auf eine Fortsetzung der guten Entwicklung schliessen und das Margenziel des Managements als realistisch erscheinen, hiess es.
RBC Capital Markets zeigte sich mit den jüngsten Adecco-Zahlen zufrieden. Die Bank sieht zwar weiteres Potenzial, erwartet aber grössere Chancen bei spezialisierten Personalvermittlern mit geringeren KI-Risiken.
Zürich (awp)
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