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Konsequenzen 25.07.2025 14:56:00

BLKB-Aktie leichter: Spitze der Basellandschaftlichen Kantonalbank nimmt ihren Hut nach Radicant-Desaster

BLKB-Aktie leichter: Spitze der Basellandschaftlichen Kantonalbank nimmt ihren Hut nach Radicant-Desaster

Also doch: Bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) ziehen die Chefs nach dem Radicant-Desaster die Konsequenzen.

CEO John Häfelfinger und Bankratspräsident Thomas Schneider verlassen das Unternehmen per Ende Juli.

In ihrer Funktion als Stellvertreterin des Präsidenten und Vizepräsidentin des Bankrats werde Nadia Tarolli Schmidt das Präsidium per Anfang August 2025 bis auf Weiteres interimistisch übernehmen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstagabend. Häfelfingers Aufgabe übernimmt interimistisch dessen Stellvertreter, Christoph Schär.

Erst vor drei Wochen war bekannt geworden, dass die BLKB mit ihrer Online-Bank Radicant in schwere Turbulenzen geraten war und eine hohe Wertberichtigung auf der Tochtergesellschaft vornehmen muss. Die Kantonalbank kündigte damals "einschneidende Massnahmen" an, um die Kosten zu senken, und passte ihre Ziele für Radicant an. Damals hiess es, BLKB-CEO Häfelfinger werde das Staatsinstitut per Ende März 2026 verlassen und Bankratspräsident Schneider per Mitte 2026.

"Zunehmend politische Diskussionen"

Nun kommt es doch anders: Nach knapp neun Jahren als CEO habe sich Häfelfinger "in gegenseitigem Einvernehmen mit dem Bankrat und in enger Abstimmung mit der Geschäftsleitung" dazu entschieden, die Bank bereits per Ende Juli 2025 zu verlassen, heisst es nun.

"Die zunehmend politisch werdenden Diskussionen in den vergangenen Wochen" hätten den Schritt erforderlich gemacht. Im Fokus stehe die Stabilisierung der aktuellen Situation sowie die Weiterentwicklung des Instituts.

Auch von Präsident Schneider heisst es, die Diskussion um seine Person sei "an einem Punkt angekommen, an dem sachliche Inhalte zunehmend in den Hintergrund treten". Dies könne das Vertrauen in die Bank beeinträchtigen. Er wolle mit seinem früheren Rücktritt "einen beschleunigten Prozess für die Nachfolge ermöglichen".

Der Prozess zur Neubesetzung der CEO-Position sei bereits gestartet, heisst es von der BLKB. Das Amt des Bankratspräsidiums werden der Kanton Basel-Landschaft und die Bank ab August 2025 ausschreiben.

Teures Expansions-Abenteuer

Das schweizweite Expansions-Abenteuer der BLKB hatte zunehmend für Kritik in der Baselbieter Politik gesorgt. 2020 hatte die BLKB ihre Pläne bekanntgegeben, ein schweizweit tätiges Finanzinstitut mit Nachhaltigkeitsfokus zu gründen.

Die in Zürich ansässige Radicant startete dann im Herbst 2023 mit beträchtlicher Verzögerung und nach einigen Turbulenzen in der Führung für ein breites Publikum. Bereits im Jahresabschluss 2023 musste die BLKB eine erste Bewertungskorrektur von 22 Millionen Franken vornehmen. Auch die Erwartungen an das Erreichen der Gewinnschwelle wurden angesichts eines zögerlichen Kundenzustroms immer wieder hinausgeschoben.

Die auf die Radicant-Beteiligung angefallenen jüngsten Wertberichtigungen belaufen sich auf 105,5 Millionen Franken. Begründet wurde dies mit Problemen bei der Integration des auf Treuhanddienstleistungen spezialisierten Fintechs Numarics, das 2024 von Radicant übernommen wurde. Eine signifikante Zahl an Numarics-Kunden gingen "verloren".

Mit dem Halbjahresbericht der BLKB vor einer Woche wurde dann bekannt, dass die angeschlagene Radicant-Tochter im Zuge ihrer Restrukturierung das Treuhandgeschäft verkauft. Ausserdem tritt der Finanz- und Risikochef der Online-Bank, Roland Kläy, per Ende September zurück.

