| Katastrophenanleihen |
04.04.2025 20:21:00
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Wetten gegen Naturkatastrophen: Erster CAT-Bond-ETF startet an der NYSE
CAT-Bonds rücken dank ihrer attraktiven Renditechancen verstärkt in den Fokus von Investoren. Eine neue ETF-Lösung soll das Finanzprodukt auch für ein breiteres Publikum zugänglich machen.
• CAT-Bonds in 2024 mit neuem Rekordniveau
• Ex-PIMCO-Manager ruft CAT-Bond-ETF ins Leben
Wetten gegen Katastrophen
Katastrophenanleihen, auch als CAT-Bonds bekannt, sind spezielle Finanzinstrumente, mit denen Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaften Risiken aus Naturkatastrophen wie Erdbeben, Wirbelstürmen oder Tsunamis an den Kapitalmarkt auslagern. Dabei handelt es sich im Kern um eine Wette gegen den Eintritt solcher Ereignisse: Tritt während der Laufzeit der Anleihe keine definierte Naturkatastrophe - der sogenannte Trigger - ein, erhalten Anleger hohe Kuponzahlungen sowie die Rückzahlung des Nennwerts. Kommt es jedoch zum Schadensfall, kann der gesamte investierte Betrag verloren gehen, da das Kapital den Geschädigten zugutekommt.
Für Investoren, die nach alternativen und wenig marktabhängigen Erträgen suchen, bieten CAT-Bonds eine attraktive Möglichkeit zur Diversifikation. Sie weisen nur eine geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen wie Aktien oder Rohstoffen auf und erwiesen sich beispielsweise während der Corona-Krise als weitgehend stabil.
Historisch betrachtet zeigen CAT-Bonds eine solide Wertentwicklung. Dennoch bleibt das Risiko eines Totalverlusts bei Eintritt eines Katastrophenereignisses stets präsent.
Für Privatanleger ist ein direkter Einstieg aufgrund hoher Mindestbeträge von einhunderttausend bis zu einer Million US-Dollar meist jedoch kaum realisierbar. Allerdings bieten spezialisierte Fonds die Möglichkeit, auch mit kleineren Beträgen in diese Anlageklasse zu investieren.
CAT-Bonds mit starker Entwicklung
Trotz eines turbulenten Jahresauftakts durch die verheerenden Waldbrände in Los Angeles, die versicherte Schäden im Milliarden-Dollar-Bereich verursachten, erwartet der Branchenspezialist Artemis für 2025 ein weiteres starkes Jahr für Katastrophenanleihen und andere versicherungsgebundene Wertpapiere. Bereits im Jahr 2024 erreichte das Emissionsvolumen mit insgesamt 17,7 Milliarden US-Dollar ein neues Rekordniveau. Allein im vierten Quartal wurden CAT-Bonds im Wert von 4,5 Milliarden US-Dollar emittiert.
CAT-Bonds als ETFs
Katastrophenanleihen sollen nun auch einer breiteren Anlegerschicht zugänglich gemacht werden, wie Bloomberg berichtet. Am 1. April startete an der New Yorker Börse der erste börsengehandelte Fonds (ETF), der auf einem Portfolio von bis zu 75 der derzeit rund 250 ausstehenden CAT-Bonds basiert. Der Brookmont Catastrophic Bond ETF hatte laut Bloomberg bereits im Februar die behördlichen Zulassungen erhalten und ist inziwschen unter dem Tickersymbol "ILS" an der New Yorker Börse gelistet. Der ETF wird von Brookmont Capital Management verwaltet und die Initiative dazu stamme von Rick Pagnani, dem Mitgründer von King Ridge Capital Advisors und früheren Leiter des Bereichs versicherungsgebundene Wertpapiere bei PIMCO. Ziel des Fonds sei es, die bislang eher komplexe Anlageklasse verständlicher zu machen und die Einstiegshürden für Anlegerinnen und Anleger zu senken. "Es ist eine sehr nuancierte Anlageklasse und unser Ziel ist es, sie zu entmystifizieren", erklärt Pagnani.
Angesichts des Klimawandels, der zunehmenden Häufung extremer Wetterereignisse und der verstärkten Besiedlung gefährdeter Regionen steigt die Nachfrage nach CAT-Bonds rasant. Gleichzeitig würden sich viele Versicherer jedoch aus besonders risikobehafteten Gebieten zurückziehen. "Viele Versicherungsgesellschaften ziehen sich aus Gebieten mit hoher Gefährdung zurück", erklärt Ethan Powell, Chief Investment Officer von Brookmont. "Daher muss mehr Kapital in Katastrophenanleihen fliessen, um einen zusätzlichen Puffer gegen zukünftige Verluste zu schaffen."
Der Markt für CAT-Bonds wird derzeit auf etwa fünfzig Milliarden US-Dollar geschätzt, wobei die USA den grössten Anteil ausmachen. Die Emissionspipeline sei zudem weiterhin stark, so Pagnani, der bis Ende des Jahrzehnts ein Marktvolumen von bis zu achtzig Milliarden US-Dollar erwartet.
Redaktion finanzen.ch
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