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"Dangerous Goods" |
23.07.2025 14:23:37
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Flughafen Zürich-Aktie etwas höher: Zahl der eingezogenen Gefahrengüter nimmt stetig zu

Am grössten Schweizer Flughafen in Kloten werden jedes Jahr mehr Gefahrengüter wie Feueranzünder oder Akkus aus dem Gepäck der Reisenden entnommen.
Eine handelsübliche Powerbank wird am Boden eines Gepäckstücks zusammengedrückt. Schnell steigt Rauch auf, dann bricht blitzartig ein Feuer aus, begleitet von kleinen, aber lauten Explosionen. Einzelne Akkuzellen fliegen aus dem brennenden Gehäuse und explodieren ebenfalls.
Man stelle sich vor, das passiert in einem Flugzeug und nicht, so wie hier, auf einem Brandübungsplatz als Praxisbeispiel und unter Aufsicht eines Brandexperten von Schutz & Rettung Zürich am Mittwoch an einem Medienanlass. Der abgebrannte Lithium-Ionen-Akku gehört zu den sogenannten "Dangerous Goods", also Gefahrengütern. Zu Letzteren gehören auch andere Batterien, E-Zigaretten, Gaskartuschen oder Spraydosen.
"Dangerous Goods" sind nicht zu verwechseln mit sogenannten "Prohibited Items" (verbotenen Gegenständen) wie Scheren, Taschenmessern oder Werkzeugen und Flüssigkeiten in Behältern mit mehr als 100 Milliliter Fassungsvermögen. Diese Gegenstände sind zwar im Handgepäck verboten, gelten jedoch nicht als Gefahrengut im rechtlichen Sinne. Sie dürfen in der Regel im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.
"Prohibited Items" bergen ein Risiko, wenn sie von Personen missbräuchlich eingesetzt werden. "Dangerous Goods" hingegen sind aufgrund ihrer chemischen oder physikalischen Eigenschaften von sich aus gefährlich, wenn diese unerlaubterweise oder nicht gesetzeskonform im Reisegepäck mitgeführt werden.
Kleine Kühlschränke und Signalraketen im Handgepäck
Am grössten Schweizer Flughafen werden denn auch jedes Jahr mehr Gefahrengüter wie Feueranzünder oder Akkus aus dem Gepäck der Reisenden genommen. 2024 wurden rund 140'000 solche "Dangerous Goods" aus abgegebenem Gepäck und weitere 40'000 aus dem Handgepäck entfernt. Insbesondere im Aufgabegepäck erhöhte sich die Anzahl dieser gefährlichen Gepäckstücke deutlich.
Zum Vergleich: 2023 wurden rund 90'000 gefährliche Gepäckstücke aus dem Aufgabegepäck und rund 30'000 aus dem Handgepäck durch das Sicherheitspersonal eingezogen.
Im Lager für sichergestelltes Gefahrengut zeigt Rolf Blöchliger, Sicherheitschef am Flughafen Zürich, den Medienschaffenden unter anderem ein langes Schweissgerät, das ein Fluggast mitnehmen wollte. Es kann sich auf Temperaturen von bis zu 2600 Grad erhitzen.
"Ab Zürich hatten wir bis jetzt Glück mit Gefahrengut, aber eigentlich ist per Definition jede Batterie, die wir rausnehmen aus dem Gepäck, ein Vorfall", so Blöchliger zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Und dabei können die Fälle nicht kurios genug sein: "Am 1. August 2024 hatte ein Passagier eine Feuerwerksbatterie mit hundert Schuss im Handgepäck", sagt Blöchliger. Auch kleine Kühlschränke oder spezielle Signalraketen für Alpinisten oder Segler seien schon aus dem Handgepäck entfernt worden. "Wir sind immer gefasst auf neue gefährliche Gegenstände, die mitgenommen werden."
Im vergangenen Jahr stellte der Flughafen 6696 Kilogramm Batterien, Akkus und Powerbanks sicher. Auf dem zweiten Platz lagen 1142 Kilogramm Feuerzeuge, gefolgt von 844 Kilogramm Motorgeräten wie Kettensägen, Laubbläser oder Rasenmäher sowie 773 Kilogramm Gaskartuschen.
Weniger Reiseerprobte und mehr Elektronik
Alle diese Gegenstände können beim Transport in einem Flugzeug laut dem Flughafen ein grundsätzliches Sicherheitsrisiko darstellen - durch Hitzeentwicklung, Entflammbarkeit, Beschädigung oder chemische Reaktionen. Gerade in Zeiten mit erhöhtem Reiseaufkommen wie den aktuellen Sommerferien müssen den Reisenden viele solcher Gegenstände abgenommen werden.
