Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.

<
News + Analysen
News + Adhoc
Analysen
Kursziele
>
<
Unternehmen
Termine
Profil
>
<
zugeh. Wertpapiere
Strukturierte Produkte
>
Stahl-Ergebnis gesunken 14.08.2024 15:23:00

thyssenkrupp-Aktie verliert: thyssenkrupp im dritten Geschäftsquartal in den roten Zahlen

thyssenkrupp-Aktie verliert: thyssenkrupp im dritten Geschäftsquartal in den roten Zahlen

Der Industriekonzern thyssenkrupp hat im dritten Quartal (per Ende Juni) erneut rote Zahlen geschrieben.

Unter dem Strich lief ein Verlust von 54 Millionen Euro auf, wie das Unternehmen am Mittwoch in Essen mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch 83 Millionen Euro verdient. Dabei belasteten Einmaleffekte im Volumen von 80 Millionen Euro im Anlagenbau das Ergebnis. Diese waren insbesondere auf Mehrkosten für Altprojekte zurückzuführen, wie es hiess. Zusätzlich wirkte sich die Entkonsolidierung der 55-prozentigen Beteiligung thyssenkrupp Industries India negativ aus. Bereits in den ersten beiden Quartalen hatte der Konzern Verluste verbucht.

thyssenkrupp hat bereits im Juli vorläufige Zahlen zum operativen Geschäft vorgelegt und seine Prognose für das Geschäftsjahr 2023/24 gesenkt. Eine geringere Dynamik in wichtigen Kundenindustrien wie der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Bauwirtschaft haben dabei die Geschäfte belastet. Der Umsatz sank um sechs Prozent auf rund neun Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ebit ging um knapp 40 Prozent auf 149 Millionen Euro zurück. Während Automotive Technology, Materials Services und Marine Systems ihre Ergebnisse verbessern konnten, wurde das Ergebnis im Stahl-Bereich mit 100 Millionen Euro nahezu halbiert.

Für das Automobilzulieferer-Geschäft kündigte thyssenkrupp eine Neuausrichtung im Karosseriebau an. In diesem Zusammenhang sollen bis zu 400 Stellen in Deutschland gestrichen werden. Parallel dazu sollen die Kapazitäten an anderen Standorten ausserhalb von Deutschland erhöht werden. Die Umsetzung ist den Angaben zufolge schrittweise bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024/2025 geplant. Den Verkaufsprozess für den Bereich Automation Engineering stoppte thyssenkrupp vorerst. Dagegen liefen die Gespräche mit potenziellen Interessenten für den Bereich Federn und Stabilisatoren weiter.

thyssenkrupp will für Stahl-"Mitgift" externes Geld einwerben

thyssenkrupp will für die nötige finanzielle "Mitgift" zur geplanten Verselbstständigung seines Stahlgeschäfts auch finanzielle Mittel externer Investoren einwerben. Wenn der Finanzbedarf erst einmal geklärt sei, dann "ist unsere Idee, dass es mehrere Finanzierungsquellen gibt", sagte der Finanzvorstand des Industriekonzerns, Jens Schulte, in einer Videopressekonferenz. Eine der Quellen werde sicherlich thyssenkrupp selbst sein. "Wir möchten in der Tat Eigenkapital da reinbringen. Das andere ist, dass wir auch andere Investoren versuchen, dafür zu gewinnen, Banken beispielsweise."

Zunächst müsse jedoch die Höhe des Finanzbedarfs ermittelt werden, denn das Ziel sei ja, den Stahl auf eigenständige Füsse zu stellen, wo er selbst bestehen und sich selbst finanzieren könne und auch in der Lage sei, mit schwierigen Marktgegebenheiten umzugehen, sagte Schulte. Das sei ein äusserst komplexer Prozess, für den man sich Unterstützung durch ein Gutachten hole.

"Ich bin zuversichtlich, dass das am Ende gelingen kann, aber es ist ein sehr sehr langer Prozess", sagte Schulte.

Der Stahl-Aufsichtsrat hatte am Freitag keine Einigung über den Finanzbedarf von thyssenkrupp Steel Europe erzielt. Der Chef das Kontrollgremiums, Sigmar Gabriel, hatte nach der Sitzung erklärt, der Stahl-Vorstand sehe einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf von 1,3 Milliarden Euro über die bislang zugesagten Hilfen hinaus.

Die thyssenkrupp-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 3,67 Prozent tiefer bei 3,18 Euro.

ESSEN (awp international) / FRANKFURT (Dow Jones)

Weitere Links:


Bildquelle: thyssenkrupp AG