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Weltwirtschaft 08.05.2022 16:49:00

Nouriel Roubini warnt erneut vor einer bevorstehenden Stagflation

Nouriel Roubini warnt erneut vor einer bevorstehenden Stagflation

Nicht nur die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg ausgelösten Angebotsschocks führen laut dem US-Wirtschaftsprofessor Nouriel Roubini unweigerlich zu einer Stagflation, es kommen auch zahlreiche andere Faktoren wie Protektionismus, Demographie, Klimawandel oder Cyberkriege hinzu.

• Zahlreiche Risiken für eine Stagflation ausserhalb von Pandemie und Krieg
• Roubini zählt insgesamt 11 Stagflationsfaktoren
• Eventuell deflationär wirkende Faktoren werden neutralisiert

In einem jüngst erschienenen Artikel auf "Project Syndicate" warnt Nouriel Roubini erneut vor einer Stagflation. Bereits vor einigen Wochen zeichnete der auch als Dr. Doom bekannte Wirtschaftsprofessor ein düsteres Stagflationsszenario und warnte vor den Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Weltwirtschaft.

Roubini befürchtet, dass die aktuellen stagflationären Tendenzen in der Weltwirtschaft die Volkswirtschaften auch mittelfristig prägen werden, was zu höherer Inflation, geringerem Wachstum und sogar einer Rezession führen könnte.
Kurzfristig würden sich zwar die jüngsten Angebotsschocks durch Pandemie und Ukraine-Krieg massiv auf die Inflation und das Wachstum auswirken, sie sind aber mittel- und langfristig bei Weitem nicht die einzigen Faktoren, mit denen Nouriel Roubini sein düsteres Zukunftsszenario zeichnet: Der New Yorker Professor, der unter anderem die Finanzkrise von 2008 vorhersagte, macht insgesamt ganze elf Stagflationsfaktoren aus.

Stagnierende Wirtschaft, hohe Inflation: Die Faktoren

Die Corona-Pandemie führte weltweit zu Lieferengpässen und Lieferkettenproblemen sowie einem Arbeitskräftemangel. Durch Chinas Null-COVID-Politik und die damit verbundene Abriegelung von Wirtschaftszentren wie Shanghai entstehen auch aktuell immer wieder Produktionsstillstände und -verzögerungen. Die Probleme in den globalen Lieferketten verlängern sich somit auf unbestimmte Zeit. Mit dem Ukraine-Krieg kamen dazu noch steigende Preise für Energie, Industriemetalle, Lebensmittel und Düngemittel.

Um künftig Abhängigkeiten von Produktionsländern wie China zu reduzieren, würden die etablierten Volkswirtschaften laut Roubini einen "Rückzug aus der Globalisierung" anstreben. Mithilfe von "Near Shoring" oder einer Zusammenarbeit zwischen einzelnen Ländergruppen werde die Rückkehr zu protektionistischen Strategien vorangetrieben. Dies habe laut dem Wirtschaftsprofessor zur Folge, dass sich die Produktion in Regionen und Länder verlagere, in denen dafür höhere Kosten anfallen würden.
Zusätzlich ergebe sich eine Lohninflation durch die Alterung der Gesellschaft: Nicht nur in den etablierten Volkswirtschaften, sondern auch in einigen wichtigen Schwellenländern werde die sich verändernde Demographie den Inflationsdruck erhöhen und das Wachstumspotenzial senken. Der Druck auf den Arbeitsmarkt werde durch fehlende Zuwanderung von Arbeitskräften weiter wachsen.

Auch die Fragmentierung der Weltwirtschaft nehme durch den Konflikt zwischen den USA und China zu, der von Roubini auch als "neuer kalter Krieg" bezeichnet. Unterbrochene globale Lieferketten und strengere Handelsbeschränkungen im Bereich Technologie und Information wirken sich dabei ebenfalls stagflationär aus.

Auch der Klimawandel werde sich laut Nouriel Roubini in höheren Lebensmittelpreisen und regional in einer durch Katastrophen ausgelösten verminderten Wirtschaftstätigkeit auswirken. Eine Umstellung auf erneuerbare Energien sei bislang nicht in ausreichendem Masse möglich gewesen, sodass nun die, wie Roubini schreibt, verfrühte Dekarbonisierung die Energiepreise nach oben treibe und die "grüne" Inflation befördere.

Auch im Bereich der öffentlichen Gesundheit wurde laut Dr. Doom zu wenig unternommen, um bisherige Muster zu durchbrechen oder Vorsorgen zu treffen. Somit dürfte eine erneute Pandemie ähnliche Folgen für die Wirtschaft haben wie die Corona-Pandemie: Lieferketten- und Versorgungsprobleme sowie protektionistische Massnahmen der einzelnen Länder seien vorausprogrammiert.

Des weiteren befürchtet der Experte, dass sich Cyberangriffe zukünftig häufen werden. Die Cybersicherheit werde somit noch mehr zu einem Ausgabenfaktor für Unternehmen und Regierungen, Mehrkosten könnten an die Verbraucher weitergegeben werden.

Eventuell deflationär wirkende technologische Innovationen würden durch die oben genannten Stagflationsfaktoren neutralisiert und würden laut Roubini ausserdem wiederum ihre eigenen Risiken bergen. So werde sich die Einkommens- und Vermögenschere weiter öffnen und zu mehr Unterstützungsleistungen durch den Staat führen. "Bemühungen, den Einkommensanteil der Arbeit im Verhältnis zum Kapital zu erhöhen, wie gut gemeint sie auch sein mögen, führen zu mehr Arbeitskämpfen und einer Spirale der Lohn-Preis-Inflation", gibt Roubini zu bedenken.

Militärische Konflikte und starker US-Dollar

Das Risiko grosser militärischer Konflikte ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht. Nicht nur Russlands Krieg gegen die Ukraine, sondern auch nukleare Bedrohungen seitens Iran und Nordkorea oder eine weitere Eskalation im Konflikt um Taiwan könnten die USA in eine kriegerische Auseinandersetzung stürzen. Aber auch abschreckende oder bestrafende Sanktionen wirken stagflationär. So würden die Sanktionen der USA nach Roubinis Einschätzung einige Staaten dazu veranlassen, ihre Währungsreserven zu diversifizieren, um so die Anhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Eine Umdeutung des US-Dollars zur Waffe wirke also ebenfalls stagflationär, da sie den US-Dollar schwäche und das globale Finanzsystem zum Nachteil des US-Dollars beeinflusse.

Redaktion finanzen.ch

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