| Börsencrash |
30.07.2015 12:32:27
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Chinas Börsen müssen um ihren Ruf fürchten
Chinas Börsen kommen nicht zur Ruhe. Zwei Drittel aller Papiere stürzten zu Wochenbeginn um die maximal möglichen zehn Prozent ab. Auch heute schlossen die Börsen im Minus. Der Staat hat zu den Problemen beigetragen.
Der jüngste Crash an den Börsen stellt die Politik der chinesischen Regierung in ein schlechtes Licht. Trotz einem ganzen Paket an - teils drastischen - Massnahmen gelang offenbar keine nachhaltige Stabilisierung des Finanzmarktes. Im Gegenteil: Der teils kopflos wirkende Aktivismus der Regierung hat nach Ansicht von Analysten sogar zum Absturz der Märkte beigetragen.
«Die grundsätzlichen Probleme, die den vorherigen Crash ausgelöst haben, sind nicht verschwunden», sagt Christopher Swann, der die Börsen für die UBS analysiert. So stecke weiter viel geliehenes Geld von Kleinanlegern in den Märkten, was den Handel unberechenbar und volatil mache.
Am Montag brachen die wichtigen Börsen in Schanghai und Shenzhen um über 8 Prozent ein. Eine zwischenzeitliche Erholung verpuffte am Donnerstag.
Stabilität abgewartet für neuen Ausverkauf
Dass die Leitindizes nach den Kursstürzen vor wenigen Wochen nun erneut massiv einbrachen, scheint nicht überraschend. «Viele Investoren haben wohl einfach auf eine Phase der relativen Stabilität gewartet, um aus dem Markt auszusteigen», erklärt Swann. Die Folgen waren gravierend: 1500 Aktien - etwa zwei Drittel aller Papiere - stürzten um die maximal möglichen zehn Prozent ab.
Denn sobald eine Aktie in China an einem Tag zehn Prozent verliert, wird sie vom Handel ausgesetzt. Diese Regelung verhindert zwar den möglichen Absturz ins Bodenlose, zeigt aber exemplarisch, wie wenig frei die chinesischen Börsen nach westlichen Massstäben funktionieren. Wie die staatlichen Massnahmen zur Krisenbewältigung unterminieren solche Bestimmungen nach Ansicht von Experten das Vertrauen der Anleger in die Märkte.
Reputationsschaden im Ausland
«Die Aktionen der Regierung lassen ausländische Investoren zweifeln, ob die Kurse tatsächlich von Fundamentaldaten getrieben sind», sagte Swann schon nach dem Absturz von Anfang Juli. Dieser Reputationsschaden sei auf längere Sicht sogar schlimmer als die Korrektur an der Börse.
«Natürlich hat die Regierung die Mittel und Instrumente um enorm viel Geld in die Aktienmärkte zu pumpen», so Swann. Doch am Ende würde von einem Markt nicht mehr viel übrigbleiben. «Eine vollständig von der Regierung gesteuerte Börse wäre nicht im besten Interesse von China», erklärt Swann. Dies deshalb, weil damit die bereits arg strapazierte Hoffnung auf eine langsame Öffnung der chinesischen Finanzmärkte einen weiteren Dämpfer erhielte.
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