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26.10.2022 16:52:00
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BASF-Aktie dreht ins Minus: BASF erleidet massive Einbrüchen im Upstream-Geschäft - BASF-Chef verteidigt Sparmassnahmen

BASF-Chef Martin Brudermüller will die Kosten in Europa und vor allem in Deutschland so schnell wie möglich senken.
"Um diese Mehrkosten abzufedern, haben wir weitere Preiserhöhungen umgesetzt", erläuterte Brudermüller in einer Telefonkonferenz. Zudem arbeite BASF weiter an Projekten, um die Anlagen und Prozesse vor allem am grössten Verbundstandort Ludwigshafen technisch zu optimieren. Eine geringere Auslastung von Anlagen im dritten Quartal habe dazu beigetragen, die Belastung durch die hohen Erdgaspreise zu begrenzen.
Kurzfristig könnten Kosten vor allem durch weniger Dienstreisen eingespart werden, sagte Brudermüller. Heute koste ein Businessclass-Ticket nach Asien schnell mal so viel wie früher ein Ticket für die erste Klasse. Gespart werden könnte auch durch weniger Beratertätigkeiten. Serviceleistungen sollten auf das Nötigste beschränkt werden. Mit diesen Massnahmen könnten bereits Kosten im vierten Quartal gesenkt werden.
Allerdings habe Europa einschliesslich Deutschland bereits im starken Jahr 2021 nur noch ein Drittel zum Ergebnis beigetragen, sagte Brudermüller. Im Laufe des Jahres 2022 habe sich die Ertragslage weiter abgeschwächt, wobei sich das deutsche Geschäft besonders verschlechtert habe. Im dritten Quartal habe BASF in Deutschland ein negatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern sowie vor Sondereinflüssen von 130 Millionen Euro ausgewiesen.
Wegen verschlechterter Geschäfte und schwierigerer Rahmenbedingungen in Europa legte die BASF-Führung jüngst ein Sparprogramm auf, das 2023 bis 2024 umgesetzt werden soll. Die Kürzungen sollen die jährlichen Kosten ausserhalb der Produktion um 500 Millionen Euro senken. Mehr als die Hälfte der Einsparungen will der Vorstand am Standort Ludwigshafen realisieren, wo BASF rund 39 000 seiner weltweit etwa 111 000 Mitarbeiter beschäftigt. Sowohl Unternehmens-, Service- und Forschungsbereiche als auch die Konzernzentrale sollen gestrafft werden, hiess es. Dabei schliesst das Unternehmen Stellenstreichungen nicht aus.
"Wir entwickeln derzeit weitere strukturelle Massnahmen, um den Produktionsverbund der BASF in Europa mittel- und langfristig an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen", erklärte Brudermüller. Damit sichere das Unternehmen seine zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und werde seinen Erdgasverbrauch deutlich senken. BASF mache dabei "grossartige Fortschritte". Details dazu werde es voraussichtlich im ersten Quartal 2023 geben.
Trotz der öffentlichen Debatte um Folgen einer möglichen Abhängigkeit von China hält Brudermüller an seinen Plänen für China fest. "Wir haben ein sehr profitables China-Geschäft", sagte der Firmenlenker. BASF sehe nach wie vor in den Rahmenbedingungen grosse Chancen für die BASF. Deshalb werde das Unternehmen mit seinem China-Engagement wie geplant weitermachen. BASF baut einen neuen Verbundstandort in der chinesischen Provinz Guangdong, in den BASF bis 2030 zehn Milliarden Euro investieren will. Zhanjiang wird nach Ludwigshafen und Antwerpen der drittgrösste Standort des Dax-Konzerns sein und bereits der zweite in China. Brudermüller wird nach eigenen Angaben Anfang November Teil der Reisegruppe von Bundeskanzler Olaf Scholz bei dessen Besuch in China sein.
Unterdessen hatte der Konzern bereits Mitte Oktober Eckdaten für das dritte Quartal vorgelegt. BASF konnte zwar in den drei Monaten den Umsatz dank höherer Preise und günstiger Wechselkurse im Jahresvergleich um 12 Prozent auf knapp 22 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis - der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten - brach jedoch um 28 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro ein. Der Rückgang sei insgesamt auf deutlich geringere Beiträge der Segmente Basischemikalien (Chemicals) und Kunststoffe (Materials) zurückzuführen, sagte Finanzchef Hans-Ulrich Engel. Im dritten Quartal sei der operative Gewinn in den beiden Segmenten von 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 600 Millionen gesunken.
