Diskrepanz |
28.10.2024 22:38:00
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NVIDIA und andere: Manager trennen sich von Aktien - ein Warnsignal?

Offenbar gibt es eine Diskrepanz zwischen dem Verhalten von US-Firmenmanagern in ihrer offiziellen Position und als Privatinvestoren. Das könnte auf ein grösseres Marktproblem hindeuten.
• NVIDIA als Beispiel
• Potenziell alarmierendes Marktsignal?
Der amerikanische Finanzanalyst Mark Hulbert hat in einem Beitrag für "Barron’s" ein Phänomen besprochen, das Anleger skeptisch werden lassen dürfte.
Insider verkaufen privat Aktien - agieren geschäftlich aber anders
Wie der Experte unter Berufung auf InsiderSentiment.com, eine Plattform, die das Verhalten von Unternehmensinsidern interpretiert, berichtet, würden ebenjene Insider auf ihren Privatkonten Aktien zu rekordhohen Preisen verkaufen, während sie zeitgleich in ihrer Funktion als Unternehmensmanager Unternehmenstitel zu ebenfalls rekordhohen Preisen kaufen würden. "Dieses schizophrene Verhalten verheisst nichts Gutes für den Markt", schreibt Hulbert.
Nur bei 13 Prozent der Unternehmen, bei denen im Oktober Insidertransaktionen vorgenommen wurden, hätte es mehr Insiderkäufe als -verkäufe gegeben, so der Experte unter Berufung auf Jon Seyhun, der als Finanzanalyst bei InsiderSentiment.com tätig ist und entsprechende Analysen vorgenommen hat. Seyhun zufolge liege die Insiderkaufquote damit auf dem niedrigsten Stand seit mindestens einem Jahrzehnt.
Diskrepanz wird bei NVIDIA offensichtlich
Deutlich wird der Unterschied zwischen persönlichen Portfolios und den Handlungen von Insidern im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit auch mit Blick auf den KI-Giganten NVIDIA. Wie Jeffrey Yale Rubin, Präsident von Birinyi Associates, gegenüber "Barron’s" betonte, liege der Chipkonzern auf Platz fünf einer Rangliste, die Unternehmen mit den höchsten Rückkaufankündigungen auf Dollarbasis auflistet. Zeitgleich seien in den letzten drei Monaten NVIDIA-Aktien im Wert von 700 Millionen Dollar verkauft, aber keine gekauft worden, so Barron’s unter Berufung auf Daten von Yahoo Finance weiter.
Einer der prominentesten Verkäufer bei NVIDIA ist Firmenchef Jensen Huang, der in den letzten Monaten eine Serie von Aktienverkäufen vorgenommen hat. Zwar hat er seine Verkaufsserie unlängst zumindest pausiert, mehrere Millionen NVIDIA-Aktien waren zuvor aber aus seinem Portfolio auf den freien Markt gekommen. Zeitgleich zu den Insiderverkäufen hatte NVIDIA ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm beschlossen.
Doch NVIDIA ist nur eines von zahlreichen Unternehmen, die Aktien am Markt zurückgekauft oder dies angekündigt haben. Rubin zufolge hätten angekündigte Aktienrückkäufe der Unternehmen auf Grundlage der Rückkaufaktivitäten seit Jahresbeginn inzwischen einen Wert von einer Billion Dollar überschritten - bis zum Jahresende erwartet der Experte einen neuen Rekord.
Jüngste Entwicklungen ungewöhnlich
Dass Insider mit ihren privaten Portfolios gegensätzlich verfahren wie mit Firmengeldern, sei dabei durchaus ein eher seltenes Phänomen, schreibt Hulbert. Seit 2014 bestehe eine grobe Korrelation zwischen dem Verhalten der Insider in ihren eigenen Portfolios und den mit Firmengeldern getätigten Bewegungen, daher sei die jüngste Verhaltensänderung ungewöhnlich.
Ob Aktien von eigenen Unternehmen zu verkaufen oder Aktien zurückzukaufen: Der Experte hält offenbar die pessimistischeren Handlungen der Insider für den eher erfolgversprechenden Weg und beruft sich dabei auch auf Winston Chua, den Liquiditätsanalysten bei EPFR, den er mit den Worten zitiert: "Wenn ich wetten müsste, was sich als richtig herausstellen wird - die optimistische Botschaft der Unternehmensrückkäufe oder die pessimistische Botschaft der Insider - würde ich auf die Insider wetten." Einer der Gründe für diese Einschätzung sei die Tatsache, dass Rückkaufentscheidungen in der Vergangenheit schlechte Markttimer gewesen seien. Dem widerspricht unterdessen eine Analyse von Seyhun, der seinerseits im Rahmen seiner Forschung herausgefunden hat, dass die Insider-Kaufquote eine der besten Erfolgsbilanzen bei der Prognose der 12-Monats-Rendite des Marktes aufweise - besser als viele bekanntere Bewertungsindikatoren.
Anleger sollten angesichts des Rekordtempos der Rückkäufe und der Tatsache, dass der Bullenmarkt erst kürzlich seinen zweiten Geburtstag gefeiert hat, aktuelle Marktentwicklungen daher genau im Auge behalten.
Redaktion finanzen.ch
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