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Börsenausblick 11.04.2016 06:45:00

«Wir rechnen mit einer Aufwärtskorrektur»

An den Finanzmärkten scheinen sich die Sorgen des ersten Quartals gelegt zu haben, beobachtet William Hobbs. Gleichwohl «ist ein weiterer Kursrutsch nicht auszuschliessen, auch für die Schweizer Börse», betont der Anlagenstratege.


Worüber zeigen sich die Finanzmärkte heutzutage am meisten besorgt?
William Hobbs*: Einige der Sorgen, die im ersten Quartal merklich zur Beunruhigung der Anleger beigetragen haben, scheinen sich wieder etwas gelegt zu haben. China steht nicht mehr vor einer massiven Abwertung der Landeswährung, und die USA werden nicht sofort in eine Rezession schlittern. Europa schlägt sich weiterhin durch, und die Erdölpreise scheinen sich vorübergehend auf einem weniger bedrohlichen Niveau stabilisiert zu haben. Eine weitere Talfahrt der Ölpreise auf das zum Jahresanfang verzeichnete Tief dürfte die kaum erloschene Angst um die Rentabilität des Bankensektors jedoch wieder schüren. Die Anleger sollten sich unseres Erachtens eher auf eine schwache Inflation statt auf Deflation einstellen, zumal die Renditen im globalen Anleihenuniversum grossteils niedrig oder gar negativ sind.

Wie wird sich der Schweizer Aktienmarkt kurzfristig entwickeln?
Die Risikobereitschaft bleibt trotz der beeindruckenden Erholung an den internationalen Aktienmärkten verhalten. Deshalb ist ein weiterer Kursrutsch nicht auszuschliessen, auch nicht bei Aktien, die in der Schweiz kotiert sind. Dennoch haben wir den Verdacht, dass die Aktienanalysten im Hinblick auf die kurzfristige Entwicklung zu vorsichtig geworden sind. Wir rechnen mit einer Aufwärtskorrektur der Gewinnprognosen im nächsten Quartal und einem Sprung der wichtigen Frühindikatoren wie etwa dem Einkaufsmanagerindex für die Industrie. Diese Entwicklung sollte die Industriestaatenaktien auf kurze Sicht unterstützen.

Wie werden sich die Börsen in den nächsten zwölf Monaten entwickeln?
Dieses Jahr dürften sich Anlagen in Aktien der Industrieländer unseres Erachtens rentieren, zumal die niedrigeren Kraftstoffpreise für die globale Wirtschaft allmählich positiv durchschlagen und sich die Risikobereitschaft nach wie vor ungleich erholt. Wir bevorzugen weiterhin Kontinentaleuropa und die USA und empfehlen den Anlegern daher, ihren Fokus auf diese Regionen zu legen. Anlegern, die in Aktien der Industrieländer investieren, dürfte es in den kommenden zwölf Monaten eine Rendite im hohen einstelligen Bereich bescheren.

Wo sehen Sie derzeit die besten Anlagechancen?
Industrieländeraktien bieten unserer Ansicht nach die besten Chancen. Ende Januar erhöhten wir das Übergewicht in den Portfolios, weil wir die Schwäche der Aktienmärkte als nicht vereinbar mit unserer Einschätzung der Weltwirtschaft und der Kapitalmärkte halten. Daran hat sich nichts geändert. Zumal heute bereits mehrere Indikatoren auf einen Aufschwung der Aktivität in den USA, der grössten kapitalistischen Volkswirtschaft der Welt, hindeuten.

Welche Anlagen sollte ein Anleger meiden?
Wie eingangs erwähnt, bietet das Anleihenuniversum grossteils niedrige oder sogar negative Zinsen. Grosse Mengen dieser Titel dürften den Portfolios der Privatkunden mit oder ohne Rückkehr der Inflation kaum helfen. Die jüngsten Teuerungszahlen aus den USA geben einen Vorgeschmack auf eine Welt, in der die Auswirkungen des Preiszusammenbruchs im Energiesektor abgeklungen sind. Die Tatsache, dass Zentralbanken in der ganzen Welt beträchtliche Mengen an Staatsanleihen halten, könnte den Anleihenmärkten ermöglichen, Turbulenzen im Falle eines Anstiegs der Teuerung zu vermeiden. Dennoch kann es schwierig sein, reale Erträge zu erzielen.

Was ist Ihre Meinung zur zukünftigen Entwicklung des Ölpreises?
Wir erwarten, dass die Erdölpreise anziehen werden. Kurzfristig könnten Onshore-Bohrtürme in den USA aufgrund eines vielversprechenden Preissprungs erneut in Betrieb genommen werden und eine weitere Kurssteigerung verhindern. Angesichts der weltweiten Investitionskürzungen im letzten Jahr, insbesondere in einer Branche, die bereits im normalen Betrieb Schwierigkeiten hat, die Anlagen zu erneuern, sollten wir uns eher auf einen steilen Preisanstieg einstellen.

Wie wird sich der Goldpreis entwickeln?
Wenn erste Anzeichen zu erkennen sind, dass der Inflationsdruck zurückkehrt und die Anleiherenditen weltweit, insbesondere in den USA, entsprechend reagieren, dann dürfte Gold als sicherer Hafen an Attraktivität verlieren.

*William Hobbs ist Head of Investment Strategy UK and Europe bei der Barclays Bank. Er hat mehr als zehn Jahre Erfahrung im Finanzsektor und arbeitet seit Oktober 2005 für Barclays, wo er zu Beginn im Equity Research Team den globalen Konsum-Sektor abdeckte.

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