Experten-Kolumne |
23.06.2025 09:22:48
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Trotz Zinssenkungen - geopolitische Unwägbarkeiten bremsen M&A-Aktivität

Geopolitische Unsicherheit und eine erratische US-Zollpolitik dämpfen die Dynamik bei Firmenübernahmen und -zusammenschlüssen mit Schweizer Beteiligung. Sinkende Unternehmensbewertungen und selektive Finanzierungsmöglichkeiten könnten dennoch Chancen eröffnen.
Die Hoffnung, dass niedrigere Zinsen die Finanzierung von Übernahmen erleichtern, trügt. Trotz der jüngsten Zinssenkungen bleibt der Zugang zu Fremdkapital eingeschränkt: Nur 29 Prozent der Umfrageteilnehmenden beurteilen die Verfügbarkeit von Fremdkapital als hoch oder eher hoch - ein historischer Tiefstwert. Lediglich 45 Prozent der Befragten schätzen die Verfügbarkeit von liquiden Mitteln als hoch oder eher hoch ein, was ebenfalls unter dem langjährigen Durchschnitt liegt. Gleichzeitig erwarten 65 Prozent der Umfrageteilnehmenden sinkende Multiples. Die fallenden Zinsen schlagen sich noch nicht in den Preiserwartungen nieder, unter anderem wegen der erhöhten wirtschaftlichen Unsicherheit. Entsprechend ist der Oaklins M&A-Index im Vergleich zum Jahreswechsel nochmals leicht gesunken.
Rückbesinnung auf Heimmarkt
Auch wenn in den kommenden Monaten auf dem Schweizer M&A-Markt nicht mit einer grossen Transaktionswelle zu rechnen ist, wird in einigen Branchen eine leicht höhere Aktivität erwartet. Besonders zukunftsträchtige Sektoren wie Life Sciences, Medien und Telekommunikation (TMT) sowie Dienstleistungen bieten interessante Möglichkeiten. Strategische Käufer konzentrieren sich verstärkt auf Synergieeffekte und den Zugang zu attraktiven Übernahmezielen.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Marktumfelds schreitet die Rückbesinnung auf den Heimmarkt weiter voran: 33 Prozent der akquisitionswilligen Unternehmen planen Übernahmen in der Schweiz - das sind 4 Prozent mehr als noch zu Jahresbeginn. Geografisches Wachstum bleibt indes für viele Käufer ein zentrales Ziel: Europa bleibt dabei der wichtigste Zielmarkt - der Fokus verschiebt sich jedoch weg von Deutschland hin zu den übrigen europäischen Ländern. Trotz der erratischen US-Handelspolitik bleibt der Trend für Akquisitionen nordamerikanischer Unternehmen konstant, während Asien weiter an Bedeutung verliert.
Das aktuelle Marktumfeld wird durch Unsicherheit geprägt - geopolitische Spannungen, eine unberechenbare US-Handelspolitik und eine zurückhaltende Investorenstimmung bestimmen das Bild. Doch gerade in einem volatilen Umfeld zahlt sich eine langfristig ausgerichtete M&A-Strategie aus. Unternehmen, die heute konsequent planen und sich gezielt vorbereiten, können künftig entscheidende Wettbewerbsvorteile erzielen
von Jürg Stucker, Partner, Oaklins Switzerland
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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