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Geändert am: 01.10.2024 22:01:55

Belastung durch Nahost-Sorgen: US-Börsen schliessen tiefer -- SMI schliesst im Minus -- DAX geht schwächer aus dem Handel -- Nikkei letztlich etwas höher - Start der Goldenen Woche in Shanghai

Am heimischen Aktienmarkt suchten die Anleger am Dienstag das Weite. Der deutsche Aktienmarkt fuhr Verluste ein. Die Wall Street schloss am zweiten Handelstag der Woche in der Verlustzone. Am Dienstag notierte der japanische Aktienmarkt im Plus.

SCHWEIZ

Anleger ergriffen an der Schweizer Börse am Dienstag die Flucht.

Der SMI begann den Handel im Minus. Zeitweise kletterte er zwar in die Gewinnzone, konnte das Plus jedoch nicht halten und fiel deutlich auf rotes Terrain zurück. Letztendlich ging er 0,68 Prozent tiefer bei 12'086,66 Punkten aus der Sitzung.

Die Nebenwertindizes SPI und SLI bewegten sich ebenfalls im Minus und beendeten den Handelstag 0,68 Prozent schwächer bei 16'131,51 Einheiten bzw. 0,66 Prozent leichter bei 1'980,04 Zählern.

Nach einem bislang starken Handelsjahr mit Rekordkursen wird das Schlussquartal die Performance für das gesamte Jahr bestimmen. Fondsmanager dürften ihre Wetten daher künftig besonnener abschliessen, um nicht ihre Boni am Jahresende zu verspielen. Mit dem Oktober hat nun zudem einer der volatilsten Monate des Jahres begonnen, sodass eher defensive und zinssensible Titel auf den Kauflisten stehen dürften.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt konnte seine anfänglichen Gewinne nicht halten.

Der DAX eröffnete höher und notierte auch im Anschluss zeitweise im Plus. Am Nachmittag drehte das Börsenbarometer jedoch deutlich ins Minus wo der DAX auch 0,58 Prozent schwächer bei 19'213,14 Punkten in den Feierabend ging.

Es zeichnete sich nach dem ungewohnt starken September ein schwacher Oktober-Auftakt ab. Die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Konflikts im Nahen Osten hat am Dienstag die wichtigsten europäischen Aktien-Indizes ins Minus drehen lassen.

Nach Angaben eines hochrangigen Beamten des Weissen Hauses haben die USA Hinweise darauf, dass der Iran in Kürze einen Raketenangriff auf Israel durchführen will. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Vereinigten Staaten unterstützen aktiv die Vorbereitungen zur Verteidigung Israels gegen einen solchen Angriff, der schwerwiegende Folgen für den Iran haben würde, sagte der Beamte demnach weiter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Die Warnung erfolgte, nachdem die israelischen Streitkräfte gegen die von Teheran unterstützte Hisbollah in den Südlibanon vorgerückt waren.

WALL STREET

Die US-Börsen schlossen am Dienstag auf rotem Terrain.

Der Dow Jones beendete den Handelstag 0,41 Prozent tiefer bei 42'157,11 Punkten.
Der NASDAQ Composite schloss ebenfalls schwach und verlor zum Handelsende 1,53 Prozent auf 17'910,36 Indexpunkte.

Die Furcht vor einer sich zuspitzenden kriegerischen Auseinandersetzung im Nahen Osten hat den Anlegern am New Yorker Aktienmarkt den Start ins Schlussquartal verhagelt. US-Daten zur Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe und zum Arbeitsmarkt hinterliessen in den Kursen kaum Spuren.

Im Blick stand ausserdem ein Hafenstreik an der Ost- und Golfküste der USA, womit sämtliche Warenströme in den betroffenen Häfen gestoppt wurden. Analysten befürchten, dass der Ausstand zu Lieferengpässen und höheren Preisen für die Verbraucher führen und die US-Wirtschaft Milliarden US-Dollar kosten könnte. Mit grösseren wirtschaftlichen Verwerfungen rechnen die Experten von Capital Economics allerdings nicht.

ASIEN

Feiertagsbedingt blieben der Shanghai Composite und der Hang Seng am Dienstag geschlossen. In Schanghai dauert diese sogenannte Goldene Woche sogar bis einschliesslich Montag der nächsten Woche. Die japanische Börse hatte jedoch geöffnet.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 gewann letztlich 1,93 Prozent auf 38'651,97 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite am Montag schlussendlich um 8,06 Prozent hoch auf 3'336,50 Zähler. In Hongkong kletterte der Hang Seng schliesslich um 2,43 Prozent auf 21'133,68 Einheiten.

Nach dem Kursdebakel zum Wochenauftakt war die Börse in Tokio auf Erholungskurs. Die positiven Vorgaben aus den US-Aktienmärkten sorgten dort für eine Beruhigung der Lage. In China ruhte der Handel unterdessen zu Beginn der sogenannten Goldenen Woche. Dort hatten die Märkte zuletzt bereits stark von Massnahmen der Regierung zur Stützung der Konjunktur profitiert. Am Montag hatten Spekulationen stark auf die Stimmung gedrückt, dass der designierte Premier Ishiba die Steuern erhöhen und die Ausgaben senken könnte und zudem den eingeleiteten Straffungskurs der japanischen Notenbank unterstütze. Bei der Gegenbewegung hilft der Yen. Unterstützung kommt auch von den Zinsen, am japanischen Anleihemarkt sinken die Renditen. Teilnehmer verwiesen dazu auf das Protokoll des Treffens der Bank of Japan (BoJ) von Mitte September. Darin heisse es, dass "die Finanzmärkte weiterhin instabil sind" und, dass die Bank "ihren Leitzins nicht anheben wird, wenn die Finanz- und Kapitalmärkte instabil sind" und, dass die BoJ "die derzeitigen akkommodierenden finanziellen Bedingungen geduldig beibehalten sollte". Derweil fiel der Index des sogenannten Tankan-Berichts der Notenbank zur Stimmung der Grossunternehmen in den drei Monaten inklusive September wie auch prognostiziert mit +13 unverändert aus. Die Unternehmen bleiben damit vorsichtig angesichts der Unsicherheit über die Entwicklung der Weltwirtschaft.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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