BLKB-Präsident will mit Rücktritt politische Debatte entschärfen

Die Führungsspitze der Baselbieter Kantonalbank (BLKB) will mit dem sofortigen Rücktritt auf eine "zunehmend politisierte" Debatte um den massiven Abschreiber auf ihrer Tochterbank Radicant reagieren. Der abtretende Bankratspräsident verteidigte vor den Medien aber noch einmal den Entscheid für eine schweizweite Expansion der Kantonalbank.

"Ich trete zurück, weil ich die Reputation der Bank in den Vordergrund stelle", sagte Bankratspräsident Thomas Schneider am Freitag an einer virtuellen Medienkonferenz. Die Diskussion um die Führungspersonen und um den Zeitpunkt ihres Rücktritts drohten das Vertrauen in die Kantonalbank und in die Mitarbeitenden des Instituts zu erschüttern.

Die BLKB hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, dass Bankratspräsident Schneider sowie CEO John Häfelfinger ihre Ämter bereits per Ende Juli und damit deutlich früher als geplant abgeben. Anfang des Monats hatten die beiden BLKB-Führungspersonen ihren Rücktritt noch auf das kommende Jahr 2026 angekündigt, nachdem sie einen Abschreiber über 105,5 Millionen auf Radicant bekanntgaben.

Kein Druck vom Eigner

Der Entscheid zum sofortigen Rücktritt sei sein eigener gewesen, betonte Schneider vor den Medien: Druck von Seiten des Eigentümers - also der Kantonsregierung - habe es nicht gegeben. Er habe den Baselbieter Finanzdirektor Anton Lauber am Mittwochabend über seinen Entscheid informiert.

Nicht an der Medienorientierung anwesend war der abtretende BLKB-Konzernchef. Häfelfinger habe bereits Red und Antwort zum Geschäftsverlauf der Bank gestanden, sagte der Bankratspräsident. "Seither ist nichts mehr Neues dazugekommen."

Im Kanton Basel-Landschaft hatte der Grossabschreiber auf Radicant hohe Wellen geworfen. So will nun die Finanzkommission des Landrats die Entwicklungen bei der Kantonalbank aufarbeiten, einige Kantonsparlamentarier haben sogar bereits die Einsetzung einer PUK gefordert. Bereits im vergangenen Herbst war eine Volksinitiative lanciert worden, die von der BLKB eine Fokussierung auf regionale Dienstleistungen verlangt.

Richtiger Entscheid

Den Entscheid für die Lancierung der Online-Bank Radicant hält Schneider weiterhin grundsätzlich für richtig, wie er vor den Medienvertretern betonte. Die Kantonalbank müsse ihr Marktvolumen vergrössern: Weil sie im Kantonsgebiet an die Grenzen stosse, müsse sie "in die Schweiz hinein", gab er sich überzeugt. "Ich würde es nochmal gleich machen."

Schneider zeigte sich zuversichtlich, dass Radicant noch in ein gutes Fahrwasser gelangen kann. Die Online-Bank arbeite auch weiterhin "mit Hochdruck" an ihren Angeboten, betonte er. Radicant sei in einem "sehr dynamischen und sehr interessanten Markt" tätig, in den weiterhin sehr viele Anbieter hineindrängten.

Gute Stellvertreterlösungen

Derweil werde es bei der BLKB mit dem Doppelrücktritt nun "gewisse Umstellungen" geben, sagte Schneider. Die Bank verfüge aber über "gute Stellvertreter-Lösungen". Wie am Donnerstagabend mitgeteilt, übernimmt nun Vizepräsidenten Nadia Tarolli vorläufig das Bankratspräsidium. Geleitet wird die Bank bis zur Neubesetzung des CEO-Postens vom stellvertretenden CEO Christoph Schär.

Die BLKB-Aktie zeigt sich an der SIX zeitweise 0,44 Prozent schwächer bei 904 CHF.

Zürich (awp)

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Bildquelle: BLKB,Keystone

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