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ETF-Kolumne 08.05.2025 11:00:14

ETF-Sparen: Warum wir endlich anfangen, langfristig zu denken

Kolumne

Vor wenigen Monaten hatte ich eine Unterhaltung mit einem jungen Kunden. Er sagte: "Ich habe mich lange nicht getraut, mit dem Investieren anzufangen - ich dachte, das sei nur etwas für Leute mit viel Geld oder viel Ahnung." Solche Aussagen begegnen mir immer wieder. Und genau deshalb bin ich überzeugt: Es war der richtige Schritt, dass wir bei PostFinance im Jahr 2024 als erste grosse Schweizer Retailbank ETF-Sparpläne eingeführt haben.

Denn Investieren darf kein Nischendasein fristen. Es ist eine grundlegende Form der finanziellen Selbstbestimmung. Mit unserem Angebot möchten wir es allen ermöglichen, mit kleinen Beträgen, systematisch und ohne grosse Hürden ins Anlegen einzusteigen. Keine komplizierten Produkte, keine Börsenakrobatik - sondern ein klarer, langfristiger Plan.

Unsere Kundinnen und Kunden setzen im Durchschnitt 438 Franken pro Monat ein - was eine eher hohe Sparquote darstellt. Ein Viertel der ETF-Sparerinnen und -Sparer hat dafür erstmals ein E-Trading eröffnet. Das sind Menschen, die vorher vielleicht ein Sparkonto hatten - und nun in eine andere finanzielle Zukunft blicken. Das ist ermutigend. Und das zeigt: Die Hürde, überhaupt ins Investieren zu starten, sinkt.

Besonders beliebt sind global gestreute Aktien-ETFs - sie machen rund 44 Prozent aller ETF-Anlagen bei PostFinance aus. Und doch beobachten wir einen interessanten Wandel: Während US-Titel lange das Rückgrat vieler globaler ETFs bildeten, beginnt sich das Bild zu verschieben. Immer mehr Anlegerinnen und Anleger möchten das sogenannte US-Klumpenrisiko reduzieren - also die Übergewichtung von US-Tech-Giganten wie Apple, Microsoft oder Nvidia in klassischen Indexfonds. Stattdessen greifen sie gezielt zu Equal Weight ETFs, bei denen alle enthaltenen Unternehmen gleich stark gewichtet sind.

Diese Entwicklung zeigt zweierlei: Erstens ein wachsendes Bewusstsein für die Zusammensetzung von ETFs. Und zweitens ein gestiegenes Interesse an Risikosteuerung durch Struktur, nicht durch Timing. Wer heute investiert, möchte nicht nur Rendite - er oder sie will auch Stabilität, Resilienz und Transparenz. Gerade in Zeiten, in denen geopolitische Unsicherheiten, hohe Bewertungen einzelner Märkte und Inflationsängste Anlegerinnen und Anleger verunsichern, suchen viele nach einem soliden Mittelweg.

Was mich persönlich freut: Der langfristige Gedanke scheint in der Breite anzukommen. Fast 80 Prozent der ETF-Sparplan-Anlegerinnen und Anleger von PostFinance sparen monatlich - und vertrauen auf den sogenannten Cost-Average-Effekt: Wer regelmässig investiert, kauft automatisch bei tiefen Kursen mehr Anteile und bei hohen weniger. Ohne Timing, ohne Stress. Genauso sollte modernes Investieren aussehen.

Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt noch viel Potenzial ungenutzt. Die Mehrheit unserer ETF-Kundschaft ist männlich, zwischen 40 und 60 Jahre alt, aus der Deutschschweiz. Frauen, jüngere Menschen, Personen aus der Romandie oder dem Tessin sind untervertreten. Das zeigt: Finanzbildung und Zugang zu passenden Angeboten sind nicht überall gleich stark verbreitet.

Gleichzeitig sehe ich eine neue Generation heranwachsen, die sich aktiv und selbstbestimmt mit Finanzen beschäftigt - über Social Media, Podcasts, Online-Kurse. Dieses Momentum dürfen wir nicht verpassen. Als Bank sehen wir es als unsere Verantwortung, nicht nur Produkte anzubieten, sondern auch Aufklärung zu leisten - wie beispielsweise über unseren Anlegen-Blog. Denn Finanzkompetenz ist ein Fundament für individuelle Freiheit.

Mit unserem ETF-Sparplan-Angebot machen wir das Investieren so einfach wie möglich: Kundinnen und Kunden können in wenigen Minuten online ein E-Trading-Konto eröffnen und sofort mit dem ETF-Sparen starten. Die Auswahl umfasst eine breite Palette an kostengünstigen ETFs, die sich ideal für den langfristigen Vermögensaufbau eignen. Die Einstiegshürde ist bewusst niedrig gehalten - es braucht kein grosses Vermögen, sondern nur den Entschluss, den ersten Schritt zu gehen.

Und ja, im Vergleich zu Deutschland oder den USA sind wir in der Schweiz noch am Anfang. Doch genau jetzt wird entschieden, wie wir investieren lernen wollen - emotional oder rational, kurzfristig oder langfristig, individuell oder geführt. Ich plädiere für das Letztere: für Struktur, für Geduld - und für Angebote, die den Menschen dienen.

Denn am Ende geht es nicht nur um Rendite. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen - für das eigene Geld, die eigene Zukunft und das eigene Wissen.

So gelingt der Einstieg: Drei Tipps für ETF-Neulinge

Für alle, die mit dem Gedanken spielen, in ETFs zu investieren, sind folgende Punkte zentral:

1. Langfristig denken: ETF-Sparpläne entfalten ihre Stärke über Zeit. Ein Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren ist ideal, um Schwankungen auszusitzen und Renditepotenzial zu nutzen.
2. Breit diversifizieren: Weltweit gestreute ETFs senken das Risiko einzelner Länder oder Branchen - ideal für Einsteigerinnen und Einsteiger.
3. Disziplin schlägt Timing: Statt auf den perfekten Moment zu warten, ist Regelmässigkeit entscheidend. Der regelmässige Kauf reduziert die emotionale Komponente beim Investieren.

Das passende Angebot von PostFinance ist hier zu finden.

Philipp Merkt
Chief Investment Officer und Leiter Asset Management Solutions bei PostFinance

Seit dem 1. April 2022 ist Philipp Merkt Chief Investment Officer und Leiter Asset Management Solutions bei PostFinance. Er präsidiert und verantwortet daher auch den Anlageausschuss von PostFinance. 2015 kam er von einer Grossbank zu PostFinance und ist seitdem in unterschiedlichen Führungspositionen bei PostFinance tätig. Zuletzt war er Leiter des Privat- und Geschäftskundenbereichs der Region Mittelland/Nordwestschweiz. Philipp Merkt bringt 20 Jahre Erfahrung in der Bankenbranche mit und ist unter anderem auch Stiftungsrat der Rendita Freizügigkeitsstiftung sowie Aufsichtsratsmitglied von wikifolio Financial Technologies AG. Er hat einen Masterabschluss in Informatik und Wirtschaft der Universität Fribourg sowie einen MBA der Universitäten Rochester NY und Bern.

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Im Interview gibt Lucas Bruggeman, CEO der BX Swiss, spannende Einblicke in die strategischen Schwerpunkte für die Zukunft. Gemeinsam mit David Kunz, COO der BX Swiss, beleuchtet er zudem das eigene Börsenportal BX Plus und zeigt auf, wie Anlegerinnen und Anleger noch besser informiert und unterstützt werden können.

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