Der Gewinn nach Steuern ging wegen Wertberichtigungen auf die Mehrheitsbeteiligung am Gas- und Ölkonzern Wintershall Dea von 1,25 Milliarden Euro auf 909 Millionen zurück. Diese Wertberichtigungen seien eine Folge der teilweisen Abschreibung der von Wintershall Dea gehaltenen Beteiligung an der Nord Stream AG, welche die Nord Stream 1 Pipeline betreibt. Seit Wochen fliesst durch die Pipeline kein Gas mehr von Russland nach Deutschland. Zuletzt gab es mehrere Lecks in der Leitung. Zuvor waren die Gaslieferungen durch die Pipeline vom russischen Präsidenten Wladimir Putin bereits als Druckmittel gegen EU-Sanktionen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine benutzt worden.
Da sich die Konjunktur im dritten Quartal deutlich abgeschwächt hat, passte BASF ihre Einschätzung zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2022 an. Die Jahresziele bestätigte BASF aber erneut. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern weiter mit einem Zuwachs beim Umsatz auf 86 bis 89 Milliarden Euro, nach 78,6 Milliarden 2021. Beim operativen Ergebnis peilt das Unternehmen 6,8 bis 7,2 Milliarden Euro an. 2021 hatte BASF einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 7,8 Milliarden ausgewiesen.
BASF will Stellen abbauen
ASF wird bei den geplanten Massnahmen zur Senkung der jährlichen Kosten in Deutschland und Europa um 500 Millionen Euro auch um einen Stellenabbau nicht herumkommen. Das bestätigte Konzernchef Martin Brudermüller, der sich zu möglichen Grössenordnung solcher Stellenstreichungen jedoch bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Quartalszahlen nicht äussern wollte. "Das ist noch deutlich zu früh, um etwas dazu zu sagen", so Brudermüller.
Die schon vor Wochen angekündigten Einsparungen werden zur Hälfte auf den Standort Ludwigshafen entfallen und nicht die Produktion tangieren, sondern Verwaltung, Service sowie Forschung und Entwicklung. Auch die Konzernzentrale soll verschlankt werden. Da in diesen Bereichen die Personalkosten hoch seien, könne man sich leicht vorstellen, dass das mit einem Stellenabbau verbunden ist, sagt er.
Brudermüller, der noch bis Mai 2024 an der Konzernspitze steht, will alle Einzelmassnahmen bis Ende des übernächsten Jahres "implementiert" wissen. Angesichts der sich verschlechternden Geschäftsentwicklung in Europa und vor allem in Deutschland drückt der Manager aufs Tempo. Schwaches Wachstum, strukturell hohe Gaspreise - derzeit sechs Mal so hoch wie in den USA - und zunehmende EU-Regulierung gefährdeten die internationale Wettbewerbsfähigkeit hiesiger Produzenten, argumentiert Brudermüller.
BASF müsse seine "Kostenstrukturen so schnell wie möglich und auch dauerhaft anpassen". Noch vor sieben Jahren hätten Deutschland und Europa rund zwei Drittel zum bereinigten EBIT des Konzerns beigetragen, im "starken Jahr 2021" sei es nur noch ein Drittel gewesen, und die Ertragslage verschlechtere sich weiter. Im dritten Quartal habe BASF allein auf dem Heimatmarkt einen EBIT-Verlust vor Sondereinflüssen von 130 Millionen Euro verbucht.
Überdies prüft BASF, wie der Produktionsverbund in Europa mittels struktureller Massnahmen mittel- und langfristig an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden kann. Details will Brudermüller bis Ende März 2023 vorstellen. "Wir machen dabei grossartige Fortschritte", sagte der Konzernchef.
Ob BASF wegen der hohen Gaspreise staatliche Hilfen in Anspruch nehmen wird, ist unterdessen nicht ausgemacht. Wo und ob der Konzern Hilfen benötige, könne erst entschieden werden, wenn die genauen Details feststünden. "BASF wird das Maximale tun, um das aus eigener Kraft zu stemmen", so Brudermüller.
Die BASF-Aktie sinkt im XETRA-Handel zeitweise um 1,25 Prozent auf 45,37 Euro, nachdem sie zuvor noch im Plus notierte.
LUDWIGSHAFEN (awp international) / Dow Jones Newswires
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