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Unvermeidlich... 20.03.2020 22:52:00

Warum auch auf die Schweiz eine Rezession zukommt

Warum auch auf die Schweiz eine Rezession zukommt

Auch die Schweiz entkommt einer Rezession infolge der Covid-19 Pandemie nicht. Die Frage ist jetzt nicht mehr, ob es eine Rezession geben wird, sondern wie stark sie ausfällt.

•Durch die Einschränkung des öffentlichen Lebens entfallen bis zu 50% der Wirtschaftsleistung
•Massnahmen des Bundesrats reichen bislang kaum aus
•Die Prognosen des KOF für den weiteren Wirtschaftsverlauf 2020 nicht sehr erfreulich

Für gewöhnlich, wie auch 2008 und zu Zeiten des Franken-Schocks, entsteht eine Finanzkrise bei den Banken. Dann kann der Staat Mittel aufbringen, um die Liquidität der Banken aufrecht zu erhalten und die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.

Diesmal ist es anders

Der zu erwartende Minuskurs des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) resultiert aus mangelnder Nachfrage, da Bürger*innen aufgrund der Covid-19 Pandemie dazu aufgerufen sind, ihre sozialen Kontakte einzuschränken. Hinzu kommt, dass viele Arbeitskräfte nicht einsatzfähig sind und Firmen vorübergehend ihren Betrieb einstellen müssen. 50 Prozent der Schweizer Wirtschaftsleistung werden aber durch privaten Konsum erzeugt - was die ausbleibenden Restaurantbesuche, Shoppingtouren und Reisen zu einem grossen wirtschaftlichen Problem macht.

Wie die Wirtschaft aufgefangen werden soll

Dem Staat ist es also nicht möglich, die Wirtschaft wieder anzukurbeln oder wie 2008 durch Warenexport zu profitieren, solange die Notstandsmassnahmen, die seit dieser Woche gelten, andauern. Daher müssen Alternativen gefunden werden, um Wirtschaft und Menschen zu unterstützen. Eine davon ist die Kurzarbeit, die eine Entlassungswelle in den stark betroffenen Branchen verhindern soll. Dies hat sich auch in vergangenen Finanzkrisen bewährt. Ausserdem beschloss der Bundesrat, die Schweizer Grenzen für den Transit- und Warenverkehr offen zu halten und ein Paket von 10 Mrd. Franken für das Auffangen der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Allerdings werden Stimmen laut, die sicher sind, dieses Paket werde nicht reichen und es brauche bedeutend mehr finanzielle Unterstützung, um alle Arbeitsplätze zu sichern. Zudem werden Wirtschaftsminister Guy Parmelin und der Bundesrat dafür kritisiert, sich so lange mit der Beschliessung weiterer Massnahmen für die Wirtschaft zurückgehalten zu haben. Erst am heutigen Freitag beschliesst der Bundesrat endlich sein weiteres Vorgehen.

KOF veröffentlicht drei Szenarien

Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich passte in den vergangenen Wochen ihre Prognosen an die Entwicklungen der Massnahmen bezüglich des Covid-19 Virus an, gab aber noch keine festen Zahlen bekannt. Die Massnahmen verändern sich ständig und eine konkrete Vorhersage ist noch nicht möglich. Die KOF veröffentlichte stattdessen drei mögliche Szenarien für die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz in diesem Jahr: Jedes der drei Szenarien geht von einer Rezession in der ersten Jahreshälfte aus. Das negative Szenario beschreibt, dass sich das BIP dieses Jahr gar nicht mehr erholt, im Gegensatz dazu sehen das Basisszenario und das milde Szenario einen Rebound in der zweiten Jahreshälfte kommen.
Die Prognose von Anfang Februar, nach der das BIP dieses Jahr eine Dämpfung der Jahreswachstumsrate von weniger als 0,1% zu verkraften hat, ist aber dennoch nicht zu halten. Die Schweiz mag sich mit einem guten Gesundheitssystem und guter Vorbereitung auf das Virus schnell von der Rezession erholen - doch wird es einigen wichtigen Handelspartnern nicht ebenso ergehen und dies die Entwicklung des Schweizer BIP noch einige Zeit beeinflussen.

Redaktion finanzen.ch

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