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Risikoaversion 16.08.2024 23:35:00

Franken als "sicherer Hafen" gefragt - Kursgewinne laut Experten noch nicht vorbei

Franken als

Der Franken konnte zuletzt Kursgewinne verzeichnen. Laut Experten dürfte die Franken-Stärke auch weiter anhalten.

• Angespanntes Marktumfeld sorgt für Risikoaversion bei Anlegern
• Franken gewinnt als sicherer Hafen an Attraktivität
• Experten: Kursgewinne des Frankens noch nicht vorbei

Der Franken wird derzeit von mehreren Faktoren gestützt. So machten zuletzt unter anderem Sorgen um eine möglicherweise bevorstehende Rezession in den USA, eine angespannte Geopolitik, globale Marktturbulenzen und Sorgen um die Abwicklung von Yen-finanzierten Investitionen den Franken als sicheren Hafen in unsicheren Zeiten wieder attraktiver für Anleger. Die Risikoaversion an den Märkten liess das Währungspaar Euro/Franken zuletzt bis auf 0,95 gestiegen (Stand: 15.08.2024).

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Franken-Aufwertung bedroht Erholung der Exportindustrie

Diese Aufwertung trifft aktuell die Schweizer Exportindustrie in einem empfindlichen Moment, schreibt der Verband der Schweizer Tech-Industrie (Swissmem). In der Exportbranche habe sich nach einer Durststrecke eine Erholung abgezeichnet, doch bleibe der Aufwärtsdruck, so dürften sich die Hoffnungen wieder auflösen. "Gefordert ist kurzfristig im Rahmen ihres Mandats die Schweizerische Nationalbank (SNB). Die Politik muss die Rahmenbedingungen für den Standort Schweiz energisch verbessern", so Swissmem. Die SNB habe Spielraum, um schockartige Aufwertungen zu verhindern oder abzumildern, wie sie es bei ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung im Juni festgehalten habe.

Zinssenkung könnte Franken belasten

Gegenwind könnte dem Franken mit einer bevorstehenden Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank im September bevorstehen, da sich die Lockerung der Geldpolitik für gewöhnlich negativ auf eine Währung auswirkt. Am Markt wird eine Senkung des Leitzins durch die SNB um 25 Basispunkte im September laut cash.ch bereits vollständig eingepreist - die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung im Dezember liege derweil bei etwa 60 Prozent. Nachdem die SNB den Leitzins bereits im März und Juni jeweils um 0,25 Prozentpunkte gesenkt hat, läge der Leitzins mit zwei weiteren Senkungen um 0,25 Prozentpunkte somit bei 0,75 Prozent. Das würde die aggressivsten Zinssenkungen unter den grossen Zentralbanken bedeuten.

Experten: Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht

Derweil sieht Geoff Yu, leitender Stratege bei der Bank of New York Mellon, noch kein Abflauen der Franken-Stärke. "Ich sehe noch keine klaren Anzeichen dafür, dass die Kursgewinne des Frankens vorbei sind", zitiert cash.ch den Strategen. Auch nach dem Anstieg des Franken, würden Kunden der Bank of New York Mellon, immer noch untergewichtete Positionen in der Währung halten. "Der Weg des geringsten Widerstands" deute laut Yu auf weitere Kursgewinne hin.

Auch Adriel Jost, Fellow am Institut für Schweizerische Wirtschaftspolitik in Luzern, meint: "Ich würde nicht sagen, dass der Franken schon überbewertet ist". Der jüngste Anstieg des Frankens sei "eher eine Normalisierung" und es bestehe noch Spielraum nach oben, da die Inflation im Euroraum kontinuierlich über jener in der Schweiz liege. Den fairen Wert für das Euro-Franken-Paar sehe Jost in einem Bereich zwischen 0,95 und 0,90.

Redaktion finanzen.ch

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