Keine düstere Prognose |
18.04.2017 20:03:00
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"Dr. Doom" Nouriel Roubini ist optimistisch für die Schweiz

Obwohl Nouriel Roubini vor allem für seine düsteren Prognosen vor der Finanzkrise 2008 berühmt ist, hat er der Schweiz ein sehr positives Zeugnis ausgestellt. Was Trumps Kurs, die Wahlen in Europa und der Brexit für die Schweiz bedeuten.
Roubini lobt Schweizer Nationalbank
Auch für den Kurs der SNB fand Roubini lobende Worte. Ihre "unkonventionellen Interventionen" - also Negativzinsen sowie temporäre Eingriffe am Devisenmarkt - hätten einer "exzessiven Aufwertung des Frankens" entgegengewirkt. Dadurch seien negative Folgen für die Schweizer Exporte und das Wachstum der Wirtschaft verhindert worden. Mehr noch, Roubini hält die Abkehr vom Euro-Mindestkurs sogar für vollkommen alternativlos: "Es ist sehr hart, eine Politik fixer Wechselkurse zu verfolgen und deshalb war es unvermeidbar, diese Politik aufzugeben", zitiert die Handelszeitung den Experten. Auch weiterhin hält es Roubini für nötig, dass der Franken aktiv gemanagt werde.
Zuversicht für Wahlen in Europa - zumindest was die Schweiz betrifft
Vor den Wahlen in wichtigen europäischen Ländern wie Frankreich und Deutschland zittern einigen Anlegern bereits die Knie. Experten vermuten, dass diese sich bei unerwarteten Wahlergebnissen in den Franken flüchten könnten, was die Schweizer Währung deutlich erstarken lassen könnte. Roubini sieht jedoch auch hier keinen Grund zur Panik: "Alles in allem ist der aktuelle Druck nicht so gross, wie zu anderen Zeiten", so der Experte. Für Europa insgesamt ist Roubini jedoch besorgt. Selbst wenn die populistischen Parteien die Wahlen nicht gewinnen, so rechne er doch mit einem deutlich höheren Einfluss der Populisten nach der Wahl: "Angenommen, Le Pen bekommt 40 Prozent der Stimmen in der zweiten Runde, dann ist sie eine gewaltige Kraft", gibt Roubini zu bedenken.
Brexit wird vor allem die Briten hart treffen
Eine düstere Prognose hat Roubini dennoch in der Hinterhand. So mehrten sich etwa die Anzeichen, dass sich die britische Wirtschaft abkühlen werde - auch wenn sich die Stimmung von Firmenchefs in jüngster Zeit wieder aufzuhellen schien und das Verbrauchervertrauen wieder gewachsen sei. An eine nachhaltige Erholung glaubt Roubini nicht - im Gegenteil. Die Inflation nehme bereits zu, was sinkende Reallöhne zur Folge habe. Vor allem dann, wenn die Scheidung von der EU "hässlich" werde, dürfte dies noch schlimmere Folgen für die Briten nach sich ziehen. Roubini geht sogar so weit, dass der Brexit letztendlich in einen Zusammenbruch von Grossbritannien münden könne. So könne etwa Schottland durch ein Referendum seine Unabhängigkeit erklären und Nordirland mit Irland auf demselben Weg zusammengehen.
Düstere Prognose für Trumps Importsteuer
Auch wenn sich die Schweiz vor Trumps Politik nicht übermässig fürchten müsse, so hält Roubini Trumps geplante Importsteuer auf ganzer Linie für eine "schlechte Idee". Zunächst einmal könne diese gegen geltendes Recht der Welthandelsorganisation verstossen. Daneben würde Trump damit auch einige Unternehmen in den USA schädigen, nämlich solche, die auf Importe angewiesen seien. Das würde "massive Umverteilungseffekte" hervorrufen, "die nicht fair sind". Für die Schweiz gibt Roubini im Hinblick auf Trumps Politik jedoch Entwarnung: "Ich wäre nicht sonderlich besorgt". Gefahr, als Währungsmanipulator zu gelten, laufe die Schweiz nach Roubinis Meinung nicht. Auch wenn "Dr. Doom" die Lage für die Weltmärkte durchaus als ernst einschätzt. Mit seiner protektionistischen Politik könne Trump einen globalen Wettlauf entfachen, vor allem dann, wenn die Importsteuer tatsächlich kommen sollte. Die Schweiz dürfe jedoch "klein genug" sein, um nicht ins Visier der USA zu geraten - auch wenn der Überschuss in der Leistungsbilanz durchaus gross sei, rühre das meiste davon ohnehin von Zinsen und Einkommen her, die die Schweizer mit ausländischen Wertpapieren erwirtschafteten. Ausserdem sei der Handelsüberschuss der Schweiz nur klein.
Redaktion finanzen.net
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