Wie die Flughäfen in Basel und Genf hatte sich seit Anfang dieses Jahres auch Zürich-Kloten auf einen starken Passagierandrang im Sommer eingestellt. Am vergangenen Wochenende verreisten insgesamt 220'000 Personen über den Zürcher Flughafen, wie eine Mediensprecherin auf Anfrage von Keystone-SDA bekanntgab.
Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Zürich bereits fast 80'000 einzelne Gefahrengüter aus dem Aufgabegepäck eingezogen, aus dem Handgepäck 20'000. Das bei einer laut dem Flughafen seit 2019 ungefähr gleichen Anzahl an Fluggästen.
"Passagiere führen immer mehr elektronische Geräte mit, die mit Batterien oder Akkus betrieben sind", begründet Blöchliger die deutliche Zunahme in den vergangenen Jahren. Auch gebe es immer mehr Vorschriften, die Passagiere seien teilweise überfordert mit der zunehmenden Komplexität. Der Flughafen verzeichnet eine Zunahme an Freizeitreisenden, die weniger reiseerprobt sind.
Zur Prävention setzt der Flughafen auf eine laufende Schulung der betroffenen Mitarbeitenden. Dabei werden laut dem Sicherheitschef laufend neue Gefahrengüter miteinbezogen, die zuvor aus dem Verkehr gezogen worden sind. Zudem würden zahlreiche Kommunikationsmassnahmen ergriffen, auch durch die Fluggesellschaften, welche die Hauptverantwortung trügen, sagt Blöchliger.
Der Flughafen stellt Plakate und Informationen auf seiner Webseite zur Verfügung. Dabei gibt es für Passagiere auch eine Suchfunktion, wo der Status verschiedener verbotener Gegenstände abgerufen werden kann.
Flughafen Zürich liegt in Sachen Sicherheit vor Genf und Basel
Der Flughafen Zürich schneidet bei einer Bewertung der Sicherheitsstandards sehr gut ab. Bei einem Vergleich von 31 deutschen und schweizerischen Flughäfen liegt Zürich hinter Leipzig und München an dritter Stelle. Genf und Basel folgen erst an 26. und 30. Stelle.
Der grösste Flughafen, der unter die Lupe genommen wurde, jener von Frankfurt am Main, schneidet ebenfalls nur mittelmässig ab und liegt bei der Gesamtbewertung auf Platz 14, der noch relativ neue Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg gar an 15. Stelle. Auf dem letzten Platz liegt das norddeutsche Lübeck.
Die Vereinigung Cockpit (VC), die deutsche Pilotenvereinigung, analysiert und bewertet seit 1978 jährlich die deutschen Flughäfen nach internationalen Massstäben. Dieses Jahr waren erstmals Pilotinnen und Piloten von Aeropers, des Berufsverbandes von Swiss und Edelweiss, Teil der Projektgruppe, wie es in einer Mitteilung von Aeropers vom Mittwoch heisst.
Täglich Zwischenfälle weltweit
Täglich gebe es Vorfälle auf Flughäfen weltweit, die von kleineren Zwischenfällen bis zu schweren Unfällen reichten. Ein Problem sind demnach vor allem sogenannte Runway Incursions, das unerlaubte Betreten oder Befahren von Start- und Landebahnen.
Sicherheitsbedingte Vorfälle können laut Aeropers schwerwiegende Folgen mit zahlreichen Toten haben. Das zeige der Unfall in Mailand Linate im Jahr 2001, wo bei der Kollision zweier Flugzeuge in Bodennähe über 700 Menschen ums Leben kamen. Damals entsprachen unter anderem Leittafeln entlang der Rollfelder nicht den offiziellen Richtlinien.
Aeropers will die Sicherheitsbewertung der drei Schweizer Landesflughäfen von Zürich, Genf und Basel auf jährlicher Basis weiterführen und sich regelmässig am Flughafencheck der deutschen Vereinigung Cockpit beteiligen. Ziel sei es, die Sicherheitsstandards aus Sicht der Piloten garantieren zu können.
Die Aktie des Flughafen Zürich steht am Mittwoch an der SIX zeitweise 0,26 Prozent höher bei 232,80 Franken.
mk/
Kloten (awp/sda)
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