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Börsenausblick 22.06.2015 14:00:00

«Ich rechne mit weiteren Korrekturen»

Was erwartet Anleger diese Woche, wo bieten sich Chancen und wo Risiken? Jeden Montag gibt an dieser Stelle ein anderer Experte eine Einschätzung über die aktuelle Börsenwoche - heute Judith Vogt vom Beratungsunternehmen Vogt Consult.


Gibt es Einflüsse der Vorwoche, welche an der Börse nachwirken werden?
Judith Vogt*: Heute Montag tagt der Sondergipfel der Euro-Staaten in Brüssel zur Lösung der griechischen Schuldenkrise, nachdem die Luxemburger Verhandlungen der Finanzminister gescheitert sind. Griechenland bleibt also weiter auf der Agenda. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Rolle als Stabilisator des internationalen Geldwesens macht weiterhin seinen Einfluss geltend. Die amerikanische Zentralbank hat derweil der Bitte des IWFs entsprochen und die Zinsen noch nicht erhöht. Schliesslich mahnte die amerikanische Ratingagentur Standard & Poors Grossbritannien dazu, im Euro zu bleiben, weil ansonsten dem Land eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit drohe.

Welche Ereignisse werden die kommende Woche prägen?
Die Politiker Tsipras und Varoufakis ähneln dem tragischen Helden Sisyphos aus der griechischen Mythologie. Dieser war zwar hochintelligent, unterlag jedoch schliesslich trotz allem der Strafe des Todesgottes, bei der es kein absehbares Ende gibt. So wird Griechenland weiterhin die europäische Agenda beeinflussen. Auch bezüglich Daten gibt es diese Woche neue Inputs: Am Dienstag wird der Inflationsbericht von Grossbritannien veröffentlicht. Derzeit erwarten die Geldmärkte im Juni einen Zinsanstieg von 25 Basispunkten. Am Dienstagnachmittag und am Mittwoch gibt es Daten zur Konjunktur aus Deutschland und den USA, die leicht positiver als erwartet ausfallen könnten.

Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Die griechische Schuldenkrise belastet die europäischen Börsen und die schlechte Stimmung in Europa drückt auf das Gemüt von Schweizer Investoren. Der starke Franken beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen und den Export in die EU. Die tiefen Zinsen sollten sich jedoch stimulierend auf Investitionen auswirken. Somit ist in den nächsten Wochen mit weiteren Korrekturen an den Märkten zu rechnen, welche für den Aufbau langfristiger Positionen genutzt werden sollten.

Welche Schweizer Unternehmen/Branchen stehen in nächster Zeit besonders im Fokus?
Der Bankensektor rückt stärker in den Fokus. Zwar sind Schweizer Banken gar nicht oder nur wenig in Griechenlandkredite involviert. Doch auf der anderen Seite mahnt die SNB die Grossbanken zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit, was kurzfristig höhere Kosten zur Folge hat. Bei der Credit Suisse startet am 1. Juli der neue CEO Tidjane Thiam. Dieser muss vor allem die Kernkapitalquote verbessern, was mit einer Kapitalerhöhung einhergehen könnte. Weiterhin gilt es, Kosten im Private Banking & Wealth Management einzusparen. Schliesslich soll das Geschäft in Asien ausgebaut werden, wo Thiam bei Prudential bereits erfolgreich war.

Ihr Ratschlag für Anleger - wo bieten sich Chancen?
Im aktuellen Tiefzins-Umfeld und aufgrund der hohen Volatilität der Aktienmärkte erscheint Private Equity als gute Alternative. Vermögende Investoren können direkt oder in die angebotenen Fonds investieren. Die Aktie der Partners Group bietet beispielsweise eine gute Möglichkeit, am Erfolg von Privatmarktanlagen teilzuhaben. Bei Korrekturen sollte Unternehmen aus den Branchen Technologie und Biotechnologie (Biogen) Aufmerksamkeit geschenkt werden. Diese vereinen Innovationen, effiziente Verfahren und damit gute Gewinnchancen. Für risikofreudige Anleger bietet sich ausserdem eine erfolgreiche Schweizer Gesellschaft im Technologiebereich an. Der Halbleiterhersteller u-blox wächst, steigert den Gewinn kontinuierlich und gewinnt Innovationspreise. Auch AMS scheint durch die Korrektur günstig, wobei die Aussichten intakt sind. Weiter sollte der relativ tiefe Ölpreis in den Sommermonaten zum Auffüllen der Lager genutzt werden.

Wo sehen Sie Risiken?
Ich sehe das grösste Risiko derzeit im Hypothekarmarkt. Während wir in Europa und den USA in den letzten Monaten steigende langfristige Zinsen beobachten konnten, sind die zehnjährigen Schweizer Zinsen bei Null. Andererseits sind aber die Schweizer Hypothekarzinsen im zehnjährigen Bereich nun in kurzer Zeit um etwa 25 Basispunkte gestiegen. Hier hat sich eine Schere geöffnet, die bis jetzt von Wenigen beachtet wurde. Ich rechne mit weiter steigenden Zinsen im Hypothekarmarkt und empfehle daher, jetzt langfristige Hypotheken zu noch günstigen Konditionen abzuschliessen. Risiken gibt es auch am Anleihemarkt. Auch wenn der Schweizer Obligationenmarkt von den globalen Zinssteigerungen bis jetzt nicht betroffen war, wird es je länger desto schwieriger, sich davon abzukoppeln. Privatinvestoren, die ihr Portfolio nicht professionell bewirtschaften, laufen grosse Gefahr, Verluste zu erleiden.

Wie schätzen Sie die Entwicklung an der Schweizer Börse über die nächsten 12 Monate ein?
Nach der Sommerkorrektur spricht das Tiefzinsumfeld wieder für eine höhere Allokation im Aktienmarkt. Wenn Rückschläge konsequent für den Aufbau von Positionen genutzt werden, können beachtliche Gewinne realisiert werden. Neben dem Aktienmarkt sollten aber die Währungen nicht vergessen werden. Der Schweizer Franken und der US-Dollar sollten stark bleiben, wohingegen sich der Euro weiter abschwächen sollte.

*Judith Vogt, MBA ist CEO von Vogt Consult, einem unabhängigen Beratungsunternehmen im Investmentsektor.

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Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com