| Schwache Börsenmonate |
09.09.2023 23:21:00
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Unsichere Zeiten am Aktienmarkt: Stehen die Märkte vor einem "unruhigen Herbst"?
An den Börsen üben sich die Anleger derzeit in Zurückhaltung. Zu den Zinsängsten gesellen sich diverse weitere Sorgen. Experten erwarten einen "unruhigen Herbst".
• Hohe Zinsen, Inflation, Rezession und weitere Belastungsfaktoren
• Experten erwarten "unruhige Herbstmonate"
Erhöhte Volatilität - das ist das Motto an den Aktienmärkten im Spätsommer. Traditionell gelten August und September als schwache Monate an der Börse. In diesem Jahr kommen eine hartnäckige Inflation, ein hohes Zinsniveau, eine Rezession, eine Deflation in China, Probleme an den Immobilienmärkten sowie weitere Belastungsfaktoren noch hinzu.
Schwierige Lage in China
Insbesondere in China ist die wirtschaftliche Lage derzeit sehr angespannt. Im Gegensatz zu anderen Industrieländern steckt China in einer Deflation. Private Haushalte und Unternehmen seien extrem überschuldet und dadurch gezwungen, enorm zu sparen, erklärt Dr. Eduard Baitinger, Head of Asset Allocation des Bad Homburger Vermögensverwalters Feri, bei Institutional Money. "China dürfte angesichts dieses Dilemmas im Jahresverlauf nicht nennenswert zum Wachstum der Weltwirtschaft beitragen. Dies würde vor allem die Eurozone und die Emerging Markets belasten, die jeweils einen hohen Bezug zu China und dem Welthandel haben", schätzt der Experte.
Steigende Anleiherenditen
Neben der prekären Lage in China sieht Baitinger auch die steigenden Anleiherenditen als enorme Belastung für die Märkte im Herbst. Während der Marktzins der zehnjährigen Bundesanleihe bei 2,6 Prozent liegt, sind auch die Marktzinsen auf US-amerikanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren spürbar angestiegen und liegen mittlerweile bei 4,3 Prozent.
Hinzu komme die Absicht des US-Finanzministeriums, in den kommenden Monaten ein deutlich höheres Anleihevolumen zu emittieren als ursprünglich geplant, merkt Baitinger weiter an. In Kombination mit der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch seien dem Experten zufolge die Voraussetzungen für ein restriktives Zinsumfeld in den kommenden Quartalen geschaffen. "Da das Zinsniveau in den nächsten Monaten voraussichtlich hoch bleibt, sind zinsgetriebene Korrekturen an den Märkten nicht ausgeschlossen. Damit stehen Anlegern unruhige Herbstmonate bevor", warnt Baitinger.
Unruhige Zeiten oder goldener Herbst?
Auch Commerzbank-Aktienstratege Andreas Hürkamp blickt skeptisch in die nähere Zukunft. "Wir erwarten, dass die zuletzt aufgekommene Nervosität an den Aktienmärkten auch die nächsten Wochen und Monate prägen wird", zitiert ihn die FAZ.
DZ-Bank-Analyst Sven Streibel zeigt sich unterdessen gelassen. Die aktuellen Kursrücksetzer seien nicht ungewöhnlich nach einer rasanten Rally. Zudem liefere ihm zufolge die Nachrichtenlage derzeit den "perfekten Sturm". "Wir sehen dennoch keinen Weltuntergang", zitiert die FAZ aus Streibels Wochenausblick.
Einig sind sich die Experten wie so oft also nicht. Letztlich wird die Zeit zeigen, ob sich der Herbst eher unruhig oder golden präsentiert.
Redaktion finanzen.ch
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