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Derivate 22.05.2015 14:22:26

Auf der Suche nach Sicherheit

Begrenztes Risiko und unlimitierte Partizipation nach oben: Jetzt bieten Kapitalschutz-Produkte eine gute Alternative.

Von Christian Ingerl

Die Börsen agieren derzeit äusserst sensibel. Stützen in der einen Woche die EZB-Anleihenkäufe, drückt in der nächsten die Sorge um Griechenland durch. Auch auf die Fragen, wann die Fed die Zinsschraube anziehen wird und wie sich der Ölpreis künftig entwickeln wird, gibt es noch keine Antworten. Anleger sind daher auf der Suche nach Renditen ohne allzu grosses Risiko.

Auf dieses volatilere Marktumfeld geben Kapitalschutz-Zertifikate eine passende Antwort. Diese Papiere bieten einerseits eine Partizipation nach oben, schützen anderseits aber das eingesetzte Kapital vollständig respektive in einem grossen Umfang. Eine "100-Prozent-Versicherung" bietet das zur Zeichnung stehende Kapitalschutz-Zertifikat der Credit Suisse auf den S&P 500. Zu Einbussen bei steigenden Kursen kommt es deswegen aber nicht, das Produkt nimmt eins zu eins an Avancen teil. Die Emittentin behält sich einzig das Recht vor, das Zertifikat vor dem Laufzeitende vorzeitig zurückzubezahlen. Einmal jährlich findet dazu ein Beobachtungstermin statt. Allerdings würden Anleger im Falle einer Kündigung eine Ausgleichszahlung von 3 Prozent pro Jahr bekommen.

Eingebauter Beschleuniger

Etwas offensivere Konditionen weist das frisch am Markt erhältliche Kapitalschutz-Papier auf den DAX der Bank Vontobel auf. Das Produkt bietet eine kurze Laufzeit von einem Jahr, eine Partizipationsrate von 109 Prozent sowie ein Kapitalschutz-Niveau bei 90 Prozent. Das Verlustrisiko ist also auf ein Zehntel des Nominals begrenzt. Da das Papier aufgrund des jüngsten Rücksetzers im deutschen Leitindex aktuell unter Pari notiert, fällt eine mögliche Einbusse noch geringer aus. Das Produkt eignet sich für Anleger, die dem DAX in den kommenden elf Monaten eine Fortsetzung der Anfang des Jahres eingeleiteten Kursrally zutrauen, das Verlustrisiko aber überschaubar halten möchten.

Ähnlich denken müssen Investoren, die das neue Kapitalschutz-Zertifikat von Julius Bär auf ABB, Givaudan und Syngenta in Erwägung ziehen. Die Schutzzone des Produkts befindet sich ebenfalls bei 90 Prozent des Nominals. Hier liegt auch der Strike, somit ist die in der Struktur verankerte Option bereits von Beginn an "im Geld". Die Partizipationsrate, ausgehend vom Strike, beträgt 115 Prozent, sodass der Breakeven des Produkts bereits bei 99 Prozent des Nominals liegt. Sollte also der schwächste Titel des SMI-Trios am Ende nicht um mehr als 1 Prozent im Minus liegen, erhalten Anleger ihr Kapital zurück. Nach oben ist die Gewinnchance unbegrenzt, ausschlaggebend für die Renditeberechnung ist der Worst Performer.

Wer sich noch etwas breiter am heimischen Markt engagieren möchte, wird bei J. Safra Sarasin fündig. Die Bank hat kürzlich ein Garantiepapier auf einen Swiss Basket emittiert. Darin enthalten sind insgesamt acht Unternehmen. Aus der ersten Börsenreihe sind Givaudan, Roche, Swiss Re, Swisscom, Syngenta und Zurich Insurance enthalten. Sie repräsentieren zusammen rund 30 Prozent der SMI-Kapitalisierung. Komplettiert wird der Aktienkorb noch durch die SMIM-Mitglieder Baloise und Kühne + Nagel. Strike und Kapitalschutz liegen ebenfalls bei 90 Prozent, die Partizipation nach oben beträgt dagegen unterdurchschnittliche 87 Prozent.

(Handelszeitung)

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