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Börsenausblick 24.08.2015 13:20:00

«Die Aktienmärkte sind in der Korrekturphase»

Für September wird mit einer ersten Zinserhöhung seitens der US-Notenbank gerechnet. «Die Aktienmärkte könnten zunächst hektisch reagieren», sagt Börsenexpertin Judith Vogt. Im Interview benennt sie die weiteren Auswirkungen.

Was beschäftigt derzeit die Börsen?
Judith Vogt*: Chinas Börsencrash zieht nun weitere Kreise und auch die globalen Börsen ins Minus. Investoren fürchten die wirtschaftliche Abschwächung in China, welche die weltweite Wirtschaftsentwicklung negativ beeinflusst. Der Einbruch der chinesischen Exporte schwächt auch den Yuan. Das Wachstum der US-Exporte stützt andererseits den US-Dollar. Der Euro stoppte dank der griechischen Interimslösung vorübergehend seinen Verfall. In der Schweiz führte der starke Franken zu einem Einbruch der Exporte der Maschinen- und Elektronikindustrie. Die Ölpreise bleiben weiter auf Talfahrt, wobei die Rohölsorte Brent bald die 30-Dollarmarke erreichen könnte.

Wann kommt die Zinswende in den USA und was bedeutet das für die Märkte?
Die Zinswende in den USA wurde bereits Anfang Februar dieses Jahres durch den Anstieg der Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen eingeläutet. Die erste offizielle Zinserhöhung seitens der US-Notenbank seit dem letzten Zinserhöhungszyklus in den Jahren 2004 bis 2006 wird für September erwartet. Höhere Zinsen unterstützen natürlich als erstes die einheimische Währung. An den Bondmärkten drohen empfindliche Verluste, die durch die tiefe Liquidität verstärkt werden. Die Aktienmärkte könnten zunächst etwas hektisch reagieren, bevor realisiert wird, dass die Zinserhöhung Ausdruck einer stärkeren Wirtschaftsleistung ist. Dies wiederum sollte die Unternehmensgewinne und damit die Aktienmärkte im vierten Quartal beflügeln.

Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Im Vorfeld und zum Zeitpunkt der erwarteten Zinserhöhung der Fed im September halte ich eine Korrektur der Schweizer Börse von 10 Prozent für möglich.

Wo steht der SMI in 12 Monaten, respektive wann erreicht der SMI ein neues Allzeithoch?
Nach der Korrekturphase im August und September wird die Bewertung des Schweizer Aktienmarktes wieder attraktiv erscheinen. Die Marktteilnehmer werden den ersten Schreck der US-Zinserhöhungen verdaut haben. Da die Zinsen in Europa und in der Schweiz zunächst noch tief bleiben sollten, wird sich im letzten Quartal des Jahres wieder ein Anlagenotstand kristallisieren. Daraus zündet der entscheidende Funke für die Jahresendrallye, welche den Schweizer Markt auf ein neues Allzeithoch katapultieren wird. Bis zum Jahresende kann der SMI auf über 10'000 Punkte klettern - in den nächsten 12 Monaten bis auf 11'000 Zähler.

Wo sehen Sie Chancen?
Die Schweizer Exporte in die USA haben 2014 ein Rekordergebnis erreicht. Nach Deutschland bilden die USA nun den zweitwichtigsten Exportmarkt. Dies ist besonders interessant durch den starken US-Dollar. Der chemische und pharmazeutische Sektor profitiert davon am meisten. Überdurchschnittlich wuchs in den USA auch der Absatz von Präzisionsinstrumenten, Uhren und Bijouterie. Da die US-Zinserhöhungen einen weiteren Anstieg des US-Dollars begünstigen, sollten Investoren die erwähnten Sektoren im Auge behalten.

Ihr Geheimtipp am Aktienmarkt?
Nicht nur dank Obamas ehrgeizigen Plänen für erneuerbare Energien, sondern auch dank der generell gestiegenen internationalen Nachfrage feiert die Solarbranche ein Comeback. Das in der Schweiz ansässige, aber international tätige Unternehmen Meyer Burger Technology hat Mitte August wieder einen hoffnungsvollen Auftragseingang bekanntgegeben. Nach Managementprognosen soll der Umsatz für dieses Jahr um 25 Prozent steigen. Die derzeitige günstige Bewertung der Aktie bietet eine gute Kaufgelegenheit.

Von welchem Investment sollten Anleger die Finger lassen?
Die Liquidität der Bondmärkte ist bereits jetzt sehr niedrig. Durch die tiefen Renditen ist zum einen kein Geld zu verdienen und zum anderen erhöht sich das Risiko von höheren Zinsen und damit das Risiko, Geld zu verlieren. Wenn bei einem Zinsanstieg alle gleichzeitig zum Ausgang rennen, wird die Liquidität der Obligationenmärkte kollabieren. Daher sollte schon jetzt mit dem Abbau von Positionen begonnen werden. Auf der Währungsseite stellt der Euro immer noch ein Wagnis dar. Schliesslich ist durch den Anstieg des US-Dollars bei den Währungen der aufstrebenden Länder mit weiteren Verlusten zu rechnen.

*Judith Vogt, MBA ist CEO von Vogt Consult, einem unabhängigen Beratungsunternehmen im Investmentsektor.

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