19.09.2025 14:03:40
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MARKT-AUSBLICK/DAX hält sich alle Optionen offen
Von Manuel Priego Thimmel
DOW JONES--Der DAX musste zuletzt kämpfen. Zeitweise notierte er unter der seit Wochen intakten Schiebezone zwischen 23.400 und 24.600 Punkten. Sollte er nachhaltig unter dieses Niveau fallen, macht HSBC Abwärtspotenzial von 1.200 Punkten aus. Der September könnte dann doch noch zum "saisonalen Schreckensmonat" für den deutschen Auswahlindex werden. Aber es gibt Hoffnung. Nicht nur nähert sich der für die Börsen typischerweise viel bessere Oktober in grossen Schritten. Auch hat die US-Notenbank einen taubenhaften Kurs für die kommenden Monate indiziert, der Risiko-Assets grundsätzlich stützen sollte. Daneben sendet die europäische Wirtschaft wieder erste Lebenszeichen aus.
Die Fed hat geliefert. Nicht nur hat sie wie allgemein erwartet, die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Die neuen Zinsprojektionen legen nahe, dass die US-Notenbank nicht nur bei den kommenden zwei Sitzungen die Zinsen um jeweils 25 Basispunkte senken wird. Die Zinsprojektionen für 2026 und 2027 sehen nun darüber hinaus jeweils eine zusätzliche Senkung um 25 Basispunkte vor. Wie die Deutsche Bank anmerkt, hat die Fed seit Beginn des Zinssenkungszyklus im September 2024 die Leitzinsen bislang um 125 Basispunkte (Bp) gesenkt. Man müsse bis in die 80er-Jahre zurückgehen, um Zinssenkungen solchen Ausmasses in einem "nicht-rezessiven" Umfeld zu finden. Ein historisch betrachtet klar positives Signal für die Märkte, sagt Stratege Jim Reid.
Die Konjunktur zieht langsam an
Zunehmend Unterstützung für die Börsen sollten auch die europäischen Wirtschaftsdaten liefern. Die Anleger setzen darauf, dass die massiven Fiskalimpulse aus Berlin die Wirtschaft im kommenden Jahr ankurbeln werden. Die Zeichen stehen bereits jetzt auf Erholung. Die in der kommenden Wochen anstehenden Daten sollten laut der Commerzbank zeigen, dass die europäischen Einkaufsmanagerindizes und das Ifo-Geschäftsklima im September weiter leicht zugelegt haben und damit ihre doppelte Botschaft der vergangenen Monate wiederholen: Die Konjunktur zieht allmählich an, wenngleich ein kräftiger Aufschwung noch nicht in Sicht ist.
Dass sich die Börsen im September bislang schwächer entwickelt haben, hängt nicht nur mit der Saisonalität zusammen, sondern auch damit, dass die US-Investoren die Wall Street für sich wieder entdeckt haben. Der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Handelskonflikt hat viel von seinem Schrecken verloren. Laut dem jüngsten Fund Manager Survey der Bank of America schätzen die befragten Fondsmanager das Risiko eines eine Rezession auslösenden Handelskriegs nur noch mit 20 Prozent ein nach noch 80 Prozent im April. Profianleger haben daher zuletzt Positionen in Schwellenländern und Europa reduziert, um Shortpositionen in US-Aktien zu schliessen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht nach Europa zurückkommen werden.
Ein Blick auf die historische Entwicklung des DAX seit Beginn des Jahrtausends zeigt deutliche saisonale Muster. Besonders auffällig ist die negative Tendenz in den Sommermonaten. So verzeichnete der DAX laut der DZ Bank seit dem Jahr 2000 im Durchschnitt einen Rückgang von 1,9 Prozent im September und von 1,7 Prozent im August. Nur in zwei der vergangenen 24 Jahre wurde ein Gewinn von über 5 Prozent und damit eine deutlich positive Monatsperformance erzielt. In sieben Jahren standen im Betrachtungszeitraum hingegen Kursverluste von mehr als 5 Prozent zu Buche. "Gründe hierfür sind unter anderem das geringere Handelsvolumen während der Ferienzeit, wachsende Konjunktursorgen und die ruhige Nachrichtenlage", so die Analysten.
Ab Oktober dreht das saisonale Bild
Ab Oktober dreht sich dann das saisonale Bild. Seit dem Jahr 2000 erzielte der DAX im Oktober eine durchschnittliche Kurssteigerung von 2,3 Prozent und im November von 2,5 Prozent. Diese beiden Monate markieren den Beginn der sogenannten Jahresendrally, die sich in der Regel bis in den Dezember hinein fortsetzt. "Für dieses Phänomen werden verschiedene Faktoren als mögliche Ursachen diskutiert. So spielen beispielsweise Umschichtungen und Rebalancing von institutionellen Investoren gegen Jahresende eine Rolle, wenn diese ihre Portfolios an Zielvorgaben oder Stichtagen anpassen. Auch steuerliche Überlegungen können Kaufentscheidungen beeinflussen", sagt die DZ Bank.
Sehr zuversichtlich blickt Charttechniker Marcel Mussler in die Zukunft. Bereits am Donnerstag habe der DAX ein "fulminantes Comeback" gefeiert. Es sehe schon jetzt immer mehr danach aus, als habe es sich bei dem neuen Tief in dieser Woche nur noch um eine Pflichtübung gehandelt. "Und wenn ich an die Reversalkerze nach False-Breakout im Wochenchart denke, dann kann das Bullen richtig Lust auf mehr machen. Das vierte Quartal kann kommen!", so Mussler. Sollte der DAX nach der Startrally am Vortag noch einmal zurücksetzen, bleibe jetzt vor allem das inzwischen vorletzte Tief bei 23.482 Punkten interessant und attraktiv für noch einmal antizyklische Käufe.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/ros
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