Chancen & Risiken |
21.04.2025 17:13:00
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Börsen-Mythos Übernahme: Fluch oder Segen für Anleger?

Unternehmensübernahmen sind ein zentrales Element der Wirtschaft, doch ihre Auswirkungen auf Aktionäre sind vielschichtig.
• Aktionäre des übernommenen Unternehmens können häufig profitieren
• Situation für Aktionäre des kaufenden Unternehmens komplexer
Unternehmensübernahmen können Wachstumschancen eröffnen, Synergien schaffen und neue Märkte erschliessen. Doch wie wirken sie sich auf die Aktionäre der beteiligten Unternehmen aus?
Aktionäre des übernommenen Unternehmens
Für gewöhnlich profitieren die Aktionäre des Unternehmens, das übernommen wird, von einer Übernahme. Denn der Käufer macht den Aktionären häufig ein Angebot, das über dem Aktienkurs des Übernahmeziels liegt, um sie zum Verkauf ihrer Anteile zu bewegen. Deshalb reichen oftmals auch schon Übernahmegerüchte aus, damit Marktteilnehmer die Aktien des Übernahmekandidaten kaufen, um bei einem tatsächlichen Deal einen guten Preis zu erhalten. Das kann den Kurs einer Aktie in die Höhe schnellen lassen.
Jedoch laufen Übernahmen nicht immer reibungslos ab. Es kann sein, dass die Aktionäre das Übernahmeangebot als zu niedrig erachten und ablehnen, sodass von Käuferseite nachgebessert werden muss. Gibt ein weiteres Unternehmen ein Übernahmeangebot ab, kann es zudem zu einem Bieterwettstreit kommen. Manchmal halten sich auch einige Kleinaktionäre standhaft im Unternehmen. Wenn der Interessent jedoch mindestens 95 Prozent der ausgegebenen Aktien hält, kann er diese unter bestimmten Voraussetzung allerdings aus dem Unternehmen drängen. Bei einem sogenannten "Squeeze-Out" kann der Käufer die restlichen Aktionäre gegen Zahlung einer als angemessen erscheinenden Abfindung ausbezahlen. Halten sie den Preis für den Squeeze-Out für zu gering, haben Aktionäre jedoch auch die Möglichkeit, vor Gericht zu ziehen und das Angebot durch ein Spruchverfahren anzufechten. So kann es sich für Aktionäre unter Umständen auch lohnen, geduldig zu sein und nicht direkt das erste Angebot anzunehmen.
Allerdings gibt es natürlich auch Ausnahmen. So können Aktionäre des übernommenen Unternehmens auch Verluste erleiden, wenn der Käufer zum Beispiel ein zu niedriges Angebot abgibt oder die Übernahme fehlschlägt.
Aktionäre des kaufenden Unternehmens
Für die Aktionäre des Unternehmens, das eine Übernahme tätigt, ist die Situation nicht ganz so einfach. Ob eine Übernahme zu einer Wertsteigerungen führt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
So können zum Beispiel Synergieeffekte durch Kosteneinsparungen oder Umsatzsteigerungen langfristig zu höheren Gewinnen und damit zu steigenden Aktienkursen führen. Auch die Finanzierung der Übernahme spielt eine wichtige Rolle. So kann es zum Beispiel die finanzielle Stabilität beeinträchtigen und damit auch den Aktienkurs belasten, wenn das Unternehmen für die Übernahme hohe Schulden aufnehmen muss. Auch die erfolgreiche Integration des übernommenen Unternehmens ist entscheidend. Sollte diese scheitern, könnten erwartete Synergieeffekte ausbleiben und der Aktienkurs sinken. Daneben kann zum Beispiel ein zu hoher Kaufpreis die Rentabilität der Übernahme schmälern und auf den Aktienkurs des kaufenden Unternehmens drücken.
Fazit
Generell sind Unternehmensübernahmen mit Chancen und Risiken verbunden. Für die Aktionäre des übernommenen Unternehmens überwiegen oftmals die Chancen, mit einer Aussicht auf teils deutliche Kursaufschläge, während die Situation für die Aktionäre des kaufenden Unternehmens komplexer ist. Ob eine Übernahme beim kaufenden Unternehmen zu einer Wertsteigerungen führt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine sorgfältige Analyse ist daher unerlässlich.
Redaktion finanzen.ch
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