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Experten-Kolumne 14.02.2017 16:19:55

A-Aktien: Vom Mauerblümchen zum Mitspieler

Kolumne

Chinesische Aktien fristen in den Portfolios internationaler Anleger immer noch ein Mauerblümchen-Dasein.

Doch sie werden von weiteren Reformen profitieren können und sind attraktiv bewertet. Strategien mit aktiver Aktienauswahl sind wegen Marktineffizienzen am vielversprechendsten.

A-Aktien sind Titel chinesischer Unternehmen, die an den Börsen in Shanghai und Shenzhen kotiert sind. Ihr äusserst turbulenter Kursverlauf von 2014/15 hat sich im Laufe des letzten Jahres stabilisiert. Da die meisten internationalen Investoren ihre Portfolios an den gängigen globalen Wertschriftenindizes ausrichten, ist das Engagement von Anlegern im chinesischen Aktienmarkt nach wie vor gering. Dies kommt daher, weil die wichtigsten Aktienindizes solche A-Aktien wegen ihrer Handelsrestriktionen nicht in ihr Anlageuniversum einschliessen. Die mögliche Aufnahme von A-Aktien in die MSCI Indizes könnte ein Katalysator für höhere Kurse chinesischer Aktien sein, denn A-Aktien hätten dann ein bedeutendes Gewicht im MSCI Index Asien ex Japan. Aber der Zeitpunkt für eine solche Aufnahme ist trotz des seit 2016 für internationale Investoren deutlich erleichterten Zugangs (wie zum Beispiel die Einführung des Hong Kong - Shenzhen Stock Connect Programms), schwierig vorauszusagen.

Es gibt dennoch mehrere Gründe, die für eine positive Entwicklung der Aktienkurse sprechen. Das Wirtschaftswachstum in China ist nach wie vor hoch, und das Land ist für einen bedeutenden Teil der Zuwachsraten der Region verantwortlich. Die grösste Volkswirtschaft Asiens befindet sich mitten in einem Übergangsprozess - weg von einer kreditgetriebenen und von Infrastrukturausgaben dominierten Wirtschaft, hin zu einem Wachstumsmodell, dessen Basis ein nachhaltiger, privater Konsum ist. Forschung und Entwicklung haben heute in China einen viel grösseren Stellenwert als noch vor wenigen Jahren, was zu eigenen Innovationen führt. Die Wirtschaftsreformen schreiten voran. Private Unternehmen sind die Treiber der chinesischen Wirtschaft und werden auch künftig durch neue und kostengünstige Produkte überzeugen. Zudem bieten attraktive Bewertungen eine grundsätzlich gesunde Grundlage für die weitere Aktienkursentwicklung.

Trotz grosser Fortschritte muss die chinesische Wirtschaft aber noch einige Probleme und Altlasten bewältigen. Die Verschuldungsquote vieler Unternehmen ist hartnäckig hoch, und die Überkapazitäten in einzelnen Sektoren sind noch nicht genügend abgebaut worden. Die Transparenz vieler Unternehmen lässt zu wünschen übrig. Dieses Umfeld sollte Investoren nicht grundsätzlich abschrecken, aber es erfordert ein dem chinesischen Aktienmarkt angemessenes Vorgehen. Nur mit einer aktiven, auf fundamentalem Research basierenden Aktienstrategie können diejenigen Unternehmen identifiziert werden, die bereits über eine genügende Corporate Governance verfügen und ihr Kapital effizient einsetzen.

Natürlich werden nicht alle Entwicklungen in China gradlinig verlaufen, und Reformprozesse können länger dauern als angenommen. Ein Beispiel dafür sind die schon mehrmals angekündigten Reformen der grossen Staatsbetriebe. Obwohl die Anreize der Führungsteams grosser, kotierter Staatsunternehmen schon vermehrt mit den Interessen der Aktionäre in Einklang gebracht worden sind, lassen wichtige Veränderungen immer noch auf sich warten. Die Rationalisierung und Umstrukturierung der riesigen Konglomerate durch die Ausgliederung oder den Verkauf einzelner Unternehmensteile könnte interessante, neue Investitionsmöglichkeiten hervorrufen. Auch bei Anlagethemen wie der Reform von Staatsbetrieben sind die Nähe zum Unternehmen und ein aktives Stockpicking wichtig, um einen Mehrwert für die Anleger schaffen zu können.

Obwohl die inländischen Risiken für Chinas Aktienmärkte überschaubar sind, müssen Anleger vor möglichen negativen Entwicklungen in anderen Märkten auf der Hut sein. Steigende Zinsen in den USA sind ein Szenario, das die chinesischen Behörden nicht beeinflussen können. Negative Folgen eines solchen Zinsanstiegs, gekoppelt mit einem stärkeren Dollar, können nicht ausgeschlossen werden. In der Vergangenheit haben sich die asiatischen Aktienmärkte jedoch gut entwickelt, wenn die Zinsen in den USA in die Höhe kletterten - nicht zuletzt, weil steigende Zinsen oft ein gesundes Wirtschaftswachstum spiegeln. Und davon profitieren auch chinesische Unternehmen.

Timothy Orchard: CIO Asien-Pazifik (ex Japan), Fidelity International

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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